Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Nachricht wird ihr bestimmt nicht gefallen.«
Sie war so stolz auf die Monsterwellen, die sie mit ihrer Stimme hervorbrachte. Ihr Ziel war es, eine fünfzig Meter hohe Welle zu erschaffen.
Während Fortunatus den Gang entlangging, rieb er sich die schmerzenden Schläfen. Plötzlich blieb er stehen, ihm war ein Einfall gekommen.
»Wal Wal«, sagte er. »Vielleicht hat der Fisch Wal Wallace gemeint und ich habe ihn nur nicht richtig verstanden.«
Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er. Er hatte Wallace manipuliert, damit der Wal Schiffe angriff. Außerdem hatte Zaida die Frequenz des Walgesangs so geändert, dass die Laute eine verheerende Wirkung auf die Menschen hatten. Wie kam es, dass der Gesang jetzt die Monsterwellen zähmte? War etwa die Magie in Wallace lebendig geblieben und hatte selbstständig eine neue Eigenschaft hervorgebracht – sozusagen eine Art magische Evolution?
Grübelnd klopfte Fortunatus an Zaidas Schlafzimmertür.
»Herein!«, tönte es unwirsch von drinnen.
Zaida hatte schlechte Laune, das erkannte Fortunatus an ihrem Tonfall. Er schnitt eine Grimasse und trat ein.
»Es gibt Neuigkeiten«, sagte er.
»Hoffentlich gute«, meinte Zaida und legte die Bürste beiseite, mit der sie gerade ihr Haar bearbeitet hatte.
»Ich fürchte eher, dass du dich darüber ärgerst«, sagte Fortunatus.
Zaida fuhr herum. »Haben sich etwa diese schrecklichen Kinder schon wieder eingemischt?«
»Von den Kindern weiß ich nichts«, antwortete Fortunatus. »Es geht um den Wal Wallace.«
»Ist er tot?«, fragte Zaida. »Hat man ihn endlich harpuniert?«
Fortunatus schüttelte den Kopf. »Wallace ist gesund und munter. Er konnte den Jägern bisher immer entwischen.« Er holte tief Luft. »Er hat sich verändert, Zaida. Er hat eine neue Fähigkeit, die dir wahrscheinlich nicht gefallen wird.«
Zaida sah ihn mit angespanntem Gesicht an. »Und was ist das für eine Fähigkeit?«
»Er hat Macht über die Wellen. Sein Gesang lässt Monsterwellen kleiner werden«, sagte Fortunatus.
Zaida erbleichte. Jetzt erst fiel Fortunatus auf, dass ihre Haut einen Grauschimmer hatte. In diesem Moment fragte er sich, was er an ihr eigentlich immer so schön gefunden hatte. Sie sah hässlich und alt aus, verbittert durch ihren unbändigen Hass auf alles, was ihr in die Quere kam.
»Wie kann das sein?«, fauchte sie ihn an. »Hast du ihn manipuliert?«
Fortunatus hob die Hände. »Ich schwöre dir, Zaida, ich habe nichts gemacht. Ich bin schuldlos. Wahrscheinlich hat sich die Magie, die du angewandt hast, selbstständig verändert …«
»Das gibt es nicht!«, behauptete Zaida sofort. »Magie kann sich nicht von selbst weiterentwickeln. Davon ist mir nichts bekannt!«
Sie fing an, im Raum auf und ab zu gehen – wie sie es immer tat, wenn sie nervös war. Und diesmal war sie äußerst nervös. Alles an ihr wirkte verkrampft. Arme und Kopf zitterten vor unterdrückter Wut. Unvermittelt schlug sie mit der Faust gegen die Wand.
»Da hat uns jemand dazwischengepfuscht!«, schrie sie. »Das war bestimmt dieser Irden! Er will meinen Plan durchkreuzen!« Ihre grünen Augen funkelten wild.
»Ich hätte nie gedacht, dass ein Wal Monsterwellen besänftigen kann«, sagte Fortunatus und kratzte sich am Kopf. »Monsterwellen galten bisher als eine Naturgewalt, gegen die man machtlos ist.«
Zaida lief weiter hin und her. Dabei ballte und öffnete sie abwechselnd ihre Hände. Ihr Unterkiefer war vorgeschoben, sie dachte angestrengt nach. Die Nase schien vor lauter Ärger ganz spitz geworden zu sein.
»Er wird sie nicht retten!«, fauchte sie so plötzlich, dass Fortunatus zusammenzuckte.
»Wer soll wen retten?«, fragte er nach.
»Wallace wird Sheilas Eltern nicht retten!«, stieß Zaida hervor. Ihre Arme waren jetzt weiter aus den Ärmeln gerutscht und Fortunatus starrte irritiert auf den schwarzen Pelz, der jetzt sichtbar war.
Ihre Arme sind viel zu lang!, dachte er erschrocken. Was ist Zaida in Wirklichkeit für ein Monster?
»Du wirst ihn von der NEW CALYPSO fernhalten!«, befahl Zaida, trat auf Fortunatus zu und bohrte ihm ihren Zeigefinger in die Brust.
Er konnte den Blick ihrer grünen Augen nicht aushalten und sah zur Seite. »Und wie, bitte sehr, soll ich das schaffen?«, fragte er.
»Du wirst ein U-Boot mit einem starken Sonarsystem bekommen«, sagte Zaida mit eiskalter Stimme. »Bekanntlich vertragen Wale kein Sonar, das lauter und stärker ist als ihr eigenes. Es bringt sie
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