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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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sagte Kerstin.
    Maya kicherte. »Ich hoffe, ihr habt alle Taschenlampen dabei.«
    In einem Bett ging prompt ein Lichtkegel an.
    »Klar«, antwortete Eva. »Wir haben schließlich vorgesorgt. Nicht wahr, Kerstin?« Sie ließ den Lichtstrahl durchs Zimmer gleiten. Schließlich blieb er an Sheila hängen und blendete sie.
    »He, das ist grell!« Sheila hielt die Hand vor die Augen.
    »Ich wollte nur sehen, ob du noch wach bist.« Eva schwang ihre Beine über die Bettkante. »Wer von euch hat Lust, ein bisschen die Gegend zu erkunden?«
    »Jetzt?«, fragte Kerstin.
    »Ja, warum nicht? Wir haben Vollmond«, gab Eva zurück.
    »Das wird Ärger geben«, meinte Maya.
    »Ach was, wir sind vorsichtig, dann merkt keiner was«, sagte Eva.
    »Und wenn schon abgesperrt ist?«, wollte Kerstin wissen.
    »Die Haustür ist bestimmt abgeschlossen, aber es gibt noch einen Hinterausgang, der offen bleibt.« Eva grinste. »Ich habe vorhin die Kolb und den Sumpf belauscht. Sie wollen im Ort noch ein Bier trinken gehen, wenn wir alle im Bett sind.«
    »Na dann«, sagte Maya und schlug die Bettdecke zurück. »Kommst du auch mit, Sheila?«
    Sheila kämpfte mit sich. Eigentlich hatte sie keine Lust, mit den anderen loszuziehen, andererseits lockte das Meer.
    »Okay, ich bin dabei.« Sie kletterte aus dem Bett und schlüpfte in ihre Schuhe. Da sie zum Schlafen einen Trainingsanzug trug, brauchte sie sich nicht umzuziehen. Die anderen Mädchen streiften rasch Hose und Pulli über.
    »Seid ihr so weit?«, fragte Eva gedämpft. Sie stand an der Tür.
    »Ja«, flüsterte Maya. »Wir können los.«
    Eva öffnete vorsichtig die Tür und spähte auf den Flur. Dann gab sie den anderen ein Zeichen. Lautlos schlichen die Mädchen aus dem Zimmer, den Flur entlang und zum Treppenhaus. Durch die Glasbausteine fiel so helles Licht von draußen, dass sie ihre Taschenlampen gar nicht brauchten.
    »Ich hab’s ja gesagt: Vollmond«, wisperte Eva. Sie ging voraus und zeigte den Mädchen den Weg zur Hintertür. Wie Eva vermutet hatte, war die Tür nicht abgesperrt. Die Mädchen schlüpften hinaus in den gepflasterten Hof. Sie mussten ein paar Mülltonnen umrunden. Durch eine Pforte gelangten sie auf die Straße. Maya erschrak vor einer schwarzen Katze, die an der Hauswand saß, und ließ einen spitzen Schrei los.
    »Schschsch!«, machte Eva. »Noch nie eine Katze gesehen?«
    »Ich hab eben nicht damit gerechnet, dass hier eine sitzt«, erwiderte Maya.
    Es gab eine kurze Diskussion, wohin man gehen solle. Eva und Kerstin waren dafür, eine Tankstelle zu suchen, um sich ein paar Süßigkeiten und vielleicht auch ein Sixpack Bier oder zumindest Cola zu kaufen. Sheila zögerte.
    »Ich würde am liebsten ans Meer gehen«, sagte sie dann.
    »Ach, Wasser sehen wir doch in den nächsten Tagen noch genug«, meinte Kerstin. »Komm mit zur Tanke, los, sei kein Spielverderber!«
    Sheila schlang die Arme um ihren Oberkörper. »Ihr könnt ja allein gehen«, meinte sie. »Ich will ans Meer.«
    Maya sah sie einen Moment lang an. »Schade, dass du nicht mitkommen willst.« Das Bedauern in ihrer Stimme klang echt.
    Die Mädchen trennten sich. Während Eva, Kerstin und Maya die Straße entlanggingen, schlug Sheila den Weg zum Meer ein. Sie konnte es schon riechen. Ein kühler, salziger Wind wehte ihr entgegen. Sheilas Bauch fing an zu kribbeln.
    Fünf Minuten später war sie am Strand.
    Das Meer lag vor ihr, eine glitzernde Fläche, auf der sich der Mond spiegelte. Die Flut hatte bereits ihren Höchststand überschritten, und das Wasser war dabei, sich wieder zurückzuziehen.
    Sheila zog ihre Turnschuhe und Socken aus und grub die nackten Zehen in den kühlen Sand. Was für ein vertrautes und beruhigendes Gefühl! Sie hatte den Eindruck, wieder freier atmen zu können. Die Beklemmung fiel von ihr ab. Mit großen Schritten lief sie durch den Sand. Sie erinnerte sich wieder an jene bedeutungsvolle Nacht auf Sardinien, in der sie sich zum ersten Mal in einen Delfin verwandelt hatte. Das war an ihrem dreizehnten Geburtstag gewesen, letztes Jahr im Sommer …
    Sie blickte hinauf zum Vollmond und fragte sich, ob Mario den Mond in diesem Augenblick auch sehen konnte. Die Sehnsucht nach ihm brannte in ihrer Brust, so stark, dass sie es kaum aushalten konnte.
    Irgendwo schlug eine Kirchturmuhr.
    Sheila hatte das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Was ging die Klassenreise sie an oder die Insel Amrum? Das Meer war ihr wahres Zuhause. Wenn sie sich doch nur in einen Delfin verwandeln

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