Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
verriegelte Fenster und Türen«, brummte Durin schon halb im Schlaf. »Wenn sie ihr Ziel noch nicht erreicht haben, werden sie vermutlich in einer Taverne Unterschlupf suchen.« Er gähnte und legte sich zum Schlafen nieder.
    »Dann sind wir hier sicher?« Heylon warf einen bangen Blick auf die morsche Tür und die Löcher im Dach.

    »Sicher ist man nie«, erwiderte Finearfin. »Aber ich bin zuversichtlich. Das Haus ist schon lange verlassen. Ich glaube nicht, dass die Dämonen hier ausgerechnet heute nach Beute Ausschau halten.« Sie lächelte. »Leg dich hin, und versuche, etwas zu schlafen«, sagte sie sanft. »Ich übernehme die erste Wache.«

    So schnell wie die Dämonen, denen sie zu entkommen suchten, preschten Caiwen und die Krieger durch die verlassenen Straßen Arvids. Die Nacht hatte die Hafenstadt fest im Griff, und tief hängende Wolken verhinderten, dass ihnen auch nur ein Streifen Mondlicht den Weg erhellte. Caiwen musste all ihr Geschick aufwenden, um sich auf dem schwankenden Pferderücken zu halten. Sie schaute weder nach rechts noch nach links, klammerte sich mit den gefesselten Händen an die dichte Mähne und presste ihre Schenkel fest an den Körper des Pferdes. Jeden Augenblick rechnete sie damit, dass eines der Tiere strauchelte und die anderen mit sich riss, aber wie durch ein Wunder geschah nichts dergleichen. Der Anführer schien den Weg so gut zu kennen, dass er kein Licht benötigte, um ihn zu finden.
    Zweimal wurden sie aus dem Hinterhalt von Nachtmahren angegriffen, die in dunklen Seitenstraßen auf ihre Opfer lauerten, aber beide Male gelang es den Kriegern, die gefürchteten Raubtiere mit ihren Schwertern abzuwehren.
    Einem Dämon, der ihnen den Weg versperrte, entgingen sie nur knapp, indem sie blitzartig die Richtung änderten und in eine Gasse einbogen, während der letzte Krieger ein weiteres Pferd mit einem getöteten Kameraden losband, um den Blutdurst des Dämons zu stillen und ihn davon abzuhalten, sie zu verfolgen.
    Weiter ging die Jagd durch enge Häuserschluchten, die für Caiwen nicht weniger beängstigend waren als die Bedrohung durch die Geschöpfe der Nacht. Arvid hatte sich als ein Ort des Grauens
entpuppt, wie Caiwen ihn sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätte ausmalen können. Hatte sie sich im Wald noch davor gefürchtet, Maeve gegenüberzutreten, erschien es ihr nun als das weitaus geringere Übel. Mehrmals erwischte sie sich dabei, wie sie hoffte, ihr Ziel bald zu erreichen.
    Aber der Schrecken war noch nicht zu Ende.
    Sie spürte die Gefahr, nur einen Wimpernschlag bevor sie aus den Augenwinkeln die Bewegung gewahrte. Etwas löste sich von einem nahen Dachvorsprung, schoss aus der Dunkelheit heran und riss den vor ihr reitenden Krieger mitten im Galopp aus dem Sattel. Caiwen hörte das dumpfe Krachen, mit dem er auf dem Pflaster aufschlug, und einen erstickten Schrei, dann war ihr Pferd an der grausigen Szene vorbei. Das Pferd des Kriegers galoppierte weiter. Die panische Furcht des Tieres durchströmte Caiwen wie eine heiße Woge und drohte den schützenden Schild zu zerstören, den sie um ihren Geist errichtet hatte. Caiwen keuchte auf. Kalter Schweiß rann ihr über die Stirn. Für die Dauer eines Herzschlags wurde ihr schwarz vor Augen. Ihre Beine zitterten von der Anstrengung des scharfen Ritts. Ihre Finger, die sich in die Mähnenhaare krallten, spürte sie längst nicht mehr. Nur mit einer enormen Willensanstrengung gelang es ihr, den Halt nicht zu verlieren.
    Bitte, flehte sie in Gedanken , bitte lass es zu Ende sein.
    Und als wären ihre Worte erhört worden, ritten sie in diesem Augenblick in einen Hof ein. Das eisenbeschlagene, zweiflügelige Tor schloss sich wie von Geisterhand hinter ihnen, aber noch gestatteten die Reiter es den Pferden nicht, langsamer zu laufen. Erst als sie in einen von Fackeln erhellten Stall einritten, brachten sie die erschöpften Tiere zum Stehen. Mit lautem Krachen schloss ein Stallbursche das Tor hinter ihnen und die Männer machten ihrer Anspannung mit einem vielstimmigen Aufatmen Luft.
    Der Anführer glitt aus dem Sattel und kam auf Caiwen zu.

    »Steig ab!«, sagte er so ruhig, als sei der Ritt für ihn nichts weiter als ein Spaziergang gewesen. »Wir sind da. Maeve erwartet dich.«
    Maeve.
    Caiwen erstarrte. Sie hatte gewusst, was ihr bevorstand, und das Ende der Reise zuletzt nur noch herbeigesehnt. Doch jetzt kehrte die Furcht mit voller Wucht zurück. Zögernd löste sie die verkrampften Finger. Sie

Weitere Kostenlose Bücher