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Das Vermächtnis der Jedi

Das Vermächtnis der Jedi

Titel: Das Vermächtnis der Jedi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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in der Menge verschwunden.
    Denk nach, Dooku. Unternimm nichts, bevor du nicht nachgedacht hast. Dooku griff wieder nach der Macht. Zunächst sah er nichts als die Wesen und Waren auf dem Markt. Er konzentrierte sich, bis sein Verstand etwas Vertrautes wahrnahm. Eine bestimmte Neigung des Kopfes. Eine typische Art zu gehen. Die Kontur eines Kinns. Eine solch unscheinbare Bewegung, dass seine Sinne sie in dem Meer der zahllosen Informationen nicht wahrnehmen konnte. Doch die Macht konnte es.
    Die Macht strömte. Alles fiel von Dooku ab und da sah er Lorian. In einem schlauen Zug hatte er seinen Mantel mit der Innenseite nach außen angezogen. Dooku heftete sich an seine Fersen. Er würde denselben Fehler nicht noch einmal machen. Er würde auf seine Chance warten.
    Er blieb ein gutes Stück hinter Lorian zurück. Vermutlich wusste Lorian nicht, dass er verfolgt wurde. Lorian verließ den Markt und bog in eine Gasse ab, die Dooku nicht kannte. Lorian kannte in Coruscant natürlich alle Wege zum Tempel. Dooku ließ sich zurückfallen und achtete sorgsam darauf, dass er außer Sichtweite blieb. Es war jetzt schon Nachmittag und die Sonne hatte sich hinter der schweren Wolkendecke verkrochen. Es war beinahe so dunkel wie abends und die Beleuchtung der Stadt war schon auf niedrigster Stufe angeschaltet.
    Die Gasse schlängelte sich hinter dem Markt entlang und beschrieb einen scharfen Linksknick, bevor sie an den Hintertüren zahlreicher Läden und Restaurants entlangführte. Starker Müllgestank hing in der Luft. Dooku zog den Mantel über seine Nase. Er war eher penibel, mochte Sauberkeit und Ordnung.
    Zu Dookus Überraschung tauchte plötzlich der Tempel vor ihm auf. Sie waren schon viel dichter dran, als er gedacht hatte. Sein Herz raste. Lorian stand kurz vor dem Sieg! Das durfte Dooku nicht zulassen. Er musste zuschlagen. Jetzt sofort.
    Er griff nach der Macht und sprang. Dooku landete auf einem Müllhaufen, der stark nachgab. Müll ist also doch zu etwas nutze, dachte er, als der Schwung der Landung ihn nach oben schießen ließ. Er flog über Lorians Kopf hinweg und landete mit aktiviertem Lichtschwert direkt vor ihm. Dooku wartete nicht ab, bis der Schwung der Landung nachließ, sondern nutzte die Bewegung für einen schnellen ersten Hieb.
    Lorian blieb weniger als eine Sekunde, um sich darauf einzustellen, doch seine Reflexe waren exzellent - die anderen Schüler im Tempel waren neidisch darauf. Er machte einen Satz rückwärts, griff nach seinem Lichtschwert und wiegte sich dabei zur Seite, sodass Dookus erster Hieb nur Luft traf.
    »Du hast mich also gefunden«, sagte er. Er schien erfreut zu sein und nicht verzagt. Ihre Freundschaft hatte schon immer auf einem ständigen Wettkampf beruht. Und das hatte immer Spaß gemacht. Doch Lorians Reaktion machte Dooku nur noch wütender. Er ärgerte sich über Lorians Unbeschwertheit und über seine Annahme, dass sie immer Freunde bleiben würden, egal was auch geschah. Deshalb stellte Lorian ihre Freundschaft auch immer wieder auf die Probe - auf eine zu harte Probe. Und jedes Mal erwartete er, dass Dooku das akzeptierte.
    Auf Lorians Gesicht war ein Anflug von Überraschung zu sehen, als er Dookus kalten Blick bemerkte. Er stolperte rückwärts, als Dooku ihn wie wild angriff, das Lichtschwert nur noch ein verwischtes grünes Leuchten.
    Doch Lorian fing sich sofort wieder. Er konterte mit mehreren aggressiven Gegenhieben und drängte Dooku in die Defensive.
    Die beiden Freunde kannten die Technik des anderen mittlerweile nur allzu gut. Dooku versuchte wieder und wieder, Lorian zu überraschen, doch er wurde jedes Mal abgefangen. Wut erfüllte ihn und trübte seinen Verstand. Er wusste, dass er sein ruhiges Zentrum finden musste, wenn er gewinnen wollte, doch es gelang ihm nicht. Er konnte sich nicht auf den Kampf konzentrieren.
    Sie kämpften sich die Gasse entlang, benutzten die Mülltonnen als Deckung und manchmal auch als Waffen, indem sie sie auf den anderen warfen, um so wertvolle Sekunden zum Atmen zu gewinnen.
    Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Dooku war im Kampf versunken, schweißgetränkt und erfüllt von seinem Bedürfnis zu gewinnen. Beide waren jetzt müde. Lorians Gesicht war rot vor Anstrengung und er hatte schweißnasse Haare. Immer wieder mussten sie erschöpft innehalten und Atem holen. Dann erholte sich einer vor dem anderen und stürzte sich wieder in den Kampf. Ihr Stöhnen und ihre Schreie hallten durch die Gasse.
    Die Zeit war vielleicht

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