Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Hause bei euch bin. Danke. Liebe Grüße, S.
Ein Knopfdruck, und auch die zweite SMS war unterwegs. Sheila schaltete das Handy aus. Dann stopfte sie es wieder in ihre Jacke. Eigentlich hätte sie auch gern Maya eine SMS geschickt, aber sie kannte deren Handynummer leider nicht. Außerdem, was hätte sie schreiben sollen?
Ich verwandle mich jetzt gleich in einen Delfin und schwimme mit meinem Freund durchs Meer … Maya würde kein Wort davon glauben! Sheila seufzte.
Einen Moment lang war sie unentschlossen. Dann bemerkte sie die Kette mit dem Amulett, die sie sich um ihren Hals gehängt hatte. Der Stein schien zu pulsieren …
Mario lachte sie an. »Bist du bereit?«
Sie nickte und ergriff seine Hand. Sie versuchte, sich auf die Verwandlung zu konzentrieren. Leise sagte sie den magischen Spruch auf, der ihr bisher immer dabei geholfen hatte.
»Delfin, Delfin, Bruder mein,
so wie du möcht ich gern sein.
Dein Zuhaus sind Meer und Wind,
ach, wär ich doch ein Wasserkind!«
Noch während sie die Worte sprach, merkte sie, wie sie sich veränderte. Ihr Rücken wurde lang und muskulös. Ihre Arme wurden zu Flossen. Sie musste Marios Hände loslassen. Ihre Beine wuchsen zusammen und wurden zur Fluke.
Und schon schlugen die Wellen über ihr zusammen und sie tauchte unter. Ganz automatisch benutzte sie ihren wunderbaren Delfinsinn: das Sonar. Das Echo teilte ihr mit, dass sich Mario in unmittelbarer Nähe befand. Er war ebenfalls zum Delfin geworden. Die Verwandlung hatte mühelos geklappt.
10. Kapitel
Unterwegs
Sheila hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen. Das Meer war ihre Heimat, so vertraut … All das Wasser ringsum – wie sehr hatte sie das vermisst! Ihr Körper schien schwerelos zu sein. Sie war flink und stark. Eine einzige Bewegung mit dem Schwanz brachte sie viele Meter voran, dabei hatte sie noch nicht einmal die HUNDERTKRAFT aktiviert. Sheila hätte am liebsten laut gejubelt vor lauter Freude. Endlich, endlich war sie wieder ein Delfin! Und endlich war sie wieder mit Mario zusammen!
Mit kräftigen Schwanzschlägen schwammen die beiden Delfine hinaus aufs Meer.
»Wie schön, dass du gekommen bist«, sagte Sheila. »Ich hatte schon Angst, dass wir uns nie wiedersehen.«
»Das mit dem Einbruch musst du mir genauer erzählen«, meinte Mario.
»Bestimmt steckt einer von Zaidons Leuten dahinter«, erwiderte Sheila. »Erinnerst du dich an den fremden Delfin, der uns die Spieluhr abnehmen wollte, als wir aus Talana kamen?«
»Na klar, das habe ich nicht vergessen.«
»Vielleicht hat er etwas damit zu tun. Zaidons Leute sind hinter der Spieluhr her. Das waren sie schon damals. Und jetzt hatten sie leider Erfolg und haben sie erwischt …«
»Die Spieluhr wird ihnen aber nichts nützen«, sagte Mario mit Überzeugung. »Falls sie vorhaben, Zaidon aus der Vergangenheit zu holen, brauchen sie das Herz der Vergangenheit . Und Irden wird nicht zulassen, dass sie in den Tempel auf der heiligen Insel Talan-Tamar eindringen – jetzt, wo dort endlich wieder das richtige Herz schlägt.«
Sheila war nur halb beruhigt. Zaidon hatte seine Leute gut geschult. Er hatte sie gelehrt, zu tricksen und zu täuschen. Vielleicht hatte er ihnen sogar magische Werkzeuge hinterlassen, wer weiß. Sheila hielt es für durchaus möglich, dass Zaidons Handlanger einen Weg fanden, sich in Talana einzuschleichen und Irden an der Nase herumzuführen. Wobei … der Magier war wirklich weise und ließ sich bestimmt nicht einfach hinters Licht führen. Wahrscheinlich sorgte sie sich wieder einmal unnötig. Sie grübelte viel zu häufig und machte sich viel zu viele Gedanken.
Jetzt kam sie nicht mehr dazu, ihren Sorgen nachzuhängen und sich in ihrer Fantasie das Schlimmste auszumalen, denn ein großer Fisch kam auf sie zu.
»Spy!«
Sheila erkannte ihn sofort, obwohl er anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte. Sie begrüßten sich freudig. Spy schwamm aufgeregt um sie herum.
»Wunderbar, ganz wunderbar! Mario hat dich tatsächlich gefunden! Hätte ich nie gedacht, und das habe ich ihm unterwegs auch ein paarmal gesagt. – Ach, wie schön, wie schön!«
»Ich gebe zu, dass es mir schwergefallen ist, auf Irden zu vertrauen«, gestand Mario. »Aber er weiß eben mehr als gewöhnliche Menschen …«
Sheila erfuhr jetzt von Spy, was er im Mittelmeer beobachtet hatte. Sie wollte es ganz genau wissen, er sollte ihr alles berichten, selbst winzige Kleinigkeiten, die ihm vielleicht bedeutungslos vorkamen.
Spy wirkte
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