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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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an meinem Hals entlang. Ein leichtes Schauern lief mir den Rücken entlang. Ich konnte nicht sprechen, nur zuhören.
    »Wenn ihr von Menschen trinkt, saugt ihr sie dann aus, oder was?«
    Er lachte leise. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Nein, du Dummerchen. Wir trinken so lange, bis unser größter Durst gestillt ist und nur so viel, wie wir brauchen. Danach löschen wir ihre Erinnerung an das, was geschehen ist.
    Ein paar Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. »Dann frage, keine Scheu.« Ich erschrak, als ich seine Stimme nicht mehr in meinem Kopf, sondern an meinem Ohr hörte.
    Entschuldige, bitte.
    »Ist schon okay. Du hast bloß die ganze Zeit gedacht.« Ich sah ihm direkt in die Augen. »Du hast von euch erzählt. Wie sind die anderen Vampire so drauf?« Mein Interesse war jetzt wirklich geweckt.
    Manche sind wirklich so, wie eure Mythen sie beschreiben. Sie haben Angst vor Sonnenlicht und töten einen Menschen oder verwandeln ihn in unseresgleichen. Und du kannst sie leicht erkennen. Sie haben kaum etwas Menschliches an sich.
    Es gibt verschiedene Arten, aber die gefährlichste, ist die alte Familie. Sie werden Eleuterio genannt. Sie sind der Grundstein eurer Mythen. Wir anderen stammen von ihnen ab.
    »Manche werden doch Jahrtausende alt. Wie alt bist du wirklich?«
    Er sah mir in die Augen und flüsterte dann: »Wenn du es genau wissen willst. Ich bin 80 Jahre alt. Aber im Körper eines Siebzehnjährigen.«
    Ich sah ihn fragend an.
    Meine Mutter hat mich ganz normal geboren. Ich wurde nicht gebissen oder so was. Bei meiner Art ist es so, wenn man sich ein bestimmtes Alter aussucht, dann kann man so lange in diesem Körper bleiben, wie man will und wenn man will, dass er weiter wächst, dann macht er auch dies. Das ist noch eine besondere Eigenschaft von uns.
    Wenn er 80 war, wie alt waren dann die anderen?
    Er begegnete meinen Blick. Da ich dir vertraue, kann ich es ruhig sagen. Mein Vater ist 120 und meine Mutter ist 100 Jahre. Bitte sprich sie nicht darauf an, wenn ihr euch begegnet - sie ist stolz auf ihr jugendliches Aussehen.
    Rob und Nick sind ungefähr 60 Jahre alt und Róse 70. Jas guckte lange aus dem Fenster und dann mich wieder an.
    »Es ist schon spät. Ich würde sagen, du brauchst erst mal eine Mütze voll Schlaf. Ich geh dann mal und lass dich in Ruhe schlafen.« Er versuchte aufzustehen.
    Ich sah ihn schockiert an. Nein. Du sollst hierbleiben. Flehentlich sah ich ihn an.
    Er seufzte tief. Ich weiß nicht, ob es klug wäre, hier zu bleiben. Du riechst jetzt schon verführerisch. Ich glaube … Er sah gedankenverloren aus dem Fenster.
    Was? Was glaubst du? Er sah mich immer noch nicht an.
    Ich ... möchte etwas ausprobieren. Er richtete sich langsam auf und schob mich von seinem Schoß. Ich saß still neben ihm und sah ihn fragend an.
    Er drehte sich zu mir um und seine Augen hatten sich verändert. Sie war immer noch golden, aber am Rand schwarz und orange gesprenkelt. Begierde und - ich schluckte schwer - Durst. Seine Hand lag auf meiner Schulter und drückte mich sanft auf das Bett zurück. Mein Herz schlug augenblicklich schneller. Er strich zärtlich mit seiner Hand an meiner Wange entlang. Dann kam er langsam näher, bis er knapp vor
meinem Gesicht innehielt. Mein Herz pochte unaufhörlich. Sein Atem stockte. Genauso meiner. Er sah mir lange in die Augen, dann beugte er sich langsam herunter und strich mit seinen Lippen an meinem Hals entlang. Zu der kleinen Mulde hinter meinem Ohr und küsste sie. So verharrte er eine Weile.
    Ich schluckte schwer und fragte: »Wieso bist du jetzt vorsichtiger als am Strand?«
    Am Strand waren auch andere Düfte dort und meine Geschwister waren da. Sie haben mehr Erfahrung als ich, obwohl ich der Ältere bin. Ich war selten unter Menschen. Sie dagegen sehr oft. Deswegen konnten sie sich darin üben, ich nicht. Es ist manchmal sehr schwer, nicht gleich über jemanden herzufallen. Sie passen auf mich auf.
    Er richtete sich auf und sah schweigend aus dem Fenster. Nach einer Weile blickte er mir wieder in die Augen. Aber hier ist dein Duft am stärksten. Er sah mich lächelnd an.
    Dein süßer Duft. Vanille. Ganz deutlich sogar. So, als ob er mich einhüllt.
    Er sah begierig auf meinen Hals. Mein Puls raste. Mir verschlug es einfach den Atem. Er kam wieder nahe an mein Gesicht heran und fuhr mit der Zunge über meinen Hals. Dann drückte er einen leichten Kuss auf meine Halsschlagader. Dann strich er dort mit seinen Zähnen entlang. Mein Herz

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