Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
bot ihnen an, ein Gruppenbild von allen zu machen.
»Das ist total nett.« Eine dicke Blondine drückte Mario ihre Digitalkamera in die Hand. »Weißt du, wie man damit umgeht?«
»Na klar«, antwortete Mario.
Die Gruppe drängte sich zusammen, die Frauen stellten sich nach vorn, die Männer nach hinten. Das Mädchen kniete sich vor die anderen in den Sand. Mario schoss mehrere Aufnahmen, dann gab er die Kamera zurück.
»Viel Spaß noch.« Er tat so, als wollte er gehen. Dann drehte er sich noch einmal um. »Ach, weiß von Ihnen jemand, wo die NEW CALYPSO gerade ist?«
»Die NEW CALYPSO?«, wiederholte der Weißbärtige. »Das Kreuzfahrtschiff? Keine Ahnung, aber wenn du willst, schau ich im Internet nach.« Er holte sein Handy aus dem Rucksack und schaltete es an. »Sieh mal an – ich habe sogar Empfang. Wunderbar.« Er drückte ein paar Tasten, auf dem großen Display erschien eine Tastatur und der Mann gab einige Suchbegriffe ein. Nach einigen Sekunden hielt er Mario triumphierend das Handy hin. »Das Schiff nimmt gerade Kurs auf Casablanca. Es wird morgen im Hafen anlegen.«
Mario warf einen Blick auf den Bildschirm. Er erkannte eine Landkarte, die Küste Afrikas. Auf dem Meer davor war ein blinkendes X zu sehen – das Kreuzfahrtschiff. Mario versuchte, sich die Daten einzuprägen.
»Danke!« Er grinste den Weißbärtigen an. »Sie haben mir sehr geholfen.« Er gab ihm das Handy zurück und der Mann verstaute es wieder in seinem Rucksack.
»Na, Junge, hast du keine Lust, mit uns zu schnorcheln?«, fragte er. »Ich kann dir einen Schnorchel leihen, das ist nicht das Problem.«
»Nein danke, ich muss zu meiner Familie zurück«, schwindelte Mario. »Die warten sicher schon.«
Er winkte der Gruppe fröhlich zu, dann rannte er über den Strand, bis er außer Sichtweite war, stürzte sich ins Meer und verwandelte sich wieder in einen Delfin. Er konnte es gar nicht erwarten, den anderen die Nachricht zu überbringen. Was hatten sie für ein unverschämtes Glück! Er kannte sogar die genaue Position der NEW CALYPSO! Sheila würde sich freuen! Mit Wallace’ Hilfe konnten ihre Eltern und die anderen Passagiere des Kreuzfahrtschiffs gerettet werden. Niemand würde sterben müssen …
Mario spürte ein Hochgefühl in sich. Sie konnten Zaida besiegen. Ihr schrecklicher Plan würde nicht Wirklichkeit werden!
Sheila und Spy warteten schon. Wallace hatte sich entfernt, weil er Nahrung brauchte. Es dauerte immer lang, bis er so viel Krill gefunden hatte, dass er davon satt wurde. Aber er wollte dann sofort wiederkommen.
»Ich weiß, wo die NEW CALYPSO ist«, verkündete Mario seinen beiden Freunden.
»Das hast du wirklich herausgefunden?« Sheila wollte es nicht glauben. »Das ist Wahnsinn! Mario, du bist echt super!«
»Neuigkeiten?«, fragte Fortunatus müde. Er war sehr erschöpft. Schon seit den frühen Morgenstunden hatte er Kopfweh. Ob esan seinem Daueraufenthalt unter Wasser lag? Inzwischen sehnte er sich nach Sonnenschein, aber Zaida verlangte von ihm, dass er jederzeit zu ihrer Verfügung stand.
Ich bin ihr Privatsklave, dachte er schlecht gelaunt.
Der Antennenfisch, der ihm unbedingt Bericht erstatten wollte, war eines von den Geschöpfen, die weniger gelungen waren. Seine Intelligenz war sehr begrenzt und seine Aussprache leider sehr undeutlich, sodass Fortunatus die meisten Worte erraten musste.
Der Fisch wiederholte seine Botschaft dreimal, bevor der Wissenschaftler den ungefähren Sinn begriff.
»Wie? Ein Buckelwal? Wie meinst du das? Er kann Wellen zähmen?«
Doch Nachfragen brachte wenig. Der Fisch wiederholte nur das, was er bereits ein paarmal gesagt hatte.
»Singen. Buckeliger Wal. Große Welle wird kleine Welle. Und schließlich gar keine.«
»Welcher Wal ist das?«, wollte Fortunatus wissen. Seine Ungeduld wuchs.
»Wal Wal« , lautete die Antwort.
Am liebsten hätte Fortunatus dem eifrigen Antennenfisch den Hals umgedreht.
»Ach, scher dich weg, dummer Kerl!«, fauchte er ihn schließlich an. »Du kannst sowieso keine richtige Auskunft geben.«
Der kleine Fisch zuckte erschrocken zusammen, wedelte nervös mit den Flossen, machte im Becken kehrt und schwamm wieder durch die Schleuse nach draußen ins Meer.
Fortunatus verließ seinen Platz, um Zaida aufzusuchen. Ermusste ihr mitteilen, dass irgendein Buckelwal anscheinend die Fähigkeit entwickelt hatte, Monsterwellen durch seinen Gesang schrumpfen zu lassen.
»Gesang gegen Zaidas Lachen«, murmelte Fortunatus. »Die
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