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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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das Blut lief ihm aus einer Platzwunde über das Gesicht, doch auch der Zyklop war nicht leer ausgegangen. Er humpelte schwer, und seine Beine waren von den Axthieben mit tiefen Wunden übersät.
    Ibis huschte an den Kämpfenden vorbei, zog ihr Schwert und wartete einen günstigen Moment ab. Sie hielt sich hinter dem Riesen, der mit seinen verletzten Beinen immer langsamer wurde, aber nicht aufhörte, mit der Keule zuzuschlagen, um den Zwerg zu zerschmettern.
    Da stieß Ibis zu, und ihr Schwert fuhr dem Zyklopen bis ans Heft in den Rücken. Einen Moment lang passierte nichts, dann fiel ihm die Keule aus der Hand und krachte zu Boden. Er ächzte, ging in die Knie und krümmte sich. Thunins Axt sauste auf den gebeugten Nacken herab. Einen Moment lang trafen sich die Blicke der beiden Freunde.
    »Beeilt euch, schnell, kommt rüber!«
    Erst jetzt bemerkten sie Cays verzweifelte Rufe, und als sie in die Schlucht hinuntersahen, erkannten sie die drohende Gefahr. Im Schutz der Felsblöcke begannen die beiden Zyklopen, den Pfad hinaufzusteigen, um ihren Kameraden zu rächen.
    »Wir müssen hier weg! Los komm.« Ibis sauste über die Brücke. Sie hatte das andere Ende schon erreicht, als Thunins widerspenstiges Pferd den ersten Huf auf die Planken setzte.
    »Verdammt, du dummes Vieh, jetzt lauf schon. Stell dich nicht so an!« Die Seile stöhnten, der Zwerg brüllte auf sein Pferd ein. Er zog und zerrte an den Zügeln. Schritt für Schritt kamen sie voran. Schon erreichten die Zyklopen den Rand der Schlucht und kletterten auf die felsige Plattform, wo ihr toter Kamerad in seinem Blut lag.
    Mit einem Seufzer gab eines der Seile nach, und die Brücke neigte sich zur Seite. Das Pferd wieherte, rutschte von den Planken und hing nun hilflos mit den Hinterfüßen zwischen den Tauen. Die Brücke ächzte.
    »Thunin, lauf, lass das Pferd! Lauf!«, schrie Ibis und riss ein Seil aus ihrem Rucksack. Die Elbe musste den Zwerg nicht lange bitten. Er ließ die Zügel los und begann, sich an der schiefen Brücke entlangzuhangeln. Er hatte die Mitte bereits überquert, als ein Seil auf der anderen Seite der Schlucht riss und die Brücke seitlich wegkippte. Thunins Pferd wurde in die Tiefe gerissen und blieb zerschmettert auf dem Grund liegen. Entsetzt kreischte Thunin auf und klammerte sich an die senkrecht hängenden Bretter.
    Die Zyklopen blieben stehen, um das Spektakel zu beobachten. Plötzlich huschte ein zufriedenes Lächeln über das Gesicht des größeren. Er zog sein Messer, trat an den Rand der Felsspalte und kappte die restlichen Seile.
    Den Freunden blieb der Schreckensschrei in der Kehle stecken. Die Brücke schwang mitsamt dem Zwerg, der sich an ihr festklammerte, auf die Felswand zu. Krachend schlugen die Bretter gegen das Gestein, doch Thunin krallte sich noch immer an die Planken. Mindestens zwanzig Fuß hing er unterhalb der Kante und brüllte vor Schreck und vor Schmerz.
    Ibis schlang das Seil um einen Felsblock. Noch bevor die Freunde begriffen, was sie vorhatte, war sie schon in der Wand. Atemlos sahen die anderen zu, wie sie zu dem Zwerg hinabkletterte. Thunin hatte zu schreien aufgehört und schien der Ohnmacht nahe.
    »Ich kann mich nicht mehr halten! Ibis, wo bleibst du?«
    Bevor die Kraft endgültig aus seinen Armen wich, war sie bei ihm und schlang ihm das Seil um die Brust.
    »Los, zieht ihn hoch.«
    Cay packte das Seil mit beiden Händen und zerrte den fluchenden Zwerg Stück für Stück zu sich herauf. Als Thunin mit letzten Kräften über die Kante robbte und erst einmal erschöpft auf dem Bauch liegen blieb, hatte die Elbe die Steilwand bereits hinter sich gelassen und empfing den Freund mit den gewohnten Sticheleien.
    »Kommt, wir ziehen uns lieber ein Stück zurück, bevor wir eine Rast machen.« Cay half Thunin beim Aufstehen. Rolana betrachtete ihn besorgt.
    »Hältst du noch ein wenig durch, bis ich mich um deine Wunden kümmern kann?«
    Der Zwerg biss die Zähne zusammen, wischte sich das Blut mit dem Handrücken von der Stirn und nickte. »Macht keinen solchen Aufstand wegen so einem bisschen.« Er versuchte sich an einem Lächeln, das zur Grimasse geriet, saß hinter Ibis auf und klammerte sich an die Elbe, die das Pferd den steinigen Pfad hinauftrieb.
    Sobald sie einen geeigneten Rastplatz fanden, hielten sie an, und während Cay und Ibis Wache hielten, heilte Rolana Thunins Wunden. Als der Zwerg seine gesunde Gesichtsfarbe zurückgewonnen hatte, saßen sie wieder auf und ritten weiter, dem kaum mehr

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