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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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nicht widerstehen konnte.
    Ich musste einfach deine seidige Haut anfassen. Dich berühren. Was? Erschrocken blickte ich mich um. Jetzt hörte ich schon Stimmen oder hatte er das gerade gedacht? Ich war mir nicht sicher und sah wieder in sein Gesicht.
    »Wollen wir nicht langsam mal nach Hause? Es wird schon dunkel und ich will ja nicht, dass deine Eltern nach dir suchen müssen.«
    Mir war gar nicht aufgefallen, wie schnell die Zeit vergangen war. Ich nickte einfach nur. Er ging voran zu unseren Pferden. Als die beiden uns sahen, wieherten sie und kamen uns entgegen. Jas half mir auf und ich saß schon im nächsten Moment auf Lacsines Rücken und er auf seinem Hengst. Wir ritten zusammen über die Wiese und durch den Wald und unterhielten uns den ganzen Weg zurück, aber keiner verlor ein Wort über den Kuss. Jas stellte mir viele Fragen. Über mich, meine Eltern, meine Brüder - bis er unser großes Haus sah. Als wir bei mir ankamen, stieg ich ab. Er ebenfalls. Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.
    »Pass auf dich auf, okay? Gehe niemals allein in den Wald. Es ist sehr gefährlich dort.«
    Ich nickte, fragte aber nicht weiter nach, was er meinte. »Sehen wie uns morgen wieder?« Sein Blick war voller Hoffnung. Ich bejahte und er stieg mühelos auf sein Pferd.
    Er runzelte leicht die Stirn. »Sag mal, benutzt du ein bestimmtes Parfüm?«
    »Nein. Nur bei besonderen Anlässen. Wieso?« Ich schaute ihn fragend an.
    Er erwiderte nur: »Ich dachte, ich hätte Vanille gerochen vorhin, als wir zusammen waren ... du weißt schon.« Bevor ich irgendetwas erwiderte, ritt er schon davon. Ich winkte ihm noch nach. Vanille? Ich roch kurz an meinen Haaren, die riechen nicht nach Vanille. Komisch. Er hatte doch gerochen, oder nicht?
    Ich ging zu unseren Ställen und striegelte Lacsine durch. Als alles fertig war, wieherte sie erfreut über das Abendbrot, das schon in ihrer Krippe lag. Ich ging ins Haus, sagte allen Gute Nacht und ging dann zu Bett. In Gedanken an den vergangenen Tag schlief ich schließlich ein.
    Und träumte denselben Traum wie letzte Nacht, aber diesmal spielte Jas mit...
    Ich wachte am nächsten Morgen schläfrig auf und zog mich schnell an. Langsam ging ich die Treppe hinunter und in die Küche. Nach einem kurzen Frühstück ging ich hinaus.
    »Wo willst du denn so schnell hin?« Die Frage kam von Brain. Er saß auf der Veranda und grinste mich an.
    »Das geht dich gar nichts an. Ich wollte bloß ...« Ich konnte nicht zu Ende sprechen, weil meine Mutter hinter mir erschien und sagte: »Du hast Hausaufgaben, mein Fräulein und die machst du erst. Erst die Arbeit dann das Vergnügen.«
    Toll. Das sagte sie immer. Hausaufgaben. So ein Mist. Widerspruch wäre die reinste Zeitverschwendung und endete womöglich in Hausarrest. Das konnte ich wirklich nicht brauchen. Seufzend ging ich zurück ins Haus, in mein Zimmer und setzte mich genervt an den Schreibtisch.
    Dort lagen ordentlich aufgestapelt meine Hausaufgaben. Ein Aufsatz, einen kurzen Bericht in Biologie, ein Aufgabenblatt in Mathe und dann noch zum krönenden Abschluss musste ich eine Karte in Geografie zeichnen.
    Ich fing mit Mathe an. Die Aufgaben fand ich ziemlich leicht. Wurzel berechnen und solche Dinge. Danach kam Biologie, dann Geografie und zuletzt der Aufsatz über unsere Sommerferien. Als ich fertig war, war es Nachmittag. Später Nachmittag. Schnell packte ich meine Mappe und ging hinunter zur Küche. Mein Vater grillte draußen und ich setzte mich zu den anderen, die auf der Terrasse saßen. Wir aßen und danach war es zu spät, noch irgendwo hinzugehen. Restlos entnervt, wünschte ich allen eine gute Nacht, ging duschen, stieg ins Bett und deckte mich zu. Super, dachte ich, den ganzen Tag verschwendet.
    Dabei wollte ich doch Jas wiedersehen.
    Jas. Er hatte mich gestern geküsst und gehofft, dass wir uns heute sahen. Ausgerechnet er. Ich war schon vielen Jungen begegnet, aber keiner hatte mich bisher so beeindruckt wie er. Obwohl wir uns erst seit zwei Wochen kannten.
    Der Gedanke an ihn ließ mich lange wach liegen. Als ich schließlich endlich einschlief, träumte ich wieder ...

 

    Ich war auf einer kleinen Lichtung. Eher eine Wiese, die von Bäumen gesäumt war. Es war ein Traum, eindeutig. Ich stand dort und spähte zu den Bäumen, dort, wo es am dunkelsten war. Der leise Wind trug eine Stimme an mein Ohr. Sie warnte mich. Ich sollte so schnell wie möglich umkehren. Wieso sollte ich das tun? Es war in den Schatten nichts zu

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