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Das Vermächtnis des Martí Barbany

Das Vermächtnis des Martí Barbany

Titel: Das Vermächtnis des Martí Barbany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chufo Lloréns
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Scheinkampf ist?«
    Erst in diesem Augenblick schien der Graf den blutenden Kratzer zu bemerken. Er nahm eine Leinenserviette, die den Hals einer Flasche aus geschliffenem Kristall umgab, schüttete etwas Wein auf das Tuch und säuberte damit die Wunde. Dazu erklärte er: »Mir ist eine kleine Wunde lieber, als dass ich die Hitze ertragen muss, die unter dem Beinschutz entsteht, wenn ich im Waffensaal kämpfe.«
    »Nun, mir ist das nicht lieber. Ihr wisst ja, was Euch geschehen ist, als Ihr Euch beim letzten Mal nicht um den Rat des Arztes gekümmert habt. Eure Wunde hat geeitert, und Ihr habt Fieber bekommen. Die Wunde damals war nicht größer als die hier.«
    »Diesmal kommt es nicht so weit. Ihr seht ja, dass ich sie sauber mache. Übrigens ist es schade um den Wein, ihn für so etwas Armseliges zu verwenden. Soll ich Euch einen Schluck einschenken?«
    »Einverstanden. Worauf wollt Ihr anstoßen?«
    Ramón goss zwei Gläser voll, ging zu seiner Frau und reichte ihr eines.
    »Auf uns, Herrin, auf unser Glück.«
    Almodis nutzte die Gelegenheit.
    »Das nicht vollständig ist.«
    Der Graf stellte sein Glas auf ein Tischchen, ergriff die Hand seiner Gemahlin und erkundigte sich: »Was vermisst Ihr? Habe ich nicht etwa alles eingehalten, was ich Euch in Toulouse versprochen hatte?«
    »Ich vermisse etwas, und etwas anderes ist für mich zu viel.«
    »Wenn Ihr so gut seid, mir das zu erklären...«
    »Gebt acht, Geliebter. Niemand wagt es, so etwas laut auszusprechen, und noch viel weniger vor Euch, doch solange Ihr nicht erreicht, dass sich Eure Großmutter an den Papst wendet, damit er unsere Exkommunikation aufhebt, sehen mich die Leute als Eure Konkubine an. Und im Grunde bin ich das auch...«
    »Manchmal denke ich, dass Ihr eine Hexe seid oder dass Ihr irgendeine Beziehung mit den Geistern unterhaltet.«

    »Warum sagt Ihr so etwas?«
    »Weil Ihr meine Absichten erratet, bevor ich sie in die Tat umsetze.«
    Almodis nahm die Hand ihres Geliebten und küsste sie zärtlich.
    »Was habe ich erraten?«
    »Nun, auch mir lässt dies keine Ruhe, und ich habe beschlossen, etwas zu unternehmen.«
    »Und was?«
    »Ich habe mit Notar Valderribes und Richter Fortuny gesprochen, damit sie eine Urkunde ausarbeiten, die den rechtlosen Zustand beendet, in dem wir uns befinden, bis wir die Aufhebung des Bannfluchs durchsetzen. Sie soll Euch vor dem ganzen Hof zu meiner Gemahlin machen, und deshalb habe ich hierfür die entsprechenden Sponsalici bereitgestellt, als handelte es sich um eine Hochzeit. Dazu gehört, dass ich Euch die zukünftige Herrschaft der Grafschaft Gerona überlassen habe, außerdem die über die Grafschaften Vic und Osona, die meine Großmutter als Nießbrauch innehat, weiterhin fünf Grenzfestungen und die Tribute des maurischen Königs von Lérida.«
    »Wie könnt Ihr mir etwas überlassen, was noch Ermesenda gehört?«
    »Meine Großmutter mag sein, wie sie will, aber wenn der Adel meine Rechte während ihrer langen Regentschaften nicht missachten konnte, so war es ihrer Liebe zu diesen Ländern zu verdanken. Ich meine, ihr bleibt nichts anderes übrig, als anzuerkennen, dass meine Liebe zu Euch unerschütterlich ist, und im tiefsten Innern weiß sie, dass sie mich zweimal zur Heirat gezwungen hat. Nun gehen ihre Tage zu Ende, ihre Anhänger sind einer nach dem anderen gestorben. Außerdem will sie keinen Bruch zwischen den Grafschaften Gerona und Barcelona verschulden, und darum tauscht sie Gesandtschaften mit mir aus und kommt allmählich zu Vereinbarungen. Ich glaube, ich kann ihre Ansprüche befriedigen, was das Geld betrifft, damit sie für ihre Klöster sorgen kann. Ich stehe kurz davor, sie als Vermittlerin zu gewinnen, damit der Heilige Vater unsere Exkommunikation aufhebt.«
    Almodis küsste ihn auf die Lippen.
    »Ihr seid der beste Ehegemahl und der edelste Ritter, den es auf Erden gibt.«
    »Seid Ihr jetzt zufrieden?«
    »Vielleicht, wenn ich eine Frau wäre, die nach Geld strebt. Aber Ihr wisst, dass ich Euretwegen Toulouse verlassen habe, wo ich die rechtmäßige Gemahlin des Grafen war, und nach Barcelona kam, wo ich Eure
ausgehaltene Geliebte wurde, um mir nicht den Namen zu geben, mit dem das gemeine Volk jene Frauen benennt, die in meiner Lage sind. Und ich habe nicht die geringste Sicherheit.«
    »Was beunruhigt Euch also?«
    »Zwei Personen.«
    »Eins nach dem anderen. Beginnt mit der ersten Person.«
    »Selbst wenn der Papst den Bannfluch aufhebt, selbst wenn Ihr mir vor dem Hof den Platz

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