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Das Vermächtnis der Montignacs

Das Vermächtnis der Montignacs

Titel: Das Vermächtnis der Montignacs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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Gewalt«, erklärte Delfy, »mehr als ich«, ergänzte er vergnügt. »Ich habe übrigens ganz wunderbare Dinge über sie gehört.« Er machte eine ausladende Handbewegung. »Meine Spitzel halten mich stets auf dem Laufenden, deshalb weiß ich, wie hart sie gearbeitet haben, um an die zehntausend Pfund zu kommen. Ich glaube sogar, dass die Möglichkeit – die klitzekleine Möglichkeit – besteht, dass Sie diese Summe in diesem Augenblick in der Tasche haben.«
    Â»So, so«, sagte Montignac, der es liebte, mit anderen Katz und Maus zu spielen. »Und was haben Ihre Spitzel sonst noch erzählt?«
    Â»Dass Sie eine unschuldige, kleine Fliege im Netz haben und nur auf die Gelegenheit warten, sie zu verspeisen.«
    Â»Ich weiß nicht, wie sie darauf kommen«, erwiderte Montignac. »Im Übrigen habe ich das Geld dabei.«
    Â»Die ganzen fünfzigtausend?«, fragte Delfy verdutzt.
    Â»Nein, nein«, widersprach Montignac eilig und lachte nervös. »Nur die erste Rate. So war es doch abgemacht, oder?«
    Â»Richtig. Und deshalb gibt es auch keinen Grund, nervös zu werden. Zumal Sie ja schon zwei Tage früher gekommen sind. Ich bin beeindruckt. Sogar tief beeindruckt. Jetzt erfüllt mich die Zuversicht, dass Sie auch weiterhin vertrauenswürdig bleiben.«
    Für einen Moment sahen sie einander schweigend an. Dann winkte Delfy mit der linken Hand, als bitte er jemanden zu sich. Montignac wusste nicht recht, was die Geste bedeuten sollte, beugte sich aber vor.
    Â»Nicht Sie, Owen.« Delfy seufzte. »Das Geld.«
    Â»Oh, ach so.« Montignac griff in die Innentasche seine Jacketts, nahm den Umschlag heraus und überreichte ihn Delfy. »Es ist alles da«, erklärte er und war froh, dass er es übergeben hatte und nicht mehr aufs Spiel setzen konnte. »Die ganzen zehntausend. Sie können nachzählen.«
    Delfy lachte auf. »Wozu? Sie sind doch kein Dummkopf, oder?«
    Â»Nein.«
    Â»Tja, wie ich schon sagte, ich bin sehr beeindruckt. Versprechen Sie mir, dass Sie bis Weihnachten einen großen Bogen um jedes Spielkasino machen? Die Spieltische und Owen Montignac vertragen sich nicht.«
    Â»Offenbar nicht«, gab Montignac zu, obwohl es ihm widerstrebte, sich wie ein Kind bevormunden zu lassen.
    Delfy öffnete die Schreibtischschublade, holte sein Kontenbuch hervor und blätterte sich zu einer Seite vor. »Zehntausend Pfund«, sagte er, während er die Summe eintrug. »In vollem Umfang entrichtet. Ausgezeichnet. Vielleicht sollten wir jetzt über den Restbetrag sprechen.«
    Â»Den Restbetrag«, wiederholte Montignac. »Daran arbeite ich. Ich wäre Ihnen jedoch dankbar, wenn Sie mir noch ein wenig Zeit ließen.«
    Â»Wir hatten uns auf Weihnachten geeinigt.« Delfy schaute hoch. »Da Sie mit der ersten Rate so erfolgreich waren, können wir doch wohl bei unserer ursprünglichen Vereinbarung bleiben, oder nicht?«
    Â»Weihnachten ist kein Problem«, versprach Montigac, der kurz befürchtet hatte, Delfy wolle die Bedingungen ändern. Auch um das zu verhindern, hatte er die ersten zehntausend Pfund zwei Tage zu früh abgeliefert.
    Â»Möchten Sie wissen, wie hoch dieser Restbetrag ist?«
    Â»Wahrscheinlich etwas über vierzigtausend.«
    Â»Vierzigtausend und hundertfünfzig. Aber wenn Sie in einem Monat zehntausend auftreiben konnten, dürfte der Rest ja auch kein Problem sein. Und dann können Sie in einem guten Jahr sogar Ihren siebenundzwanzigsten Geburtstag feiern.«
    Â»Seien Sie beruhigt.« Owen leerte sein Glas. »Es wird alles geregelt. Zur Alternative muss es nicht kommen.«
    Â»Dann danke ich Ihnen für Ihre Zeit, Owen, und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.« Delfy stemmte sich hoch und schüttelte Montignacs Hand, als sei er ein Geschäftsfreund, dem er nie ein Haar krümmen würde. Montignac stand auf, verabschiedete sich und verschwand.
    Auf dem Weg durch den Club ging er seine Optionen durch. Er hatte viertausendeinhundert Pfund in bar. Auf seinem Konto befanden sich noch sechshundert Pfund. Und dann waren da natürlich die tausend für Gareth, aber die musste er ihm wohl oder übel geben. Insgesamt waren es daher knapp fünftausend Pfund, also immer noch viel zu wenig. Er hoffte, Keaton hatte es ernst gemeint, als er von einem möglichen nächsten Auftrag gesprochen hatte.
    Wie sich

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