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Das Vermächtnis des Martí Barbany

Das Vermächtnis des Martí Barbany

Titel: Das Vermächtnis des Martí Barbany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chufo Lloréns
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übergehen würde. Und so geschah es auch. Danach kaufte er einen Garten, zu dem sogar ein Turm gehörte. Er lag zwei Grundstücke weiter, zur alten Mauer hin. Der Nachbar, dessen Land zwischen den beiden Anwesen lag, sah wenig später ein, dass eine Luftveränderung besser war, als wenn ihn jemand von beiden Seiten in die Zange nahm – jemand, der sich so fleißig betätigte, dass er ihm die Ruhe raubte, weil die Arbeiten in der Morgendämmerung begannen und bis tief in die Nacht weitergingen. Da er keinen Schlaf finden konnte, beschloss er, sein Eigentum zu veräußern, und dafür erzielte er einen guten Preis, denn in dieser Hinsicht zeigte sich sein lästiger Nachbar nicht gerade kleinlich.
    Der Überseehandel und die Märkte beanspruchten Martís ganze Zeit. Die Zahl seiner Schiffe hatte weiter zugenommen: Drei Galeeren mit Lateinsegeln und zwei Ruderbänken, zwei Frachtschiffe und drei für Küstenfahrten geeignete Gabarren bildeten bereits den Kern seiner Flotte. Jofre, Felet und der Grieche Manipoulos, der seine Stella Maris in die Gesellschaft eingebracht hatte, waren seine wichtigsten Kapitäne. Viele seltene Waren, die sie in fernen Ländern an Bord nahmen, wurden später auf den Jahrmärkten der Ortschaften verkauft, zu denen Martí
an den entsprechenden Tagen seine von acht Pferden gezogenen Wagen schickte. Sein Zeichen mit den ineinander verschlungenen Buchstaben M und B, das seine Schifffahrtsgesellschaft am Mast seiner Schiffe führte, war so hoch angesehen, dass die Leute, die sich unter seiner Flagge einschiffen wollten, in den Häfen zusammenströmten. Martí hatte Neuerungen eingeführt, die das Leben an Bord erleichterten. Für jedes Schiff stellte er einen Bordarzt ein, der sich um die Gesundheit der Seeleute, selbst um die der Galeerensklaven, kümmerte.
    Martí verwendete seine knappen freien Stunden dafür, dass er immer, wenn er konnte, seine Mutter besuchte. Tatsächlich ging er spät schlafen und stand im Morgengrauen auf, denn die Einsamkeit in seinem Zuhause bedrückte ihn zutiefst, und wenn er schlief, suchten ihn Albträume heim, in denen stets das Gespenst Laias auftauchte.
    Das zweite Problem, mit dem er sich in dieser Zeit beschäftigte, war das des schwarzen Öls. Vor allem Manipoulos hatte den Auftrag, es in den Häfen jener fernen Länder an Bord zu nehmen. Dort versorgte ihn Rashid al-Malik, den Marwan unterstützte, der ehemalige Kameltreiber, der nun Martís Vertrauter war. In den Laderäumen seiner Schiffe, in denen eine Sandschicht aufgeschüttet war, lagerte man die spitz zulaufenden Amphoren, und dazwischen presste man Gras und Zweige, um sie bei einem Unwetter vor dem Zerbrechen zu schützen. In diesen langen Monaten hatte Martí sich darum bemüht, die Verwendungsmöglichkeiten eines solch besonderen Stoffes zu vervollkommnen, und nun war er entschlossen, der Stadt Barcelona seine Wunder zu zeigen.
    Er unterhielt mit Bernat Montcusí nur das Mindestmaß an Beziehungen, das unbedingt notwendig war. Der Ratgeber hatte in den ausgebauten Kellerräumen seiner Residenz ein riesiges unterirdisches Lager eingerichtet, wo er die wertvollen Gefäße aufbewahrte. Als Lüftungslöcher dienten ein paar Rohre, die zwischen der Stadtmauer und seinen Gärten herausragten, sodass sich die aufsteigenden Dämpfe nicht sammeln konnten, sondern an der Oberfläche ausströmten.
    Martí hatte bereits das Modell des Käfigs und des Brenners in der Schmiede eines ausgezeichneten, von Baruch Benvenist empfohlenen Handwerkers fertigstellen lassen, um seine Erfindung zu erproben, während er darauf wartete, dass Montcusí die Unterredung mit dem Veguer vorbereitete.
    Die Gelegenheit ließ nicht lange auf sich warten. Die Gräfin hatte den Ratgeber für Versorgung und Feste ins Schloss geladen, und als sie
ihm ihren Wunsch mitteilte, dass sie Abenamar, dem Botschafter des Königs al-Mutamid von Sevilla, einen prunkvollen Empfang bereiten wolle, ahnte der Berater, dass sich der Augenblick hervorragend eignete. Montcusí benachrichtigte Martí und bestellte ihn zur Gräfin, die die Vorbereitung der Begrüßungsfeierlichkeiten persönlich leiten und nicht die kleinste Einzelheit aus den Augen verlieren wollte.
    Martí, der fünf Jahre zuvor die Straßen der großen Stadt als einer der Tausenden betreten hatte, die sich dort emporarbeiten wollten, sollte nun also von Gräfin Almodis höchstpersönlich empfangen werden. Was unter anderen Umständen eine große Neuigkeit gewesen wäre, verlor jedoch

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