Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
erwiderte Irden. »Dann auf nach Casablanca!«
7. Kapitel
Die Monsterwelle
Zaida legte den Kopf in den Nacken und stieß ein lautes, hässliches Lachen aus. Es hallte durch den ganzen Palast, hüpfte auf dem Boden entlang, kroch die Wände hinauf und drang bis in den letzten Winkel.
Ricardo, der träge auf seinem Bett lag und in einer Zeitschrift geblättert hatte, stöhnte und presste die Hände auf seine Ohren. Aber selbst durch seine Finger hindurch vernahm er das fürchterliche Lachen.
Und das Meer hörte es auch.
Das Wasser gehorchte.
Eine neue Monsterwelle entstand …
Fortunatus hatte sich mit der Technik des U-Boots vertraut gemacht. Die Bedienung war einfacher, als er gedacht hatte. Jetzt zahlte es sich aus, dass er schon auf vielen Schiffen gereist war.
Die Kabine, in der er saß, war sehr klein. Sie war eigentlich für zwei Personen gedacht, die sich die winzigen Sitze und die Atemluft teilen sollten. Fortunatus war froh, dass er allein war und Ricardo nicht darauf bestanden hatte, ihn zu begleiten. Er hätte sonst mit Sicherheit Platzangst bekommen.
Besonders wohl fühlte sich Fortunatus bei seiner Mission nicht, aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich Zaida zu widersetzen. Sie kannte Mittel und Wege, Druck auszuüben und alles zu erreichen, was sie wollte.
Die Technik des U-Boots faszinierte Fortunatus. Dass so ein kleines U-Boot ein so starkes Sonar hatte! Aber es stammte wohl aus militärischen Beständen und war technisch auf dem neuesten Stand. Zumindest hatte Ricardo das berichtet.
Ob es stimmte, was Zaida behauptet hatte, und die Monsterwelle würde das Boot tatsächlich nicht beschädigen?
»Eigentlich möchte ich noch eine Weile leben«, murmelte Fortunatus und griff nach dem Schaltpult, um eine Kurskorrektur vorzunehmen. Das ungute Gefühl verstärkte sich. Wenn Zaida nun gelogen hatte? Wenn sie leichtfertig in Kauf nahm, dass er bei dieser Mission sein Leben aufs Spiel setzte?
Fortunatus dachte an Nana. Was war er nur für ein Dummkopf! Er hätte in Paris bleiben und das Leben mit seiner Frau genießen sollen! Aber nein, er hatte sich ja lieber auf dieses unsichere Spiel eingelassen. Zum zweiten Mal in seinem Leben hatte er einen Riesenfehler gemacht.
Fortunatus presste die Lippen zusammen. Selbstvorwürfe nützten jetzt nichts mehr. Und die ganze Grübelei brachte auch nichts. Er würde diese Aktion hier durchziehen und dann weitersehen.
Das Sonar zeigte Ergebnisse an, es hatte sowohl die NEW CALYPSO als auch den Wal ausfindig gemacht. Auf dem Bildschirm wurde angezeigt, wie weit das Kreuzfahrtschiff und Wallace entfernt waren.
Fortunatus konzentrierte sich. Jetzt durfte ihm kein Fehler unterlaufen.
In diesem Moment ging eine Bewegung durchs U-Boot. Ein plötzlicher Sog zog es nach Osten. Fortunatus hatte alle Händevoll zu tun, es wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Die Instrumente wollten ihm kaum gehorchen. Fortunatus fluchte vor sich hin.
Das war die verdammte Monsterwelle …
Sheila, Mario, Spy und Irden spürten ebenfalls den unheimlichen Sog unter Wasser. An einer Stelle, an der sonst keine Strömung war, entstand ein breiter unterirdischer Fluss und riss sie mit.
»Wir kommen zu spät!«, schrie Sheila voller Angst. »Das ist die Monsterwelle!« Verzweifelt versuchte sie, sich an Marios Seite zu halten.
Alles wirbelte durcheinander. Spy klammerte sich jammernd an Irden fest. Irden versuchte, sich nicht von der Panik anstecken zu lassen.
»Wallace ist vor Ort«, rief er Sheila zu.
Aber für Sheila war das kein Trost. Sie malte sich das Schlimmste aus. Sie stellte sich vor, wie sich die Riesenwelle auftürmte und auf das Kreuzfahrtschiff zurollte. Die Welle war hoch wie ein Berg … Die NEW CALYPSO hatte keine Chance. Innerhalb von wenigen Sekunden würde die Welle das Schiff unter sich begraben.
Sheila würde ihre Eltern nie wiedersehen …
Sabrina stand auf dem Balkon und blickte über die endlose Wasserfläche. Sie freute sich auf den Ausflug nach Casablanca. So ein ganzer Tag an Bord war doch etwas langweilig, obwohl sie und Gavino auch hier einiges unternommen hatten. Sie waren im Swimmingpool geschwommen und hatten hinterher den beheizten Whirlpool benutzt. Das Bordpersonal hatte ihnen sogar zwei Gläser Sekt gebracht. Wirklich, sie wurden richtig verwöhnt. Man behandelte sie wie VIP-Gäste …
Eigentlich könnte es ein herrlicher Urlaub sein, müsste Sabrina nicht dauernd an Sheila denken. Vielleicht stand Sheila in diesem Moment in
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