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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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Die Jungen fingen an zu pfeifen. Ich drehte mich zu ihnen um. Rob und Nick saßen im Schatten und meine Brüder in der Sonne. Ich ging voran zu den Liegestühlen, nahm den Platz in der Mitte ein und warf mein
Handtuch darauf. Elli tat das Gleiche links und Emma rechts von mir.
    »Wollt ihr jetzt schon rein?«
    »Na klar, wieso nicht?« Elli drehte sich genau in dem Moment um, als Nick sie schubste. Beide fielen ins Wasser. Rob schnappte sich Emma. Brain und André sprangen auch hinein und die Wasserschlacht war eröffnet. Ich lag auf der Liege, sonnte mich und schaute ihnen zu. Es verging eine Ewigkeit. Alle hatten ihren Spaß, nur ich nicht. Ich fühlte mich in diesem Moment ziemlich einsam. War Emma mit Rob zusammen? War Elli mit Nick zusammen? So sah es für mich aus. Wann wollten sie es mir sagen? Ich machte mir darüber keine weiteren Gedanken mehr. Es schmerzte irgendwie in meinem Herzen. Ich stand auf, ging ins Wohnzimmer und legte mich auf die Couch. Es war hier kühl und ich rollte mich zusammen. Langsam schlief ich ein ...
    Ich war schon wieder auf der Lichtung. Auf dem gleichen Fleck. Ich dachte, dass Róse oder einer der anderen, wieder hierher kam. Aber niemand war da. Der Wind wehte ein leises Geräusch zu mir hinüber. Ich suchte nach der Ursache dieses Raschelns. Wieder trat eine hohe schlanke Gestalt aus den Bäumen heraus. Jas lächelte mich an und kam langsam auf mich zu. Er blieb vor mir stehen. Sein Gesicht glich einer Fratze. Wortwörtlich sogar. Seine Augen waren pechschwarz und sein Mund zu einem übertriebenen Lächeln verzogen. Und seine Zähne? Ich schluckte. Es waren wahrlich Fänge, keine Zähne. Fänge, die jede Minute in mich hineingeschlagen werden können.
    Er kauerte sich vor mich hin. Wie ein Raubtier vor dem tödlichen Sprung. Alles ging ganz schnell. Er sprang tatsächlich ... jemand schüttelte mich und ich erwachte. Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich mich um. Es war abends. Meine Mutter stand vor mir. Mein Vater saß in seinem Sessel und guckte irgendein Fußballspiel. Meine Brüder waren in der Küche lautstark zu hören. Es war kein Rob oder Nick
und keine Emma oder Elli zu sehen.
    »Vanessa, geht es dir gut? Du hast zuerst ganz starr dagelegen und dann wie eine Verrückte um dich geschlagen.« Mom beugte sich langsam hinunter und berührte meine Stirn mit der Hand. »Du glühst ja. Morgen bleibst du zu Hause. Du hast dir bestimmt eine Erkältung geholt.«
    Ich nickte und fragte mit rauer Stimme: »Sind Elli und Emma schon weg?« Mom nickte und ging in die Küche. Ich stand auf. Mir war richtig schwindlig und mir wurde schlecht. Ich konnte nicht viel essen. Langsam schleppte ich mich die Treppe hoch und ins Bad. Duschen und alles danach ging ja noch, aber im Bett, da hatte ich richtig Angst. Ich wollte nicht wieder träumen. Was, wenn der Traum wieder kam?
Was, wenn der Traum an der gleichen Stelle weiterging?
    Ich beschloss, noch eine Weile zu lesen.
    Endlich wurde ich müde, und als ich kurz vor dem Einschlafen war, klingelte mein Handy. Es war eine SMS von Emma. Sie schrieb: »Hi Vanny, entschuldige bitte, dass wir einfach abgehauen sind. Elli und ich sind dann noch zu Rob und Nick gegangen. Und du hast da so friedlich geschlafen. Wir wollten dich nicht wecken.«
    Ich seufzte und schrieb schnell. »Hi, Entschuldigung angenommen. Ist ja nicht so schlimm. Ich war ja diejenige, die eingeschlafen ist.« Senden. Nach zehn Sekunden bekam ich ihre SMS. »Ja, da hast du recht. Ich muss dir etwas erzählen. Okay, schreiben. Also ... Rob hat mich heute geküsst. GEKÜSST. Kannst du dir das vorstellen? Einfach so. Und das war nicht so ein Freundschaftskuss, glaub mir. Ich weiß aber nicht, ob wir jetzt zusammen sind oder nicht.«
    Toll. Ich freute mich natürlich für die beiden. Rob und Nick sehen ja auch gut aus, aber, wenn Emma und Elli einen Freund haben, dann will ich das auch. Schnell schrieb ich ihr zurück. »Ich freue mich für dich. Frag ihn doch einfach. Übrigens: Ich kann morgen nicht zur Schule gehen. Ich habe mir eine Erkältung oder so was eingefangen. Du musst mir dann morgen alles haargenau erzählen, was passiert ist.«
Abschicken. Es dauerte einen Moment, dann kam die nächste SMS von ihr. »Wie bitte? Du kannst mich doch nicht allein mit Elli lassen. Wie hast du dich denn erkältet?« Wie? Tja, liebe Emma, ich weiß es auch nicht. »Da musst du leider durch. Ich weiß nicht wie und wann. Sorry, ich bin zu müde. Bis morgen. Kommst ja dann sicherlich zu

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