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Das Vermächtnis der Montignacs

Das Vermächtnis der Montignacs

Titel: Das Vermächtnis der Montignacs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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mein Junge. Alles ist unter Kontrolle.«
    Â»Sie scheinen auf meine Hoffnung zu setzen, aber ich frage mich, wie Sie in acht Wochen alles geregelt haben wollen. Wie wäre es denn mit einem Vorschuss? Sagen wir, von fünfzig Prozent.«
    Â»Zwanzigtausend Pfund?«, fragte Keaton scharf. »Machen Sie Witze?«
    Â»Wozu Delfy in der Lage ist, wissen Sie ebenso gut wie ich.«
    Â»Ja, aber ich weiß auch, wozu Sie in der Lage sind.«
    Â»Nicht, wenn es um ihn geht. Er hat zu viele Leute hinter sich. Das würde ich nicht überleben.«
    Keaton seufzte. »Mein lieber Junge, Sie sollten anfangen, mir zu vertrauen. Ihnen wird nichts geschehen, das garantiere ich Ihnen. Der Prozess beginnt demnächst und wird vermutlich nicht lange dauern. Höchstens zwei Wochen, schätze ich. Dann hätten wir Ende November. Wenn ich Roderick in der Zeit nicht überreden kann –«
    Â»Glauben Sie, er lässt sich weichklopfen?«
    Â»Als Sie angerufen haben, war ich gerade auf dem Weg zu einer recht entscheidenden Sitzung. Dabei werde ich herausfinden, wie entschlossen er hinter dem König steht. Sobald ich das weiß, beginne ich, ihn in die gewünschte Richtung zu lenken.«
    Â»Das heißt, Sie geben mir keinen Vorschuss.«
    Â»Das ist mir leider nicht möglich. Sie bekommen Ihr Geld, sobald der König auf den Thron verzichtet. Im Übrigen würde Ihnen der Vorschuss nichts nützen. Ich kenne Nicholas Delfy noch aus früheren Zeiten. Wenn er sagt, er möchte den Rest des Geldes bis Weihnachten haben, dann meint er es wortwörtlich und wird sich nicht mit der Hälfte begnügen. Er hat sich ohnehin schon reichlich großzügig gezeigt. Vielleicht mag er Sie ja. Zumindest, solange Sie seine Geduld nicht übermäßig strapazieren.«
    Â»Das habe ich nicht vor«, erwiderte Montignac verdrossen. »Und wir bleiben in Kontakt, ja? Ich muss wissen, was vor sich geht.«
    Â»Ich halte Sie auf dem Laufenden«, sagte Keaton und legte auf.
    Montignac warf den Hörer zurück auf die Gabel, spürte das nervöse Kribbeln in seiner Magengrube und durchforstete sein Gehirn nach einer Möglichkeit, an die fehlenden vierzigtausend Pfund zu kommen, sollte Keatons Plan nicht gelingen. Es gab noch eine Alternative, nur wusste er nicht, ob er sie ergreifen wollte. Zumindest noch nicht. Gleich darauf klingelte das Telefon. Mit unsteter Hand nahm er den Hörer ab.
    Â»Haben Sie noch etwas vergessen?«, fragte er.
    Â»Owen?«, sagte eine Stimme am anderen Ende. »Bist du es?«
    Â»Hallo, Margaret.« Montignac seufzte und rieb sich die müden Lider.
    Â»Ich kann gar nicht fassen, dass ich dich endlich einmal erreiche. Rückrufe scheinen nicht deine Sache zu sein.«
    Â»Tut mir leid. Ich war beschäftigt.«
    Â»Tja, hier ist inzwischen auch einiges los. Was machst du am kommenden Wochenende?«
    Â»Warum?«
    Diesmal seufzte Margaret und sprach mit ihm, als wäre er wieder ein Kind. »Hast du an diesem Wochenende etwas vor, Owen?«
    Â»Nichts Besonderes.«
    Â»Gut, denn Stella hat mich gebeten, dich für Samstag nach Leyville einzuladen. Sie möchte dich sehen.«
    Â»Etwa diesen Samstag?«, fragte er und wünschte, er hätte gesagt, für das kommende Wochenende habe er schon feste Pläne.
    Â»Ja, natürlich diesen Samstag, wann denn sonst?«
    Â»Wie geht ihr?«, fragte er ausweichend.
    Â»Sie hat ihre Höhen und Tiefen. Zwischendurch denkt sie sich die unsinnigsten Pläne aus. Pläne, die sie später bereuen wird.«
    Â»Was soll das heißen?«
    Â»Das wird sie dir selbst erzählen, Owen. Könntest du bitte kommen und mit ihr reden? Vielleicht kannst du ihr das Närrische ihrer Ideen vor Augen führen.«
    Montignac warf noch einmal einen Blick auf seinen Kalender. Sein Wochenende war frei, so wie er es am liebsten hatte.
    Â»Na schön. Ich nehme den Mittagszug.«
    Â»Danke. Bis dann, Owen.«
    Ohne Abschiedsgruß legte sie auf. Verärgert schaute Montignac auf das Telefon. Er wünschte, es wäre bereits Neujahr und er hätte seine Qualen entweder hinter sich oder müsste sich Delfys Schlägern stellen. Aber wenigstens ging die Wartezeit langsam zu Ende.

10
    Als Lord Keaton den Raum betrat, war die Atmosphäre aufgeladen.
    Â»Nur wegen einer Familientragödie vernachlässige ich meine Pflichten nicht«, verkündete Roderick gerade mit

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