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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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außerdem hatte ihm ein Spionfisch Bericht erstattet.
    »Gut.« Zaida verschränkte die Arme und nickte zufrieden.
    »Willst du das Schiff wirklich sinken lassen?«, fragte Fortunatus leise. »Es sind so viele Menschen an Bord.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »So viele unschuldige Menschen.«
    »Papperlapapp«, schnitt ihm Zaida das Wort ab. »Niemand ist unschuldig.« Sie begann, im Raum auf und ab zu gehen. »Es wird wie eine Naturkatastrophe aussehen. Und was bewegt die Menschen mehr als Naturkatastrophen? Sämtliche Nachrichtensender werden davon berichten. Und die Zeitung wird tagelang Schlagzeilen haben. Wie viele Leute gestorben sind, wie viele gerettet werden konnten …«
    »Du bist sehr grausam, Zaida«, murmelte Fortunatus. Manchmal fragte er sich, wer mitleidsloser war: Zaidon oder Zaida? Er konnte sich nicht entscheiden. Die beiden waren einander ebenbürtig. Zaida hätte wirklich gut eine Tochter Zaidons sein können … Ohne mit der Wimper zu zucken, nahm sie den Tod Tausender Menschen in Kauf. Und nur, weil sie sich an Sheila rächen wollte, würde sie ihre Eltern umbringen …
    Ob eine Monsterwelle das große Kreuzfahrtschiff wirklich kentern lassen würde? Vielleicht überschätzte sich Zaida. Die Schiffewaren sehr sicher gebaut, das wusste Fortunatus noch aus seiner Zeit als Jean de la Fortune. Damals war er oft auf den Meeren unterwegs gewesen. Insgeheim wünschte er sich, dass Zaidas Vorhaben scheiterte. Er wollte nicht mitschuldig am Tod von so vielen Leuten sein. Dann konnte er bestimmt keine Nacht mehr schlafen. Sein Schlaf war schon jetzt unruhig genug. Oft grübelte er darüber nach, wie schuldig er sich machte. Er hatte Tiere verändert und lieferte Informationen an die Königin des Nachtmeers. Aber es starb kein Mensch direkt durch seine Hand. Konnte man da überhaupt von Schuld sprechen? Auch die Monsterwelle würde Zaida ganz allein auslösen, er hatte nichts damit zu tun.
    Trotzdem fühlte sich Fortunatus nicht wohl. Aber was half es? Er würde Zaida nicht von ihren zerstörerischen Plänen abhalten können. Er holte tief Luft und versuchte, seine Bedenken hinunterzuschlucken.
    »Ich freue mich schon auf den Moment, in dem Sheila erfährt, dass ihre Eltern tot sind«, sagte Zaida gehässig. »Über diese Rotzgöre habe ich mich schon so geärgert. Das geschieht ihr recht. Es tut weh, jemanden zu verlieren, den man liebt.«
    »Was ist eigentlich mit deinen Eltern?«, wollte Fortunatus wissen, den diese Frage schon lange interessierte.
    »Eltern?« Zaida wandte sich um und zog die Augenbrauen hoch. »Ich habe keine.«
    »Unsinn«, sagte Fortunatus. »Jeder hat Eltern. Von irgendwem musst du doch abstammen.«
    Zaida presste die Lippen zusammen. Zuerst war Fortunatus überzeugt, dass sie keine Antwort geben würde, doch dannsagte sie: »Ich bin aus dem Ei geschlüpft – und 102 Geschwister schlüpften gleichzeitig mit mir. Meine Mutter hat sich nicht um uns gekümmert. Und mein Vater auch nicht, denn den hatte meine Mutter da bereits aufgefressen.«
    Fortunatus war schockiert. Er starrte Zaida an. Was hatte sie da gesagt? Sie sei aus einem Ei geschlüpft?
    »Wer oder was bist du?«, flüsterte er.
    »Ich bin die Königin des Nachtmeers«, antwortete Zaida kühl.
    »Und was warst du davor?«
    »Das falsche Herz der Gegenwart .«
    Zaida stürmte aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Fortunatus blieb verwirrt zurück.
    »Wir müssen dieses Kreuzfahrtschiff finden!«, sagte Sheila zu Mario. »Und dann muss ich irgendwie an Bord gelangen und meine Eltern warnen.«
    Sie hatten sich wieder in Delfine verwandelt und schwammen nebeneinanderher. Spy war nicht zu sehen, er jagte irgendwo in der Nähe nach Krill.
    »Wenn ich Zugang zu einem Computer mit Internetanschluss hätte, dann könnte ich herausfinden, wo die NEW CALYPSO gerade ist«, meinte Mario.
    Sheila überlegte. Sie befanden sich mitten im Meer. Weit und breit keine Spur von einem Internetcafé! Es würde zu lange dauern, zu einer Insel oder zum Festland zu schwimmen und dort nach einer Möglichkeit zu suchen, ins Internet zu gehen.
    »Vielleicht treffen wir auch einen Antennenfisch«, sagte sie. »Oder Spy kann sich erkundigen … Ach Mario, ich habe das Gefühl, dass wir zu viel Zeit verlieren, wenn wir irgendwo an Land gehen. Möglicherweise schickt Zaida gerade in dem Moment die Monsterwelle los!«
    »Aber wenn wir nur auf gut Glück herumschwimmen, brauchen wir viel länger, die NEW CALYPSO zu finden«,

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