Das Vermächtnis der Jedi
Geschäfte begonnen.«
»Als Raumpirat.«
»Nur vorübergehend. Zunächst habe ich Kriminelle entführt, doch das wurde mir zu riskant. Du wärest überrascht zu erfahren, wie zögerlich Gangsterbanden Lösegelder herausrücken. Also habe ich mir als Nächstes Senatoren vorgenommen. Das Problem war nur, dass sie die besten Sicherheitseinrichtungen hatten. Aber wenn ihre Sicherheit nicht so gewährleistet war, wie sie annahmen? Als ich hörte, dass Kontag kurz davor stand, Bankrott zu gehen, kam ich auf die Idee. Ich kaufte diese Fabrik und bot Kontag einen Handel an.«
»Eine Fabrik, die Kinder beschäftigt.« Qui-Gons Stimme klang gleichförmig. Er zeigte Lorian mit einem Blick seine Ablehnung.
Lorian ging auf Qui-Gon zu, das Gesicht voller Neugierde. »Das ist also dein Schüler, Dooku? Qui-Gon Jinn? Ja, ich erkenne dich in ihm wieder. Er ist so selbstgerecht wie du. Was sollte ich denn deiner Meinung nach tun, junger Padawan? Die Kinderarbeiter entlassen? Viele von ihnen ernähren ganze Familien. Eltern, die verletzt oder zu krank sind zu arbeiten. Brüder und Schwestern, die sie jetzt versorgen müssen, weil ihre Eltern sie verlassen haben. Würdest du etwa wollen, dass sie hungern?«
»Ich würde eine bessere Lösung finden«, sagte Qui-Gon.
»Ah, er ist unbeugsam. Nun, dann sollst du etwas wissen, junger Jedi. Ich bin dabei, die Kinderarbeit abzubauen. Die Bedingungen zu verbessern. Aber weißt du, was man dazu braucht? Geld. Die Jedi handeln nicht mit Credits. Sie reden nicht einmal davon. Aber wir anderen müssen etwas essen, weißt du?«
»Ich höre nur Rechtfertigungen von Euch«, sagte Qui-Gon.
»Die halten die Planeten am Drehen«, sagte Lorian mit einem Schulterzucken. Qui-Gons Worte berührten ihn offensichtlich nicht. »Warst du in letzter Zeit einmal beim Senat? Er funktioniert nur noch mit Rechtfertigungen. Ich bin nicht schlecht, Qui-Gon Jinn. Das weiß ich ganz sicher.« Er senkte die Stimme. »Ich habe das Gesicht des wahren Bösen gesehen. Und ich kenne das Entsetzen, das es auslöst. Also urteile nicht zu schnell über mich.«
»Das wahre Böse?«, fragte Dooku. Könnte Lorian die Sith meinen?
Lorian wandte sich wieder an ihn. »Ja, Dooku. Ich habe den Sith-Holocron geöffnet. Ich war neugierig. Und was ich gesehen habe, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und hat mich lange Zeit verfolgt. Es verfolgt mich noch immer. Und doch ist es irgendwie tröstlich. Wenn man das wahre Böse einmal gesehen hat, kann man sicher sein, dass man nie wieder so tief fallen wird.«
»Sei dir da nicht so sicher«, sagte Dooku. »Du bist nichts weiter als ein Kidnapper. Ein Krimineller. Wie kannst du das rechtfertigen?«
Lorian zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich brauche das Geld.«
Dooku schnaubte.
»Was ist denn schon dabei, wenn ich korrupte Senatoren für ein paar Wochen entführe? Einigen gefällt die Aufmerksamkeit sogar, die ihnen zuteil wird. Niemand wird verletzt.«
»Und was ist mit uns?«, fragte Dooku.
»Ich werde euch nicht töten, falls du das meinst«, sagte Lorian. »Ich halte euch nur fest, bis der letzte Job erledigt ist. Ich bin ohnehin bereit, mich zur Ruhe zu setzen. Ich würde gern auf meine Heimatwelt zurückkehren und ein legales Geschäft beginnen. Eero schulde ich noch ein paar Credits für diese Sicherheitsgeschichte, aber es bleibt genug für mich übrig.«
»Also steckte Eero von Anfang an mit dir unter einer Decke.« »So ziemlich. Wir sind uns auf Coruscant begegnet. Er war recht unglücklich, weil es mit seiner Karriere nicht voranging. Eigentlich hatte er schon längst Senator sein wollen, aber er hatte nicht genug Geld für einen richtigen Wahlkampf. Daher erklärte er sich bereit, seine Senatskontakte zu nutzen, um Kontag zu empfehlen. Als die Entführungen begannen, stellten sich mehr und mehr Senatoren in die Warteschlange, um ihre Sicherheitseinrichtungen verbessern zu lassen. Es war ein wahrhaft brillanter Plan.« Lorian seufzte. »Schade, dass jetzt alles ein Ende haben muss.«
Da öffnete sich plötzlich die Tür und Eero rannte auf Lorian zu. »Jetzt habt Ihr es getan!«, rief er. Dooku sah, dass sich draußen vor dem Raum eine Art Büro befand. Auf einer Konsole lagen zwei Lichtschwerter.
»Beruhigt Euch, Eero«, sagte Lorian genervt. »Es gibt keinen Grund, mich anzuschreien.«
»Doch, es gibt einen Grund!«, sagte Eero. »Der Senator ist tot!«
»Tot?« Lorian ihn sah erstaunt an. »Wie ist das möglich? Er befand sich in komfortablen
Weitere Kostenlose Bücher