Das Vermächtnis der Jedi
»Stolz es ist, der dich blendet. Deine Schwäche der Stolz ist. Groß sind deine Begabungen, Dooku. Der Talente, die nicht du besitzt, bewusst du dir sein musst ebenso wie der, die du besitzt.«
Dooku hörte nur ein leises Flüstern von Yodas Robe, als der Jedi-Meister sich zurückzog. Und mit ihm verließ die Macht das Zimmer.
Dooku war keine Kritik gewohnt. Er war talentiert. Er war immer derjenige gewesen, den die Lehrer als Beispiel genannt hatten. Er hasste es, zurechtgewiesen zu werden. Er streckte locker sein Lichtschwert aus und zerschnitt den Sucher-Droiden in zwei Teile.
DREIZEHN JAHRE SPÄTER
Dooku und Qui-Gon Jinn
Kapitel 7
Dooku hatte im Laufe der Jahre oft über Yodas Worte nachgedacht. Sie waren ihm eher ein Vermächtnis als eine Lektion, denn sie begleiteten ihn noch immer.
Er dachte an die Worte, akzeptierte ihren Inhalt aber nicht. Noch nie war er in eine Situation geraten, in der sein Stolz ihm zum Nachteil gereicht hatte. Er betrachtete es sowieso nicht als Stolz. Es war Überzeugung. Und so wie es sich gehörte, wuchs die Überzeugung über seine Fähigkeiten mit jeder Mission. Yoda hatte Gewissheit mit Stolz verwechselt, dabei hatte er Dooku gewarnt, dass ihm genau dieses nicht passieren durfte.
Und wenn es Stolz war, dass Dooku sich in dieser Hinsicht als weiser empfand als Yoda, so machte er sich darüber keine Sorgen. Yoda hatte nicht immer Recht. Dooku mochte kein so großer Jedi wie Yoda sein - noch nicht. Aber eines Tages würde er es sein. Wenn er daran nicht glauben würde - wofür arbeitete er dann?
Dooku hatte von Thame Cerulian viel gelernt. Jetzt war er selbst ein Meister mit einem Schüler. Qui-Gon Jinn war der viel versprechendste Padawan gewesen. Dooku hatte es so eingefädelt, dass er ihn bekommen würde, und zwar gleich nachdem er ihn zum ersten Mal im Alter von zehn Jahren bei einem Kampf mit dem Lichtschwert gesehen hatte. Dooku wusste, dass ein Meister nach den Fähigkeiten seines Padawans beurteilt wurde und so hatte er den Besten der Besten gesucht. Als Yoda zu dieser Bindung sein Einverständnis gegeben hatte, war Dooku zufrieden gewesen.
Damit war eine weitere Stufe auf dem Weg zum Ziel genommen: Yoda als den größten Jedi aller Zeiten zu übertrumpfen.
Luxus machte auf Dooku keinen Eindruck, doch er wusste Eleganz zu schätzen. Senator Blix Annon hatte ein schönes Raumschiff, das außen glänzte und innen luxuriös war. Überdies hatte der Senator nicht an Verteidigungssystemen gespart. Die Panzerung des Raumschiffs bestand aus drei Lagen sowie zusätzlichen Energie- und Partikelschilden und Laserkanonen an Bug und Heck des Schiffes. Für Dookus Geschmack war es etwas zu groß, aber eindrucksvoll.
Er merkte, dass Qui-Gon von den üppig gepolsterten Sitzgelegenheiten beeindruckt war, von den gebürsteten Durastahl-Einfassungen der Instrumentenkonsolen und von den seidenen, weichen Betten der Unterkünfte. Qui-Gon war erst sechzehn Jahre alt, und was er bislang von der Galaxis gesehen hatte, war nicht gerade die luxuriöse Seite des Lebens gewesen. Ihre Missionen hatten sie in letzter Zeit eher auf eintönige Planeten oder isolierte Außenposten am Outer Rim geführt.
Dooku war froh gewesen, als man sie nach Coruscant zurückberufen hatte, obwohl er unter normalen Umständen diese Mission als unter seiner Würde betrachtet hätte. Es war eine einfache Eskorte, eine Mission, die jeder andere Jedi hätte übernehmen können. Doch in letzter Zeit hatte es mehrere Entführungen gegeben; Senatoren waren auf dem Weg zwischen Coruscant und ihren jeweiligen Heimatplaneten gekidnappt worden. Die Senatoren und manchmal auch ihre Familien wurden gegen enorme Lösegelder frei gelassen - die auch immer bezahlt wurden. Niemand kannte die Identität des Raumpiraten und alle Versuche, seiner habhaft zu werden, waren gescheitert. Das überraschte Dooku nicht. Die Sicherheitskräfte des Senats machten ihre Arbeit gut, wenn es darum ging, die Senatoren innerhalb des Senatsgebäudes zu beschützen; wenn es jedoch um eine galaxisweite Suche ging, standen sie auf verlorenem Posten.
Blix Annon war ein bedeutender Senator, der den Jedi schon viele Gefallen getan hatte. Und als er um ihre Anwesenheit gebeten hatte, hatte der Rat der Jedi nicht nur zugestimmt, sondern sogar Dooku gebeten, die Aufgabe zu übernehmen. Nachdem er in letzter Zeit von schlechtem Essen und trostlosen Umgebungen genug gehabt hatte, hatte er den kurzen Flug in einem luxuriösen Kreuzer für keine
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