Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
die Aufgaben zu verteilen. Saranga, die schon eine Stunde zuvor das Zelt verlassen hatte, um rechtzeitig mit ihren morgendlichen Aufwärm-und Konzentrationsübungen fertig zu werden, trat lautlos hinter ihn und lauschte seinen Worten. Gleichmütig und mit starren Mienen hörten die Männer sich an, was der Magier ihnen auftrug.
    Astorin betrachtete zufrieden seine willigen Werkzeuge, drehte sich dann jedoch unvermittelt um und winkte Saranga, ihm ins Zelt zu folgen.
    »Komm mit, ich erkläre dir den Plan.«
    Die junge Kämpferin hörte ihm aufmerksam zu und kaute auf der Unterlippe. »Wir werden also beide unsichtbar sein. – Das heißt, wir wissen nicht, wo der andere gerade ist?«
    »Nicht ganz.« Astorin legte Saranga einen aus zahlreichen kleinen Spiegelfacetten gearbeiteten Reif um den Hals. »Damit kann ich spüren, wo du bist, und dich zu dem Drachen emporheben.«
    »Aber ich kann Euch nicht sehen!«
    Sie versuchte Astorins Mienenspiel zu lesen, doch der zuckte nur mit den Schultern.
    »Das ist ja auch nicht wichtig.«
    »Wozu nehmt Ihr die zehn Männer mit, wenn der Drache uns sowieso nicht sehen kann?«
    »Er spürt die Magie. Die Männer müssen ihn ablenken, damit wir unbemerkt durchkommen.«
    »Sie haben keine Chance gegen ihn. Er wird sie vernichten!«
    »Ja, sicher. Ich gebe ihnen allerdings einen Feuerschutzzauber, damit es nicht zu schnell geht und wir genug Zeit haben.« Ungeduldig wandte Astorin sich ab und verließ das Zelt, um den Männern einen Hitzeschutz zu zaubern. Saranga sah ihm nach und ballte die Fäuste. Die Verachtung stand ihr im Gesicht geschrieben. Sie arbeitete schon lange mit Vertos zusammen, der für einen Magier ein ungewöhnlich verlässlicher Partner war. Astorin hatte sie zuvor noch nicht zu Gesicht bekommen. Jetzt, nach nur wenigen Tagen in seiner Nähe, wuchs ihr Abscheu gegen seine Hinterlist und Falschheit, und sie war sich nicht sicher, ob sie ihrem Prinzip treu blEiben sollte, Aufträge nur nach der Höhe der Bezahlung zu beurteilen.
    Astorin schob den dicken Leinenstoff zur Seite und streckte den Kopf ins Zelt. »Komm, alles ist bereit.«
    Schweigend folgten sie dem Gewirr schmaler Gänge, das sie zur Schlafhöhle der roten Echse führte: Astorin aufgeregt, ob sein Plan aufgehen würde; Saranga im Widerstreit der Gefühle zwischen Spannung, Neugier und Abscheu; die Männer in gewohntem Gleichmut, sich der Todesgefahr nicht bewusst, der sie entgegengingen.
    »Halt!« Nur wenige Biegungen vor der großen Höhle blieb der Magier stehen und wandte sich an die Männer.
    »Sobald ihr mich nicht mehr sehen könnt, rennt ihr in die Höhle und greift den Drachen an. Ist das klar? Ihr seid vor seinem Feuer geschützt, also schont ihn nicht.«
    Die Männer nickten.
    »Saranga, nimm den Reif mit der Kette. Du weißt, was du zu tun hast.«
    Astorin strich über den Halsreif und murmelte ein paar Worte, dann streute er ein Pulver darüber, das wie Eisblumen glitzerte. »Hitze wird zu Kälte.« Der Magier grinste böse. »Der Drache muss leiden!«
    Die Konturen des Magiers verschwammen, die Farben verblassten, und die scharfkantigen Höhlenwände begannen durch seine schwindende Gestalt zu schimmern, dann war er verschwunden. Saranga, die den Halsreif mit der schweren Kette über die Schulter gehängt hatte, verschwand auf gleiche Weise. Unsicher sahen sich die Männer um, doch die beiden blieben verschwunden.
    »Zum Angriff!«, dröhnte plötzlich die Stimme des Magiers aus der Leere. Die Wände nahmen den Ruf auf, um ihn weiterzugeben und bis in die entlegensten Winkel des Labyrinths zu flüstern.
    Die Söldner zogen ihr Schwert und stürzten in die Höhle. Todesmutig und mit keinem Gedanken an den Wahnsinn ihrer Tat griffen sie den Drachen an.
    Gähnend hob die Echse ihr mit knöchernen Stacheln bewehrtes Haupt, als das Geklirr der Waffen und Rüstungen in ihre Schlafhöhle brandete.
    »Ich kann sie nicht leiden – Menschen! Das Schlimmste an ihnen ist, dass sie so von sich eingenommen und so schrecklich dumm sind!«
    Er begrüßte die Angreifer mit einem weiß glühenden Feuerstrahl, und die Wucht der Flammenwand ließ sie straucheln. Schnell rappelten sie sich hoch und nahmen den Angriff wieder auf. Ärgerlich zischend sandte der Drache eine Dampfwolke zur Decke.
    »Glaubt ihr etwa, ihr könnt mir etwas anhaben, nur weil ihr es geschafft habt, euch gegen mein Feuer zu schützen?«
    Die Söldner hatten den Bogen von der Schulter genommen. Ein Pfeilhagel ging als Antwort über dem

Weitere Kostenlose Bücher