Das Vermächtnis der Jedi
»Was für ein furchtbares Schicksal«, sagte er. »Die Alainer haben ihren Planeten verloren.«
»Wesen, die ihr Schicksal selbst bestimmt haben«, sagte Dooku. »Sie hätten um ihren Planeten kämpfen können, doch ihre Gleichgültigkeit und ihre Habgier haben sie teilnahmslos werden lassen. Hier hat es keinen Krieg gegeben, junger Schüler. Dafür aber Wesen, die sich nicht dafür entschieden haben, gegen die Mächte zu kämpfen, von denen sie beherrscht wurden.«
»Vielleicht haben sie es versucht und versagt«, meinte Qui-Gon leise.
»Dann wären sie auch schwach, was noch schlimmer ist«, sagte Dooku missbilligend. »Komm.«
Dieses Mal fand Dooku es klüger, ihre Ankunft nicht anzukündigen. Er ging einfach durch das Haupttor der Fabrik. Hier gab es keine Sicherheitskräfte.
Sie betraten eine laute Fertigungshalle. Der Boden war voller Schmiere, die sich an manchen Stellen in Pfützen sammelte. Die Decke hing niedrig und die Luft war heiß und stickig. In der lang gezogenen Halle stand ein Arbeitsplatz neben dem anderen. Verbeulte Droiden hantierten mit Servo-Schraubendrehern und Druckpumpen. Die Arbeiter schienen halb verhungert und krank zu sein und Dooku sah, dass die meisten von ihnen recht jung waren.
»Sie setzen Kinder ein«, sagte Qui-Gon schockiert. »Unter diesen Umständen! Das verstößt gegen galaktische Gesetze!«
»Leider gibt es viele solcher Orte«, sagte Dooku.
»Wir müssen etwas unternehmen!«, sagte Qui-Gon mit einem gequälten Gesichtsausdruck, als sie durch die Fabrikationshalle gingen. »Sie sehen krank und hungrig aus.«
»Konzentriere dich auf das Ziel der Mission, junger Padawan«, sagte Dooku in scharfem Tonfall. »Wir können nicht jeden in der Galaxis retten.«
»Aber Meister.«
»Qui-Gon.« Dooku musste nur den Namen seines Padawans aussprechen. Das genügte bereits als Warnung und Qui-Gon schwieg.
Ein dicklicher Humanoide, dessen wenige Haare mit Schmiere und Schweiß verklebt waren, rannte auf sie zu. »Entschuldigt bitte, wer seid Ihr? Äh, wie auch immer, das ist Hausfriedensbruch, also verschwindet.«
Dooku rührte sich nicht.
»Entschuldigt bitte, Ihr bewegt Euch nicht«, sagte der Mann mit einem Stirnrunzeln. »Wollt Ihr, dass ich die Sicherheitskräfte rufe?«
»Ich bitte darum«, sagte Dooku. »Vielleicht können wir dann über die Zahl der galaktischen Gesetze sprechen, die Ihr hier brecht.«
Der Mann machte einen Schritt zurück. »Ihr seid doch keine Senatsinspektoren, oder etwa doch?«
»Wir brauchen Informationen«, gab Dooku zurück.
»Nun, dann seid Ihr am falschen Ort«, sagte der Mann.
Dooku sah sich mit freundlicher Miene in dem Werk um. »Wie ich sehe, ist hier viel zu tun.«
Der Mann nickte misstrauisch.
»Es würde Euren Vorgesetzten höchstwahrscheinlich missfallen, wenn die Fabrik während Eurer Schicht geschlossen werden würde.«
»Besitzt Ihr die Autorität, das zu tun?«
Dooku zuckte mit den Schultern. »Kinderarbeit. Gefährliche Arbeitsbedingungen. Ich sehe Ölpfützen auf dem Boden, Giftstoffe, die in die Luft entweichen. Ich finde schon ein Dutzend Gesetzesübertretungen, ohne auch nur meinen Kopf drehen zu müssen.«
»Was wollt Ihr? Geld? Wir bezahlen unsere Schutzgelder, aber ich habe noch etwas für Notfälle.«
»Wie ich schon sagte, nur Informationen«, erklärte Dooku. »Wem gehört diese Fabrik?«
»Ich liefere nur Berichte ab. Ich weiß nichts über.«
»An wen schickt Ihr diese Berichte?« Dooku zeigte langsam seine Ungeduld. Er sah den Mann eindringlich an.
»An eine Firma. ich schicke sie an eine Firma. sie heißt Caravan.«
Caravan. Der Name des holografischen Kreuzers, den Lorian damals konstruiert hatte. Er hatte beim Einschlafen von den Orten geträumt, die er damit besuchen würde.
Mehr brauchte Dooku nicht zu wissen. Er dachte darüber nach, wie einfach und gewitzt dieser Plan doch war. Unter dem Deckmantel einer Firma sorgte Lorian für Qualitätseinbußen bei Sicherheitseinrichtungen und nutzte dann sein Wissen über die Schwächen eines Schiffes, um es anzugreifen.
Er hörte ein Geräusch hinter sich und drehte sich um, als Eero zwischen all den Maschinen auf sie zukam.
»Großartig, noch ein Inspektor«, murmelte der Schichtleiter.
»Ich musste einfach kommen«, sagte Eero. »Ich bin euch hierher gefolgt - erst im Transporter und jetzt bis in die Fabrik. Ich ertrage es nicht, hören zu müssen, dass die Firma, die ich beauftragt habe, um Senator Annon zu beschützen, seine Entführung
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