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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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zu haben. Ich wünschte es wäre so gewesen - nur ein schlimmer Traum ...

 

    Der Herbst-, Winter-, Frühlings- und der Abschlussball waren vorbei. Ich war nur mit Emma und Elli dort hingegangen. Jeden Jungen, der mich eingeladen hatte, ließ ich abblitzen.
    Der Schmerz war nicht weniger geworden. Meistens saß ich teilnahmslos im Unterricht oder bei meinen Freunden und versuchte, zu vergessen, was mir nicht gelang.
    Liebeskummer war etwas Schreckliches. Wer hatte das erfunden? Irgendwann werde ich es schon vergessen. In ein paar Jahren bestimmt. Wieder fing ich an zu weinen und glitt in einen unruhigen Schlaf. Wie es schon die ganzen neun Monate lang war.
    Ich war auf einer Wiese. Auf unserer Wiese. Allein und rief seinen Namen. Immer und immer wieder. Aber nichts. Keine Antwort kam zurück. Nur diese Leere. Ich wachte immer mit hämmernden Herzen auf und fing an zu weinen.
    Wie ich den Abschluss geschafft habe? Keine Ahnung. Das ist wirklich eine gute Frage.
    Als ich erwachte, tat mir der Kopf weh. Ich wusste nicht woher.
    Was soll ich bloß mit den Jungen anstellen? Ich kann es nicht fassen. Wieso können sie nie auf uns hören? Wenn ihr Vater davon wüsste.
    Mutti? Was machten sie in meinem Zimmer?
    Wenn wir nicht bald hier wegkommen, reißt sie uns den Kopf ab. Oh ja, Bruderherz, das macht sie mit Sicherheit.
    Das waren die Stimmen von Brain und André. Wieso sind die alle in meinem Zimmer?
    Ich schlug langsam die Augen auf und blinzelte. Meine Augen waren verklebt. Das kam von den Tränen. Nein, daran wollte ich jetzt nicht denken. Jedoch ...
    Vor neun Monaten hatten wir uns zum letzten Mal gesehen und ich wusste nicht, was aus ihm geworden war. Er hatte sein Versprechen gehalten.
    Alle sagten, ihm ginge es nicht gut und er sei bei seiner Tante und seinem Onkel, aber ich glaubte ihnen nicht. Ich spürte wieder diesen aufkeimenden Schmerz tief in meinem Innern. Dieses Loch in meinem Herzen. Es fühlte sich an, als ob ich verbrennen würde. Blutend ließ er mich zurück. Manchmal war dieser Schmerz so tief, dass ich wie betäubt war. Nein, stopp. Ich war im Hier und Jetzt.
    Ich konzentrierte mich, um etwas zu erkennen. Aber mein Zimmer war leer. Langsam stand ich auf und sah in meinen großen Spiegel.
    Immer, wenn ich jetzt in den Spiegel sah, blickten meine Augen leblos zurück. So auch an diesem Morgen, als ich nach einer halb durchweinten Nacht erschöpft erwachte.
    Dieses Mädchen, das immer lachte. Das jeden Spaß mitmachte, das jeden zum Lachen brachte. Dieses Mädchen war ich gewesen, mit leuchtenden Augen und einem strahlenden Lächeln. Aber seit Monaten war ich nicht mehr so. Ich versuchte es mir nicht anmerken zulassen, aber meine Familie bekam es trotzdem mit. Genauso wie meine Freunde und die Lehrer. Emma und Elli versuchten mich immer wieder aufzubauen.
    Auch wenn ich einen exzellenten Abschluss erreicht hatte und sich jeder darüber freute, mir bedeutete es nichts. Natürlich, in gewisser Weise freute ich mich schon. Emma, Elli und ich waren die Besten aus der Abschlussklasse.
    Ich zog mir ein sehr kurzes rotes Kleid an und steckte meine Haare hoch. Langsam ging ich die Treppe hinunter. Die Stimmung in der Küche war sehr angespannt, das merkte ich sofort. Offensichtlich hatten meine Mutter und meine Brüder ein kurzes Wortgefecht gehabt. Meine Mom saß aufgebracht im Wohnzimmer mit zwei Frauen. Ich kannte sie. Beide waren groß, schlank und ihre Töchter waren ihr genaues Ebenbild.
    Frau Ambul und Frau Falk. Die drei unterhielten sich angestrengt. Meine Brüder saßen schweigend draußen. Bei ihnen waren Emma und Elli. Ich begrüßte ihre Mütter und gab Mom ein Kuss. Dann ging ich schnell zu Emma und Elli. Beide saßen da und hörten Brain und André zu. Als ich hinaustrat, verstummten sie. Ich murmelte einen Morgengruß und meine Mutter rief: »Vanessa, komm mal bitte rein.« Ich ging schweigend hinein. Was hatten die zu tuscheln? Wieso ist alles so ... ach egal. Zurzeit war mir einfach alles egal.
    »Setz dich doch. Ich wollte dich etwas fragen.« Langsam setzte ich mich neben meiner Mom und sah sie fragend an. Das hat bestimmt mit meinem Geburtstag zu tun. Oder mit ... nein, das war für alle Tabu. Ich hatte die Regel nicht aufgestellt. Es war meine Mutter gewesen. Zum Glück. Ich dankte ihr immer noch dafür.
    »Schatz, es kommt etwas spät, aber ich wollte dich nicht damit belästigen. Du warst ja in letzter Zeit nicht in der Verfassung gewesen.« Ich sah sie lange an und fragte mich, ob

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