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Das Vermächtnis der Montignacs

Das Vermächtnis der Montignacs

Titel: Das Vermächtnis der Montignacs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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vernichtenden Antwort gerechnet und wünschte, er hätte die Frage nicht gestellt.
    Â»Ich danke Ihnen.« Sharpwell stand auf, ehe es zu weiteren Fragen kommen konnte. »Die Verhandlung wird um vierzehn Uhr fortgesetzt.«

3
    Beim Verlassen des Old Bailey entdeckte Montignac zu seiner Verwunderung Margaret Richmond vor dem Gerichtsgebäude. Er hatte nach einer Telefonzelle Ausschau gehalten, um in der Galerie anzurufen, und wollte anschließend eine Kleinigkeit essen gehen. Margaret stand an einem Wagen und sprach durch das geöffnete Seitenfenster mit dem Fahrer, ehe der Wagen davonfuhr. Montignac betrachtete die vertraute Gestalt, die auf der belebten Londoner Straße, fern ihres üblichen Umfeldes von Leyville, kleiner und verletzlicher wirkte.
    Â»Margaret?«, fragte er und ging auf sie zu. Sie fuhr herum.
    Â»Owen«, sagte sie.
    Â»Was, zum Teufel, tust du hier?«
    Sie war förmlich gekleidet, trug ihre beste Handtasche und sogar einen Hut. Er nahm an, dass sie während seines Verhörs im Gerichtssaal gewesen war, was ihm entgangen war. Um jede Ablenkung von seinem Auftrag zu vermeiden, hatte er es im Zeugenstand absichtlich vermieden, die Zuschauer anzusehen.
    Â»Wir sind gerade erst herausgekommen«, erwiderte sie. »Stella ist eben davongefahren.«
    Â»Stella?«, fragte er. »Stella war im Gerichtssaal?«
    Margaret sah ihn bedrückt an. »Ich habe alles getan, um es ihr auszureden. Wegen der schrecklichen Erinnerungen, die durch die Verhandlung wieder hochkommen würden. Bisher habe ich ihr die grausameren Details immer, so gut es ging, vorenthalten, habe die Zeitungen vor ihr versteckt und so weiter. Aber du weißt ja, wie sie ist. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, redet man bei ihr wie gegen eine Wand. Sie wollte dabei sein, wenn Gareth Bentley sich verteidigt, doch dann bist du statt seiner in den Zeugenstand getreten.«
    Â»Gareth sagt nach dem Mittagessen aus«, erklärte Montignac. »Kommt sie dann zurück?«
    Â»Ich glaube nicht. Sie fährt wieder nach Leyville. Ich habe ihr gesagt, dass ich später mit dem Zug nachkomme. Das Ganze hat sie schrecklich aufgewühlt – sich anhören zu müssen, dass du Raymond nur als ihren Freund bezeichnet hast und weiter nichts.«
    Montignac runzelte die Stirn. »Nur weil ich dem Bild nicht schaden wollte, das man von ihm hat.«
    Â»Ja, sicher.«
    Â»Komm«, sagte er und nahm ihren Arm, »lass uns eine Tasse Tee trinken. Dann können wir uns in Ruhe unterhalten.«
    Sie liefen zur nächsten Straßenecke, betraten dort eine kleine Teestube, suchten sich einen Tisch und bestellten Tee.
    Â»Gestern Abend ist Sir Denis Tandy in Leyville gewesen«, begann Margaret. »Stella hatte ihn zu sich gebeten. Sie wollte mit ihm reden.«
    Â»Doch wohl nicht über ihre Idee.«
    Â»Hat sie dir davon erzählt?«
    Montignac nickte. »Sie hat gesagt, dass sie das Haus dem National Trust überlassen will. Ausgerechnet.« Er lachte gepresst. »Sie hat in ihrem Leben ja schon einige schlechte Entscheidungen getroffen, aber diese …«
    Â»Sie behauptet, dass sie reisen möchte«, sagte Margaret missmutig. »Mit dem Haus will sie nichts mehr zu schaffen haben. Nicht nach Raymonds Tod. Sie hatten große Pläne, die beiden. Wusstest du, dass er sich von der Gartenbaugesellschaft beurlauben lassen wollte, um sich der Umgestaltung des Parks in Leyville zu widmen?«
    Â»Nein«, entgegnete Montignac. Am liebsten hätte er noch ergänzt, dass, was ihn betreffe, Raymond nicht einmal das Recht gehabt habe, den Park von Leyville jemals zu betreten, geschweige denn, dessen Umgestaltung zu planen.
    Â»Anscheinend gibt es nichts mehr, das es ihr wert ist zu bleiben«, fuhr Margaret fort. »Ich frage mich, was aus mir werden soll. Ich meine, aus ihr«, verbesserte sie sich rasch.
    Montignac lächelte flüchtig. Er wusste durchaus, um wen sich ihre wahre Sorge drehte. »Hast du Angst, du könntest obdachlos werden?«
    Â»Sie könnte nie mehr zurückkehren«, antwortete Margaret ausweichend. »Stella ist eine schöne, reiche, junge Frau. Glaubst du nicht, dass sie in Amerika einen heiratsfähigen jungen Mann kennenlernen könnte? Da gibt es doch sicherlich viele, die nur auf eine wie sie gewartet haben.«
    Â»Davon kann man ausgehen«, erwiderte Montignac grimmig.
    Â»Ich sage mir, wenn ein englischer

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