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Das Vermächtnis des Martí Barbany

Das Vermächtnis des Martí Barbany

Titel: Das Vermächtnis des Martí Barbany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chufo Lloréns
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darüber urteilen: In den verkohlten Trümmern der Ställe des Guts habe ich dies gefunden.« Martí holte von seinem Tisch eine Amphorenscherbe, auf der man römische Zahlen und ein paar Buchstaben lesen konnte. Diese legte er vor die drei Richter. »Der Brand war so schwer zu bekämpfen, dass ich sofort begriff: Dieses Feuer war nicht normal, weil es einen ganz besonderen Brennstoff hatte.«
    Die Scherbe wurde von Hand zu Hand weitergereicht, und nachdem Bonfill sie gründlich betrachtet hatte, sagte er: »Erklärt das näher.«
    »Eure Ehren! Die Amphoren, in denen ich das schwarze Öl aus fernen Ländern einführe, sind alle vorschriftsmäßig nummeriert. Bevor ich eine Vereinbarung mit dem sehr ehrenwerten Veguer dieser Stadt abgeschlossen hatte, war das Namenszeichen des Intendanten für Versorgung notwendig, damit ich die Amphoren in Barcelona einführen durfte. Dieser verlangte von mir, dass ein Vorrat in seinem Haus gelagert werden sollte. Die Amphorenscherbe gehört zu einer solchen Ladung, zu der nur er Zugang hatte.«
    Im Saal herrschte nun tiefes Schweigen.
    Nachdem sich Richter Fortuny kurz mit seinen Kollegen beraten hatte, wandte er sich an den Intendanten und an Martí.
    »Meine Herren Prozessführende, um keine Zeit zu verlieren, wird Euch gestattet, für Eure Aussagen an Euren Pulten stehen zu bleiben.«

    Martí dankte für diese Erleichterung, denn er hatte unerträgliche Kopfschmerzen.
    »Ehrenwerter Ratgeber, was habt Ihr zu den Beweisen zu erklären, die Herr Barbany vorlegt?«
    Bernat Montcusí zeigte sich etwas getroffen, doch er beherrschte sich rasch wieder.
    »Eure Ehren! Ich kann feststellen, wie übermäßiger Eifer im Dienst der Grafschaft nicht wenige Ärgernisse und Unannehmlichkeiten nach sich zieht. Da sieht man, wie man die Wahrheit verdrehen will, um etwas zu rechtfertigen, was mich nicht im Geringsten betrifft. Mein listiger Kontrahent weiß ganz genau, zu welchem Zweck die schwarze Schmiere in meinem Haus gelagert wurde, was Belästigungen und Gefahren mit sich bringt, denn das habe ich ihm gesagt. Trotzdem beruft er sich jetzt darauf, weil er die Dinge entstellen und meinen Namen besudeln will. Nun meinte er, er müsse seine Geschäfte mit meinem erlauchten Kollegen Don Olderich von Pellicer, dem Veguer von Barcelona, abschließen, damit er sich auf diese Weise die Steuer ersparte, die für jede in der Stadt verkaufte Ware fällig wird, und damals habe ich ihn verpflichtet, in dem großen Keller, den ich hierfür hergerichtet hatte, einen Amphorenvorrat zu lassen, für den Fall, dass einmal eine Lieferung ausbleibt. Wie Ihr verstehen werdet, habe ich einen Diener angewiesen, die Amphoren zu zählen, doch Ihr werdet mit mir einer Meinung sein, dass es gleich war, ob eine Nummer oder eine andere darauf stand. Herr Barbany behauptet also, dass diese Scherbe zu einem Gefäß gehört, das sich unter meiner Aufsicht befand. Und ich frage: Ob das nicht eine seiner Amphoren war? Es ist kein Wunder, dass er Meinungsverschiedenheiten mit seiner Mutter hatte, denn es steht fest, dass er der einzige Sohn war und sie fern von ihm auf ihrem Bauernhof hauste, während sie in unserer Stadt ein glanzvolles Leben hätte führen können. Sagt mir, ehrenwerte Richter: Welche Frau erträgt lieber das harte Landleben und plagt sich von früh bis spät, anstatt in einem der besten Häuser der Stadt alle Bequemlichkeiten zu genießen, die man sich wünschen kann? Es ist nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte sein, dass Familienstreitigkeiten zu einem widerwärtigen Verbrechen führen.
    Ich weise jede heimtückische Unterstellung entschieden zurück, wenn man mich beschuldigen möchte, ich hätte versucht, irgendein Landgut zu verbrennen, und ich erkläre, dass ich diesen Albino, der angeblich der Brandstifter war, nicht einmal kenne. Wenn der Kläger das Gegenteil beweisen kann, soll er es sagen.«

    Nach dieser letzten Erklärung beendete das Gericht die Sitzung des zweiten Tages und zog sich zur Beratung zurück.
    Martí, der unter hohem Fieber litt, ging zusammen mit Pater Llobet nach Hause. Wieder folgte ihm, wie einen Tag zuvor, die sonderbare Frau.
    Als Omar feststellte, in welch schlimmem Zustand sich Martí befand, erschrak er: »Ihr seht furchtbar aus. Diese Sache bringt Euch den Tod. Herr, bei allem, was Euch lieb ist, lasst ab davon. Für Eure Mutter kann man nichts mehr tun, und die Mächtigen finden immer eine Hintertür.«
    »Schon vorher habe ich ihn gewarnt, dass er sich

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