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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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nicht weiter. Also, was willst du? Gold?«
    »Was Caiwen meinem Volk geben kann, lässt sich nicht mit Gold aufwiegen. Sie gehört zu uns.«
    »Falsch.« Durin schüttelte schnell den Kopf. »Sie gehört zu ihrer Familie.«
    »Ihre Familie ist tot.«
    »Das sieht Melrem aber anders.«
    »Melrem lügt.«
    Durin nahm einen tiefen Atemzug. »Dann werden wir uns nicht einig?«
    »Nein.«
    »Na dann.« In einer fließenden Bewegung riss Durin sein Schwert in die Höhe, machte einen schnellen Ausfallschritt und ließ es auf die Elfe niederfahren.
    Caiwen sog erschrocken die Luft durch die Zähne, aber Finearfin war vorbereitet und parierte den Hieb mit ihrer kurzen Klinge. Stahl traf klirrend auf Stahl und blitzte in der Nacht, während die beiden einen schnellen Schlagabtausch austrugen. Es war das erste Mal, dass Caiwen einen Schwertkampf aus der Nähe beobachtete, und obwohl sie Finearfin noch nicht so lange kannte wie Durin, spürte sie doch, dass sie mehr um das Leben der Elfe als um den Kopfgeldjäger bangte.
    Die Kontrahenten waren kampferfahren, daran gab es keinen Zweifel. Was Durin ihr an Masse und Kraft überlegen war, machte Finearfin durch katzengleiche Gewandtheit und blitzschnelle Reaktionen wieder wett. Zweimal gelang es Durin, sie in die Enge zu treiben, und zweimal rettete sie sich geschickt aus der vermeintlichen Falle, um ihn ihrerseits in Bedrängnis zu bringen.

    Hin und her wogte der Kampf, bei dem es keinem gelang, einen Vorteil zu erringen. Durin nutzte eine kurze Kampfpause für einen erneuten Appell an Finearfin: »Sei vernünftig«, stieß er keuchend hervor. »Du … du kannst mich verletzen, vielleicht sogar töten, aber du … du kannst es niemals … niemals mit allen hier aufnehmen. Am Ende wird du unterliegen und einsehen, dass … dass dein kleiner Entführungsversuch jämmerlich gescheitert ist.« Er verstummte, um Atem zu schöpfen. Dann sagte er: »Ich … ich mache dir einen Vorschlag. Du kannst den Jungen mitnehmen und dieses Schiff mit ihm in einem der Beiboote verlassen.«
    »Und Caiwen?«
    »Die bleibt hier.«
    »Dachte ich es mir doch.« Nun war es Finearfin, auf deren Lippen sich ein dünnes Lächeln zeigte. »Das hättest du wohl gern, wie? Aber ich muss dich enttäuschen, daraus wird nichts. Ich lasse nicht zu, dass ihm ein Leid geschieht, und ich lasse auch nicht zu, dass Melrem Caiwen für seine dunklen Machenschaften missbraucht. Wenn ich gehe, gehen sie mit mir - beide.«
    »Irrtum, sie bleiben hier!« Ohne Vorwarnung stürmte Durin wieder auf sie.
    »Glaubst du wirklich, dass Caiwen zu Melrem gehört?«, hörte Caiwen die Elfe über das Klirren der Schwerter hinweg fragen.
    »So wurde es mir erzählt.« Durins Gesicht war schmerzverzerrt. Caiwen sah frisches Blut, das seine Hose rot färbte. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die genähte Wunde wieder aufgerissen war.
    »Dann hat man dich belogen.« Finearfin parierte einen heftigen Schlag, verzog das Gesicht und fasste sich an die Schulter. Auch sie schien Schmerzen zu haben.
    »Und wenn schon, das geht mich nichts an.« Durin riss sein Schwert erneut in die Höhe.
    »Oh nein, natürlich nicht.« Finearfin parierte den Hieb und stieß ein spöttisches Lachen aus. »Kopfgeldjägern geht es ja immer
nur ums Gold. Ihr würdet vor keiner Schandtat zurückschrecken, wenn sie nur gut bezahlt wird.« Eine blitzschnelle Drehung brachte sie außer Durins Reichweite.
    »Das ist nicht wahr!« Durin setzte ihr nach. »Auch Kopfgeldjäger haben ihre Ehre. Wir sind keine Mörder.«
    »So?« Finearfin blockte Durins Schwert mit ihrer Katana und sagte so laut, dass Heylon es hören musste: »Warum hast du dann eingewilligt, den Jungen zu töten, sobald wir in Arvid sind?«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich ihn …«
    »Aufhören!« Die Stimme des Kapitäns dröhnte über das Deck, ehe Durin den Satz beenden konnte. »Lasst sofort die Waffen fallen.«
    Finearfin und Durin hielten im Kampf inne, machten aber ansonsten keine Anstalten, dem Befehl zu folgen. Caiwen stand neben Heylon mit dem Rücken zur Reling. Als sie die Stimme des Kapitäns hörte, blickte sie sich um und sah, dass er zusammen mit Melrem, dem Wachtposten und dem Ersten Offizier an Deck gekommen war. Vermutlich war der Posten durch den Lärm auf den Kampf aufmerksam geworden und hatte sofort den Kapitän alarmiert. Auch ein paar neugierige Matrosen hatten sich an Deck eingefunden.
    »Die Waffen weg, habe ich gesagt!«
    Durin ließ sein Schwert sinken, aber Finearfin dachte

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