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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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das macht sie sowieso die meiste Zeit. Und ich werde versuchen, bis dahin meinen rebellischen Magen unter Kontrolle zu bringen.«
    Tarana erschien mit ein wenig Verspätung in der großen Schreibstube, wo sich bereits alle Ecorimkämpfer eingefunden hatten, und ließ sich mit einem Stöhnen in einen der samtbespannten Stühle fallen.
    »Na, auch schon da?«, fragte Targ mit einem spöttischen Augenzwinkern.
    Die Istanoit verkniff sich eine Antwort und schenkte ihm nur einen wütenden Blick.
    »Also ich glaube, wir fangen jetzt besser an«, schlug Meatril vor. Er sah zu Arden hinüber, der lässig die Füße auf den Schreibtisch gelegt hatte und mit seinem Stuhl nach hinten wippte.
    »Möge der erste Königsrat beginnen«, verkündete Arden daraufhin feierlich, was angesichts seiner ungezwungenen Körperhaltung geradezu albern wirkte. »Vielleicht sollten wir uns das nächste Mal im Ratssaal treffen. Dieser Raum hier ist zwar hübsch ausgestattet, aber doch ziemlich eng. Das ist eines solch geschichtsträchtigen Ereignisses nicht würdig.«
    »Das bringt uns gleich zu der Beschwerde einiger Mitglieder des Stadtrats«, nahm Meatril Ardens Bemerkung auf, »und zwar, dass wir ohne ihre Zustimmung das Seewaither Ratsgebäude in Beschlag genommen haben. Sie vertreten die Ansicht, dass das Bauwerk der ganzen Stadt gehört und wir daher …«
    »Es ist mir gleich, was diese Stadträte meinen«, unterbrach ihn Arden unwirsch. »Die sollen froh sein, dass ich den Rat nicht schon längst aufgelöst habe. Bis unsere Kriegerschule wieder aufgebaut ist, werden wir hier wohnen. Das sind im Moment die einzigen angemessenen Räumlichkeiten für den noch ungekrönten König Fendlands. Also Schluss damit. Was gibt es sonst noch?«
    Meatril hatte einen ganzen Stoß mit Papieren auf seinem Schoß liegen, den er nun eilig durchzusehen begann. »Nun ja, die meisten Schwierigkeiten gibt es wegen der immer noch stockenden Versorgung mit Nahrungsmitteln. Ich habe zahllose Gesuche erhalten, in denen du als neuer Herrscher um Hilfe gebeten wirst. Zwar sorgt das anhaltend gute Wetter für einen regen Schiffsverkehr und bald werden auch die Landwege wieder offen sein, aber alles, was man im Moment auf den Märkten bekommt, ist noch ziemlich überteuert. Das können sich die einfachen Leute nicht leisten. Die Armenspeisungen, die noch auf Artons Betreiben hin vom Stadtrat durchgeführt werden, reichen bei Weitem nicht aus, um alle Hungernden satt zu bekommen. Wenn das ausgegebene Essen zur Neige geht, kommt es deshalb regelmäßig zu Tumulten, weshalb sich die Bajulapriesterinnen, die die Speisungen durchführen, inzwischen weigern, diese Aufgabe zu erfüllen.«
    »Dann schicken wir eben Soldaten zu ihrer Bewachung«, meinte Arden mit einem unterdrückten Gähnen.
    »Vielleicht wäre es besser«, schlug Daia vor, »wenn wir einfach zusätzliche Gelder vom Stadtrat erwirken, mit denen wir den Händlern die teuren Nahrungsmittel abkaufen, um sie dann billiger an die Armen abzugeben.«
    Meatril schüttelte entschieden den Kopf. »Die Gelder der Stadt sind bereits restlos aufgebraucht und bis zur nächsten Steuererhebung hegt noch fast ein ganzes Jahresviertel vor uns. Dein Vorschlag wäre nur mithilfe freiwilliger Spenden der Adelsfamilien durchführbar, aber die meisten sind ohnehin schon äußerst ungehalten wegen ihrer Verpflichtung, die Armenspeisungen finanziell zu unterstützen. Ich denke, da wird sich nichts mehr holen lassen.«
    »Kurz gesagt, wir brauchen dringend Geld«, fasste Arden Meatrils Erläuterungen zusammen. »Ich bin es nämlich ohnehin leid, ständig bei diesen reichen Geldsäcken betteln zu gehen.« Plötzlich erfüllte ein begeistertes Leuchten Ardens blaue Augen. »Wir werden einfach eine neue Abgabe einführen, die einzig und allein an den König geht! Diese Königssteuer müssen alle Bewohner Fendlands entrichten, egal, ob sie in Seewaith, Riffstadt oder in irgendeinem Dorf auf dem Land wohnen. Sie soll, sagen wir, einen Zehnt des Vermögens betragen. Mit diesem Geld können wir dann unser Heer aufbauen, um gegen Tilet zu ziehen!«
    »Na endlich!«, begrüßte der ansonsten recht schweigsame Deran diesen Vorschlag. »Ich dachte schon, du würdest nie mehr davon sprechen. Wenn wir erst mal Tilet eingenommen und diesen Mörder Jorig Techel vom Thron gestoßen haben, dann wird es genug Beute geben, um allen Armen Seewaiths körbeweise Essen zu kaufen.«
    »Bis dahin sind sie schon längst verhungert«, warf Tarana ein, »damit

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