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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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den Kopf. »Ich weiß nicht, ob mir das gelingt.«
    »In einer frostigen Nacht ohne Wind zieht es die Mannschaft unter Deck«, sagte der Schwarze geheimnisvoll. »Dann kann sich auch ein blinder Passagier frei an Bord bewegen.«
    Finearfin wusste nicht, wie ihr das weiterhelfen sollte, aber sie war zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um nachzufragen. »Also gut, mal angenommen, es ist wirklich so, wie du sagst. Die Nacht ist kalt und windstill und die Mannschaft macht es sich unter Deck gemütlich. Es gelingt mir, mit dem Mädchen zu sprechen und es davon zu überzeugen, dass es den Männern,
die es gerettet haben, nicht trauen kann«, überlegte sie laut. »Was dann? Selbst wenn sie bereit wäre, mit mir zu kommen, bin ich kein Seefahrer und besitze zudem nicht einmal ein Boot, mit dem wir fliehen könnten. Wir wären gezwungen, an Bord des Schiffes zu bleiben, bis wir in Arvid ankommen, wo die Männer das Mädchen vermutlich wie einen Schatz hüten und sofort zu dieser Halbelfe bringen würden.« Sie stockte und schaute den Schwarzen an. »Willst du wissen, was ich denke? Das ist in meinen Augen ein ziemlich aussichtloses Unterfangen.«
    »Da gebe ich dir recht.« Der Schwarze nickte zustimmend. »Aber wie wäre es denn, wenn es eine Möglichkeit gäbe, das Schiff zu verlassen?«
    »Mitten auf dem Ozean?« Finearfin schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich.«
    »Hab Vertrauen.« Der Schwarze lächelte. »Ich weiß, du kannst es schaffen. Wenn es dir gelingt, mit ihr zu sprechen, ehe sie Arvid erreicht, ist schon viel gewonnen. Wenn sie um ihre Vergangenheit weiß, wird sie nachdenklich werden und ihre Entscheidungen nicht leichtfertig treffen. Und wer weiß, vielleicht tut sich ja doch ein Weg für dich auf. Denke immer daran, manchmal genügt ein kleines Licht, um uns in der Dunkelheit zu leiten.«
    Finearfin antwortete nicht. In Gedanken wog sie das Für und Wider des Plans ab. Selbst wenn es ihr nicht gelang, mit dem Mädchen zu sprechen, würde sie ihm doch sehr nahe sein und durfte darauf hoffen, neue und wichtige Erkenntnisse zu erlangen. Wie es dann nach der Ankunft in Arvid weitergehen würde, würde sie entscheiden, wenn es so weit war.
    Sie stand auf, straffte sich, machte einen Schritt auf das Tor zu und sagte: »Na schön. Ich versuche es.«
    Der Schwarze machte keine Anstalten, ihr zu folgen. »Meine Gedanken und Wünsche werden dich begleiten.«
    »Und ein paar Raubmöwen vermutlich auch.« Finearfin konnte sich die spitze Bemerkung nicht verkneifen.

    »Sie sind meine Freunde.« Der Schwarze hob in einer entschuldigenden Geste die Arme und lächelte. »Ich werde es ihnen ganz sicher nicht verbieten, ein Auge auf die Annaha zu haben und mir vom Fortgang der Reise zu berichten. Dazu liegen mir dein Wohl und das des Mädchens zu sehr am Herzen.«
    »Nichts anderes habe ich erwartet.« Finearfin schenkte ihm ein kleines Lächeln. Dann verabschiedete sie sich mit einem kurzen Nicken und verließ die Lagerhalle, um nach der Annaha zu suchen.

DAS VERGESSENE VOLK
    »… sie wohnen oben auf der Klippe in Hütten. Das Dorf ist geschickt angelegt. Man kann es vom Meer aus nicht sehen … Oh, er kommt zurück!« Saphrax, nun wieder als Raubmöwe unterwegs, unterbrach seinen Bericht, stieß ein Kreischen aus und flog davon.
    Durin hob den Kopf etwas an und öffnete die Augen. Sonnenschein flutete vom wolkenlosen Himmel und umriss scharf die beiden Gestalten, die sich ihm vor dem Hintergrund der steil aufragenden Klippen näherten. Er blinzelte.
    Den in Lumpen gekleideten Jungen, der zunächst allein an den Strand gekommen war und sich ihm bis auf wenige Schritte genähert hatte, erkannte er sofort wieder. Offenbar hatte er Hilfe geholt, denn er kam in Begleitung eines Mädchens, das wie er ärmliche und zerschlissene Kleider trug. Ihr Haar war auffällig hell.
    Fast hätte Durin laut aufgelacht. Saphrax hatte ein bewohntes Dorf auf der Insel entdeckt, dort aber niemanden mit blondem Haar ausmachen können. Gerade hatte Durin sich in Gedanken damit abgefunden, die Insel trotz des verletzten Beins mühsam zu Fuß erkunden zu müssen, da tauchte ausgerechnet sie, nach der er suchte, an diesem einsamen Strandabschnitt auf. Durin runzelte die Stirn. Für seinen Geschmack war das fast ein zu großer Zufall,
und wie immer, wenn sich unvorhergesehene Ereignisse allzu perfekt zusammenfügten, witterte er auch diesmal eine Falle.
    ... vielleicht sind es die Geister, die meinen Auftrag kennen und mir einen

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