Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis der Jedi

Das Vermächtnis der Jedi

Titel: Das Vermächtnis der Jedi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
stehen geblieben, doch die Sonne hatte sich weiter bewegt. Lange Schatten breiteten sich auf dem Boden aus. Ihre Rückkehr zum Tempel war schon lange überfällig. Den Regeln nach hatten beide schon verloren.
    »Komm schon, Dooku«, sagte Lorian. »Es ist vorbei.«
    Dooku atmete ein paar Mal tief ein. Vor seinen Augen tanzten schon Punkte - ein Zeichen für ernsthafte Erschöpfung. Ihm war schwindlig. Er griff nach der Macht, bekam sie aber nicht recht zu fassen. Anstatt zu spüren, wie sie ihn durchfloss, fühlte er kaum mehr als ein Prickeln. Das reichte allerdings, um einen kleinen Kraftstoß durch seine Glieder zu schicken.
    »Noch nicht«, sagte er und griff Lorian an.
    Lorian stand jetzt am Ende der Gasse. Ihm blieben nur noch ein paar Schritte, bevor er mit dem Rücken an der Wand stand. Dooku wusste, dass er ihn dort erledigen konnte.
    Doch Lorian drehte sich plötzlich um, wandte Dooku für einen Sekundenbruchteil ungeschützt den Rücken zu und rannte dann auf die Wand zu. Er bediente sich einer gewöhnlichen Padawan-Übung, und doch war Dooku überrascht, wie viel Kraft darin steckte. Lorian lief an der Wand hoch und machte einen Halbsalto über Dookus Kopf hinweg. Er war kaum gelandet, da sprang er wieder, dieses Mal auf einen Müllhaufen. Von dort landete er auf einem Dach.
    Dooku fand schließlich die Kraft, die ihm gefehlt hatte. Er folgte Lorians Weg, sprang auf den Müllhaufen und dann so schnell und anmutig auf das Dach, dass die Bewegung wie aus einem Guss erschien.
    Die leichte Brise blies jetzt schärfer und gab ihnen neue Energie. Dooku flog auf Lorian zu. Er legte besonders viel Energie in seine Bewegungen und seine Beinarbeit war trotz des unebenen Daches absolut sicher.
    »Du hasst mich, stimmt's?«, schrie Lorian, als er einen Hieb parierte. »Nur weil ich dich nach all der Zeit einmal um etwas gebeten haben.«
    »Und das war nicht fair.«
    »Aber das bedeutet Freundschaft.«
    »Das ist nicht meine Definition davon.«
    »Ja, deine Definition ist, dass jemand gibt und du nimmst. Jemand bewundert dich und du akzeptierst diese Bewunderung einfach.« Lorian atmete jetzt schwer. »Weil sie nützlich ist.«
    »Du hast mich immer abgelehnt«, sagte Dooku. »Und erst jetzt weiß ich, wie sehr.«
    Er stürmte nach vorn. Lorians Worte machten ihn wütend. Er wusste, dass er Lorian für einen Sieg nur leicht berühren musste, doch der Umstand, dass er ihn nicht erreichen konnte, dass er nicht einmal seine Haut ritzen konnte, hatte seine Wut bis an den Siedepunkt gebracht. Sein Körper schien zu kochen.
    Lorian drehte sich nach links und holte in weitem Bogen aus.
    Jetzt habe ich ihn. Er weiß, dass er verliert. Das war Lorians typischer Zug.
    Dooku wusste, dass Lorian hinter ihn springen würde. Wäre er nicht so müde gewesen, hätte er es jetzt nicht versucht. Also wich Dooku zwei Schritte zurück, anstatt nach links zu gehen. Als Lorian zuschlug, war Dooku bereit. Er ließ sein Lichtschwert auf Lorians Schulter heruntersausen, genau dort, wo seine Tunika entlang der Naht gerissen war.
    Lorian schrie auf und stolperte rückwärts. Er sah Dooku ungläubig an. Es war ein richtiger Hieb gewesen, dazu gedacht, ihm Schmerzen zuzufügen.
    »Du elende Kiesmade«, sagte er und machte einen Satz auf Dooku zu.
    Jetzt kämpften sie ohne Rücksicht auf die Regeln. Sie kämpften hart und unter Einsatz aller Tricks. Sie setzten ihre Füße und Fäuste ebenso ein wie ihre Lichtschwerter. Sie traten einander und schlugen blindlings zu, wenn sie sich nahe kamen. Dooku hatte noch nie zuvor so gekämpft. Irgendwo in einem fernen Winkel seines Verstands war ihm klar, dass dieser Kampfstil ihm nichts brachte, dass er ungenau und unkonzentriert war und dass er sie beide zu Verlierern machte. Doch er konnte nicht aufhören.
    »Genug.«
    Das Wort erklang ruhig, doch es war deutlich über die Kampfgeräusche hinweg zu vernehmen. Sie hielten inne. Yoda war auf dem Dach erschienen und sie hatten ihn nicht bemerkt. Sie hatten auch nicht bemerkt, dass ihr Kampf sie in Sichtweite der Tempelfenster gebracht hatte.
    Yoda ging zu Lorian. Dooku sah jetzt, dass der Hieb des Lichtschwerts eine tiefe Verbrennung an Lorians Schulter hinterlassen hatte. Sie sah furchtbar aus, tiefrot in der Mitte mit einem blau-schwarzen Rand. Außerdem hatte Lorian einen Schnitt an der Wange und eine Hand blutete.
    »Zum Med Center du gehen musst, Lorian«, sagte Yoda. »Dooku, auf dein Zimmer. Nach euch beiden ich schicken lasse.«
    Lorian, der zu Boden

Weitere Kostenlose Bücher