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Das Vermächtnis des Martí Barbany

Das Vermächtnis des Martí Barbany

Titel: Das Vermächtnis des Martí Barbany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chufo Lloréns
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Batshevas Männer, danach Eleazar Bensahadon und Asher Ben Barcala, Eudald Llobet und Martí Barbany. Etwas entfernt hielten sich die Familien der Schwiegereltern, und unmittelbar darauf folgten die zehn Klageweiber: Sie zerrauften sich die Haare, zerrissen sich die Kleider und zerkratzten sich das Gesicht, während sie ihr jammerndes und eintöniges Klagelied anstimmten. Den Abschluss der Gruppe bildeten ein paar Männer, die Baruchs echte Freunde gewesen waren, als er lebte. Der Zug kam nur langsam voran, denn auf diesem Weg herrschte lebhafter Verkehr. Die Wagen, die zu den Steinbrüchen fuhren, die Männer, die zu den Hurenhäusern gingen oder ritten oder auch von ihnen zurückkehrten, die Bettlergruppen, die allen Wanderern den Weg verlegten, die Wagen, die sich mit den unverkauften Überschüssen des an der Mauer eingerichteten Marktes entfernten … Außerdem verstopfte eine Wagenkolonne den Weg. Sie beförderte in Strohballen steckende Amphoren und schloss sich dem Zug an, denn sie wollte zu den Berghöhlen, in denen das schwarze Öl aufbewahrt wurde. Endlich gelangte die Gruppe zu den Toren des jüdischen Friedhofs und betrat das Gelände.

    Ein neugieriger Beobachter hätte festgestellt, dass ein bedeckter Wagen aus der Kolonne herausfuhr und durch ein Seitentor in den Friedhof eindrang. Er hielt in einem wohl überlegten Abstand von dem Grab, in dem man die sterblichen Reste des Geldverleihers beisetzen würde. Unverzüglich begann die Zeremonie, denn es blieb wenig Zeit und die Leute erkannten, dass dies kein übliches Begräbnis, sondern ein tragischer Abschied war, von dem sich die meisten Anwesenden so schnell wie möglich entfernen wollten. Abseits von ihnen sah man einen Mann, der sein Pferd an einer Zypresse festgebunden und die Mütze bis zu den Ohren hinuntergezogen hatte. Er schien in einem Psalmenbuch zu lesen und stand vor einem benachbarten Grab.
    Am Ende der Zeremonie ging Martí zu der Bank, auf der sich Baruchs Witwe zusammen mit ihren zwei Töchtern ausruhte.
    »Herrin, wenn Ihr mich begleitet, seht Ihr jemanden, der Euren Kummer lindern wird.«
    Rivka blickte fragend zu ihm auf.
    »Geht, Mutter«, riet ihr Batsheva.
    Die Frau stand auf und folgte Martí zu dem abseits stehenden Wagen. Als sie ihn erreicht hatten, half er ihr, hinten aufzusteigen.
    Rivka erriet das Bild ihrer kleinen Tochter mehr, als sie es sah, und sie stürzte in Ruths Arme. Dann setzten sich beide einander gegenüber auf die Seitenbänke des Wagens.
    »Meine Tochter, bei dem unermesslichen Unglück, das unser Haus getroffen hat, hat mir Jahve in seiner Barmherzigkeit die Gnade gewährt, dich noch einmal vor meiner Abreise sehen zu dürfen.«
    »Auch mir ist eine Gnade zuteil geworden. Außerdem durfte ich meinen geliebten Vater auf seiner letzten Reise begleiten.«
    »Was wird aus dir, meine Tochter?«
    »Sorgt Euch nicht, Mutter. Ich muss die Pflicht erfüllen, die sich mir im Leben stellt.«
    »Du bist noch sehr jung, und nichts würde mir mehr gefallen, als dich an meiner Seite zu haben, aber du weißt ja, dass eine Witwe weniger als nichts ist und dass ich in der Hand derjenigen bin, die jetzt für mich entscheiden.«
    »Bitte, Mutter, beunruhigt Euch nicht. Ich weiß, all das geht eines Tages vorüber, und wir kommen wieder zusammen.«
    Es kratzte leise am Segeltuch, und damit machte Martí von draußen auf sich aufmerksam.

    Sein Kopf tauchte in einer Spalte der Plane auf.
    »Rivka, Ihr müsst zurück. Leidet nicht um Ruths willen: Ich werde sie so behüten, wie Ihr es tun würdet. Euer Gatte hat sie mir anvertraut, und ich will sein Vertrauen nicht enttäuschen. Von Zeit zu Zeit lasse ich Euch wissen, was es Neues gibt.«
    Die beiden Frauen umarmten sich noch einmal. Als Rivka von dem Wagen hinabstieg, wandte sie sich an Martí: »Ich danke Euch in Baruchs Namen. Er hat Euch immer für seinen besten Freund gehalten, und ich muss sagen, dass Ihr die gute Meinung, die er von Euch hatte, mehr als genug bestätigt habt.«
    Als sich die Frau schon entfernt hatte, ließ sich Jofres Stimme auf dem Kutschbock hören.
    »Fahre ich jetzt zurück, Martí?«
    »Ja. Aber sei so vorsichtig und fahre nicht zu den Ställen. Sie soll im Haushof aussteigen, und das, bevor man die Tore schließt. Danach soll ein Diener den Wagen zu den Schiffszeughäusern schaffen und auf unserer Werft stehen lassen.«
    »Sei unbesorgt. So wird es geschehen.«
    Bevor er losfuhr, hörte man Ruths Stimme durchs Segeltuch. »Martí, da Ihr es mir

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