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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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das Mädchen zu schützen. Es weiß weder etwas von seiner Mutter noch von seinem Erbe und es weiß auch nichts von seinen Feinden. Es in Sicherheit aufwachsen zu lassen, bis die Zeit gekommen ist, war alles, was ich für das Mädchen tun konnte. Doch jetzt ist die Zeit des Wartens vorbei. Die Verbannten strecken ihre Hände bereits nach dem Mädchen aus, um es für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen. Sollte ihnen gelingen, sie zu ihrer Verbündeten zu machen, ist das Zweistromland dem Untergang geweiht.«
    »Sie ist die Tochter der Hohepriesterin, Patrona des Zweistromlandes«, sagte Finearfin mit fester Stimme. »Sie wird sich nicht auf die Seite von Nimeye und den Abtrünnigen schlagen.«
    »Bist du dir da so sicher? Überlege. Das Mädchen wächst völlig unbedarft auf einer einsamen Insel auf. Sie weiß nichts vom Krieg und von den Umständen, die dazu führten, dass Nimeye verstoßen wurde. Erzähle ihr ein Märchen und sie wird es glauben. Niemand hat ihre natürlichen Fähigkeiten gefördert, sie wird noch nicht so weit sein, einen Lügner zu erkennen, wenn er nur überzeugend genug ist.«

    »Und wenn sie ihnen nicht glaubt?«
    »Dann werden sie das Mädchen töten.« Die Stimme des Schwarzen gab seine Gefühle nicht preis. »Am Ende läuft es auf dasselbe hinaus. Die Vernichtung des Zweistromlandes.«
    Finearfin schwieg. Was der Schwarze ihr erzählt hatte, erschien ihr so ungeheuerlich, dass sie nur schwer einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie war überzeugt gewesen, dass die Hohepriesterin noch am Leben war, und hatte deshalb nach ihr gesucht. Dass die Suche sie zu deren Tochter führen würde und dass auch die Verbannten nach ihr suchten, hätte sie sich nie träumen lassen. »Dann … dann hat das Schiff, auf dem die Hohepriesterin fuhr, die Feuerinsel nie erreicht?«, fragte sie, um Zeit zu gewinnen.
    »Es zerschellte in einem Sturm an den Riffinseln«, erklärte der Schwarze. »Ich habe die Namen der Toten damals selbst verkündet. Niemand überlebte das Unglück. Niemand, bis auf das Kind.« Er wandte ihr sein schattenverhülltes Gesicht zu: »Ich habe das Mädchen so lange beschützt, wie es möglich war. Nun aber ist die Zeit gekommen zu handeln. Leider ist es mir nicht gestattet, Tamoyen zu verlassen, daher ist es an dir, sie vor Nimeye zu schützen und sicher ins Zweistromland zu bringen.«
    Finearfin zögerte kurz, dann sagte sie: »Also gut. Ich vertraue dir. Was muss ich tun?«
    »Noch heute wird ein Schiff im Hafen einlaufen«, erklärte der Schwarze so prompt, als hätte er nur darauf gewartet, dass Finearfin die Frage stellte. »Es ist die Annaha . Sie wurde im Sturm schwer beschädigt und ist praktisch manövrierunfähig. Sie wird nur so lange im Hafen verweilen, bis der Schaden behoben ist, denn sie hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.« Er machte eine bedeutungsvolle Pause. »Vor zwei Nächten ging ein tamoyischer Kopfgeldjäger an Bord, der im Auftrag der Schiffseignerin auf den Riffinseln nach einem Mädchen mit hellen Haaren suchen sollte.« Er warf Finearfin einen Seitenblick zu. »Du kennst ihn. Vor ein paar Sonnenaufgängen bist du ihm im Hölzernen Fass begegnet.«

    »Durin?« Finearfin zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. »Woher weißt du...?«
    »Nun Raubmöwen und Seefahrer sind ein geschwätziges Volk und ich sehe...«
    »… viel.« Finearfin seufzte.
    »Wir verstehen uns.« Der Schwarze lächelte und fuhr dann fort: »Vor dem Sturm hat Durin das Schiff verlassen und ist allein zum Riff gerudert. Sobald die Annaha wieder seetüchtig ist, wird sie auslaufen und ihn abholen. Wenn du die Tochter der Hohepriesterin retten willst, musst du an Bord des Schiffes gelangen und versuchen, sie für dich zu gewinnen. Die Schiffseignerin ist eine Halbelfe und eine mächtige Frau. Ist das Mädchen erst einmal in Arvid und in ihren Fängen, ist es zu spät.«
    »Verstehe.« Finearfin nickte. Sie war niemals zuvor auf einem Schiff gewesen und hatte keine Ahnung, wo sie sich dort so lange verstecken konnte. Aber solche Unwägbarkeiten hatten sie noch nie davon abgehalten, ein Wagnis einzugehen. Trotzdem plagten sie noch Zweifel: »Ich bin allein«, gab sie zu bedenken. »Auf das Schiff zu kommen und dort irgendwo im Verborgenen auszuharren, dürfte kein Problem sein. Schwierig wird es, wenn sie das Mädchen tatsächlich finden. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, müsste ich unbemerkt zu ihr gelangen und allein mit ihr reden, ehe das Schiff den Hafen erreicht.« Sie schüttelte

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