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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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Er sah viel friedlicher aus. Seine Züge waren geglättet. Ich streichelte seine Wange mit meinem Handrücken. Er seufzte leise. Er schlief tatsächlich. Er war so erschöpft gewesen. Ich konnte es nicht fassen und ich durfte ihn betrachten. Ohne Sorgen. Ohne Kummer. Er sah einfach viel zu schön aus. Sonst sah er mir immer beim Schlafen zu, was ich immer ziemlich peinlich fand.
    Jas rekelte sich und gähnte. Er war mit mir unter der Decke. Ich spürte seine Haut. Kein Stoff. Ich lächelte. Er überraschte mich jedes Mal aufs Neue. Letztes Mal hatten wir uns in Gedanken miteinander verbunden. Es war berauschend gewesen. Atemberaubend. Jeder hatte gefühlt, was der andere spürte.
    Vanessa. Ich blickte in sein Gesicht. Seine Augen waren immer noch geschlossen, aber auf seiner Stirn war eine Falte zu sehen. Ich strich darüber und er verzog leicht sein Gesicht. Das fühlt sich schön warm an. Mach bitte weiter. Hör nicht auf. Ich streichelte ihn weiter, küsste ihn ab und zu und dachte über uns nach.
    Langsam glitt er in einen unruhigen Schlaf hinüber. Ich kuschelte mich an ihn und schlief dann auch endlich, nach dem er sich beruhigt hatte, ein.
    Die Woche danach verlief ziemlich unruhig. Alles wurde für die neue Schule zusammengepackt. Na toll. Und ich wusste noch nicht einmal, wo diese Schule war. Ich konnte so viel nerven, wie ich wollte, meine Mutter verriet es mir nicht. Ich habe versucht, in alle Gedanken hineinzublicken. Nichts. Sie verschlossen sich vor mir oder wussten nicht, wohin es ging. Toll.
    Wir fuhren raus aus St. Ballis und durch Jarime.
    »Ist es noch weit?«
    »Vanessa«, ermahnte mich meine Mutter, »wenn du weiter fragst, kannst du laufen. Lass dich doch einfach überraschen.« Okay, wenn es sein musste. Wir fuhren immer wieder an Städten vorbei. Ich kannte viele davon. Ich war hier schon öfter gewesen. Endlich, nach fünf Stunden, sah ich eine Stadt, in der ich noch nie gewesen war.
    Eine massive Mauer umgab sie. Nachdem wir das Stadttor passiert hatten, fuhren wir auf der Hauptstraße weiter. Links und rechts war sie gesäumt von dicht stehenden Häusern. In der Ferne, ganz am Ende der Straße, sah ich ein großes Schloss. Es wirkte dunkel, dennoch zu gleich geheimnisvoll.
    Der Verkehr hatte zugenommen. Vor und hinter uns fuhren viele Autos. Auf dem Parkplatz neben dem Gemäuer wurden wir eingewiesen.
    Endlich stiegen wir aus und ich konnte mich ausgiebig strecken. Mom guckte mich genervt an. Ich grinste bloß. Sie verdrehte die Augen und sah zu Dad.
    Ich weiß, dass du mich hörst. Er guckte mich eindringlich an. Bitte benimm dich. Du willst doch nicht gleich wieder hinausgeworfen werden. Ich schüttelte meinen Kopf. Gut. Also bleib hinter uns und stell bitte keine dummen Fragen. Jetzt war es an mir, die Augen zu verdrehen.
    Dad und Mom gingen an mir vorbei. Gefolgt von meinen Brüdern, hinter ihnen Jas‘ Familie mit Emmas und Ellis Familie im Anhang und zuletzt wir beide. Wir folgten den anderen durch das Tor. Eine Menschenmenge bewegte sich über die Straßen. Mein Blick fiel auf eine kleine Familie. Sie standen an einem Haus und unterhielten sich mit einer komisch aussehenden Frau. Sie trug grüne Kleidung und einen seltsam aussehenden Hut. Ich hörte, wie die Familie sie Prof. Kiara nannten.
    Meine Augen wanderten von der Frau auf das Haus. Hinter ihr erstreckten sich Pflanzen in allen Größen und Farben. Ein Gewächshaus, wie es schien. Komisch, vom Auto aus hatte ich das gar nicht gesehen.
    Die Frau sah zu uns hinüber. Das muss die Familie Malke sein. Sie wirken anmutig. Dahinter die Figaros. Wunderschön. Klar, Vampire. Sie schnaubte amüsiert. Da sind ja auch Professor Falk und Professor Ambul bei ihren Familien. Sie nickte ihnen höflich zu. Dann sah sie uns und ihr Mund klappte auf. Ist das ...? Überall wird davon erzählt. Sie ist es wirklich. Sie ist so wunderschön und er ist genauso beeindruckend. Sind sie ein Paar? Ein Vampir und eine Hexe? Ihre Gedanken wurden immer leiser. Aber dadurch wurde alles um mich herum lauter.
    Wieder einmal spielten meine Sinne verrückt. Mein Kopf drohte zu zerplatzen und meine Ohren taub zu werden. Meine Nase nahm alle möglichen Gerüche auf. Mir wurde übel. Meine Sicht wurde mal stärker, mal schwächer. Die Luft schmeckte in einem Moment ekelerregend, dann plötzlich magisch. Magisch?
    Bitte Jas, dich an einem ruhigen Ort zu bringen, Vanessa. Das war Kurar. Er war bei mir.
    Ich bat Jas darum und wir setzten uns auf eine Bank an der

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