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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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sie auch an das dachte, was mir gerade im Kopf herumging. Aber die Frage brachte mich etwas aus dem Konzept.
    »Wann wirst du mal wieder richtig schlafen können? Deine Augen sind schon wieder rot. Kann man dagegen nichts tun?«
    Mist. Ich hatte versucht, alle Spuren mit Make-up zu verdecken. Vergeblich. Wie immer. Jeder sah es sofort. Ich habe ja auch nicht gerade wenig geweint. Nein, sogar im Schlaf liefen mir immer noch Tränen über das Gesicht. Auch wenn alles schon Monate her war.
    Ich nickte etwas schwach. Ich wollte nicht darüber sprechen und meine Mom wechselte automatisch das Thema.
    »Also, ich wollte dich fragen, wo du deinen Geburtstag feiern möchtest und wie viele Gäste du einladen willst.«
    Ich dankte ihr stumm dafür, dass sie nicht weiter nachhakte, wie es mir ging.
    »Ich weiß nicht so recht. Bei uns nicht, das schreckt die Tiere zu sehr auf. Es wird ja keine leise Party, oder?«
    Ich sah sie etwas schüchtern lächelnd an. Zuerst sah es aus, als wollte sie mir widersprechen, aber dann hellten sich ihre Züge auf.
    »Natürlich, wie du willst. Emmas Mutter fragte, ob du es vielleicht bei ihr oder bei Elli machen möchtest.«
    Ich überlegte eine Weile. Bei ihnen? Da ist ja auch nicht gerade so viel Platz.
    »Oder vielleicht bei den Figaros? Also, Brain und André hatten das vorgeschlagen.« Was? Bei den Figaros? Ich dachte sofort an Jas und mein Herz verkrampfte sich automatisch. Wieder dieser brennend heiße Schmerz. Meine Mutter sah mir aufmerksam ins Gesicht. Ich sagte nichts.
    Sie seufzte und sprach: »Wenn du nicht willst, dann können wir auch einen Club oder so etwas mieten. Da kannst du so laut feiern, wie du willst.«
    »Wie wäre es im Freien? An der Lagune. Da haben du und Dad auch gefeiert, als ihr geheiratet habt. Und Brain und André ihre Geburtstage auch. Das will ich auch machen.«
    Ich sah sie flehentlich an. Sie wollte nicht. Das merkte ich sofort. Aber wieso?
    »Okay, wenn du willst. Und wer soll eingeladen werden?«
    »Ich mache dir eine Liste, aber meinst du, wir schaffen es, alles rechtzeitig aufzubauen?«
    Meine Mutter lächelte mich an. »Mach dir mal darüber keine Gedanken. Sorge dafür, dass du ausgeschlafen bist und dann lässt du dich feiern.«
    Sie stand auf und ging in das angrenzende Arbeitszimmer meines Vaters. Sie redeten miteinander und ich ging schnell nach oben und holte Briefpapier und Stifte. Ich ging zur Terrassentür hinaus und wollte Emma und Elli fragen, ob sie mir helfen, aber keiner war da. Nicht einmal meine Brüder. Ich setzte mich auf einen Stuhl und überlegte, wie ich die Einladung formulieren sollte.
    Das ging mir recht leicht von der Hand, doch am Ende stockte ich. Alle Einladungen waren fertig, bis auf eine. Ich traute mich nicht. Seine ganze Familie würde kommen und es wäre unhöflich, ihn auszuschließen. Zögernd begann ich zu schreiben:
    Lieber Jas,
    ich lade Dich hiermit herzlich zu meiner Geburtstagsfeier ein.
    Sie findet an diesem Samstag an der Lagune statt. Um 15 Uhr soll es losgehen und irgendwann am Morgen aufhören. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du kommen könntest. Ich weiß, was Du gesagt hast, aber es wäre wirklich schön, Dich wiederzusehen.

 

    Ich vermisse Dich jeden Tag mehr. Ich weiß nicht, wie Du es aushalten kannst. Vermisst Du mich nicht? Ich kann es nicht aushalten ohne Dich. Ich vermisse Dich jede Woche, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde. Meinen ganzen Herzschlag lang. Ich liebe Dich über alles auf der Welt. Ich verliebte mich schon, als ich Dich damals das erste Mal nur sah. Ich liebe alles an Dir. Deine Augen, Deinen Körper, Deinen Mund. Einfach alles. Mir ist egal, was Du bist. Hauptsache ist doch, dass wir uns lieben. Ich vertraute Dir. Das tue ich immer noch.
    Liebst Du mich denn noch? Ich konnte nicht verstehen, wie Du mich einfach verlassen konntest. Wir hatten eine so schöne Zeit zusammen. Die beste meines Lebens. Ich habe Dein Geheimnis bewahrt. Das werde ich immer. Ich weiß nicht, ob oder wann wir uns jemals wiedersehen, aber ich hoffe immer noch darauf.
    Ich weiß nicht, ob Du diesen Brief jemals erhältst. Ich wünschte, Du wärst hier. Mein Herz sehnt sich so sehr nach Dir. Jas, du bist meine große Liebe. Auch wenn Du wahrscheinlich nicht so fühlst. Du wirst es für mich immer bleiben. Egal, was passiert. Ich will mit Dir alt werden. Ich will mein ganzes Leben mit Dir verbringen. Es ist sinnlos ohne Dich.
    In ewiger Liebe, Vanessa
    Ich las das Geschriebene noch ein paar Mal

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