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Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Kandari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tracy Schoch
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Entscheidung mitteilen.“
    Loran verbeugte sich und trat zurück. Er schien beinahe mit dem Hintergrund zu verschmelzen, als er sich zu seinen Gefolgsleuten gesellte und ihnen seine Unterhaltung mit dem König der Kandari übersetzte.
    Auch Laurent zog sich ein paar Schritte zurück. Sibelius folgte ihm und sofort schloss sich die Reihe der Gardisten hinter ihnen. Im nächsten Augenblick gesellte sich Roxana, dich gefolgt von Merla, zu ihnen.
    „Ich denke, Ihr solltet das Angebot der Waldläufer annehmen, mein König“, sagte der oberste Heerführer, ohne eine entsprechende Frage abzuwarten. Auch Roxana nickte zustimmend: „Mir gefällt es zwar nicht, unsere Sicherheit in die Hände dieser Menschen zu legen, aber bessere Verbündete werden wir nicht finden.“
    „Lasst euch nicht von Vorurteilen blenden“, warf Merla ein, „ich kenne die Waldläufer, und selbst hundertfünfzig von ihnen stellen eine Verstärkung dar, die wir nicht unterschätzen sollten.“
    „Nun gut“, mit einer Mischung aus Resignation und Belustigung betrachtete Laurent seine Ratgeber, dann wandte er sich an Merla, „und da du scheinbar eine so hohe Meinung von unseren Freunden hast, kannst du mit ihnen reiten und mir als Bote dienen. Sag ihnen, sie sollen vorerst die Führung übernehmen. Wir werden ihnen folgen.“
     
    Drei weitere Tage vergingen. Unter der Führung der Waldläufer ließen sie das Gebirge bald hinter sich. Sie verließen den Wald, in dem sich das Heer der Kandari nur langsam bewegen konnte, und bald fanden sie einen breiten Weg, der sich zwischen Küste und Waldrand dahinzog. So erreichten sie am Abend des sechsten Tages des Monats die Grenze Arianas. Bei Sonnenuntergang schlugen sie ihr Lager am Waldrand auf. Sie waren der Grenze inzwischen so nahe, dass die Kandari mit ihrem besseren Sehvermögen die Befestigungsanlagen der Brochonier bereits erkennen konnten.
    An diesem Abend ließ Laurent erneut Loran und seine Heerführer zu sich rufen. Allerdings mussten sie auf den Anführer der Waldläufer lange warten und sofort kehrte Laurents Misstrauen zurück. Als Loran jedoch, dicht gefolgt von Merla, ihr Lager betrat, ließ Sibelius dem König keine Zeit, seine Skepsis in Worte zu fassen.
    „Deine Späher sind zurückgekehrt?“, der oberste Heerführer der Kandari ignorierte Laurents ärgerlichen Blick und wandte seine ganze Aufmerksamkeit dem Waldläufer zu: „Was berichten sie?“
    „Sie bringen mir sowohl gute als auch schlechte Nachrichten“, begann Loran in seiner etwas umständlichen Sprechweise, „es gibt einen ungesicherten Zugang zu der Befestigungsanlage der Brochonier sowohl an der Küste als auch an der Waldseite. Vom Meer her sind sie durch die Steilküste geschützt und im Landesinneren grenzen ihre Mauern an eine nahezu unüberwindliche Felswand. Allerdings“, fügte er mit einem leichten Lächeln hinzu, „stellen beide Wege für einen geschickten und geübten Kletterer kein großes Hindernis dar.“
    Sibelius nickte und auch für Roxana schien alles Notwendige gesagt zu sein. Laurent jedoch, der sich nie näher mit der Kriegskunst und möglichen Strategien beschäftigt hatte, wartete vergeblich auf eine Erklärung. Schließlich fragte er ungehalten: „Wo liegt dann das Problem?“
    Seufzend drehte sich Sibelius zu ihm um: „Über diesen Weg kann nur eine kleine Gruppe, höchstens fünfzig Krieger, in die Befestigungsanlage gelangen. Das wird kaum genügen, um die Brochonier zu besiegen. Oder was denkst du, Loran?“
    Der Waldläufer stimmte ihm zu: „Innerhalb der Mauern befinden sich mindestens viertausend Brochonier. Eine so kleine Gruppe hätte keine Aussicht auf einen Sieg.“
    „Der Rest des Heeres“, fügte Roxana hinzu, „muss den Weg über die Ebene nehmen. Die Brochonier haben alle Zeit der Welt, sich auf einen Angriff vorzubereiten. Sie würden uns nicht einmal in die Nähe der Mauern kommen lassen.“
    Ein langes Schweigen folgte diesen Erklärungen. Schließlich räusperte sich Laurent und lenkte so die Aufmerksamkeit der anderen wieder auf sich: „Habe ich euch richtig verstanden? Wir können zwar hinein, doch das nutzt uns nichts. Das ist alles, was ihr mir zu sagen habt?“
    „Nun ja“, Sibelius wechselte einen kurzen Blick mit Roxana, bevor er sich wieder an den König wandte, „eine Möglichkeit gäbe es. Wir schicken unsere Vorhut so schnell wie möglich los. Sie könnten gegen Mitternacht die Befestigungsanlagen der Brochonier erreichen und über die Felswand hinter

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