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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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ab, wenn Feinde in der Nähe waren. Sie schützten auch schwache oder sterbende Tiere.
    »Ja, kümmert euch um das Junge«, murmelte sie. Selbst wenn die Delfine das verletzte Tier nicht heilen konnten, so würde ihre Gegenwart es trösten und ihm guttun.
    Sheila setzte sich auf den Boden, schlang die Arme um ihre Knie und wartete. Der Schmerz in ihrer Schulter ließ nach. Langsam wurde sie ruhiger und hoffnungsvoller. Vielleicht konnte sie Zaida und Fortunatus austricksen, wenn sie es geschickt anstellte …
    »Wie schön, dass du es dir anders überlegt hast!«, säuselte eine Stimme.
    Sheila zuckte zusammen. Sie hatte nicht bemerkt, wie Zaida hereingekommen und hinter sie getreten war.
    »Helfen Sie dem verletzten Delfin?«, fragte Sheila, während sie aufstand.
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, erwiderte Zaida.
    Sheila spürte, wie Wut in ihr aufstieg, aber sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »Wenn Sie mit Ihren Zauberkräften diesen Palast errichten konnten, dann kann die Magie bestimmt auch dem armen Tier helfen«, sagte sie.
    »Mal sehen …« Zaida sah sich um. »Wo ist der Verletzte?«
    Sheila trat neben sie ans Becken und deutete auf den Ring der Delfine, die immer noch das Jungtier abschirmten. »Dort drüben.«
    Zaida streckte den Arm aus. Vor ihr im Wasser entstand eine Gasse. Die Tiere schwammen links und rechts zur Seite.
    »Bringt ihn her!«, befahl sie mit schneidender Stimme.
    Sheila sah gespannt zu, wie sich der Ring auflöste. Ein älteres Tier schob das Jungtier in Richtung Beckenrand. Als es den Rand berührte, erkannte Sheila sofort, dass es zu spät war. Die Augen des Delfinbabys waren gebrochen, es rührte sich nicht mehr.
    Sheilas Kehle war wie zugeschnürt und ihre Augen fingen an zu brennen. Der arme kleine Delfin! Jetzt konnte ihn niemand mehr retten …
    Trotzdem beugte sich Zaida über den Beckenrand und fasste ins Wasser. Sie griff nach einer seiner Flossen und zog ihn näher zu sich heran. Dann stand sie auf und schüttelte den Kopf.
    »Ich kann nichts mehr für ihn tun«, sagte sie. Es klang nicht besonders traurig. »Gegen den Tod bin ich machtlos.« Sie wedelte mit ihren Händen, um sie zu trocknen.
    Sheila presste den Arm auf ihren Mund, um nicht loszuheulen. Sie machte sich Vorwürfe. Wenn sie mehr gedrängt hätte … Wenn Zaida etwas früher gekommen wäre, dann hätte man den kleinen Delfin vielleicht noch retten können!
    »Jetzt mach nicht so ein Gesicht!«, fauchte Zaida. »Kann ich was dafür? Außerdem gibt es genügend Delfine im Meer, du brauchst wegen dieses einen nicht zu heulen.« Sie umklammerte Sheilas Arm. Ihre Hand war eiskalt. »Aber jetzt komm mit, ich habe eine Aufgabe für dich.«
    Sheila fühlte sich zu schwach, um Widerstand zu leisten. Zaida führte sie in einen Nachbarraum. Dort stand ein riesiges Aquarium, in dem sich unzählige Kraken tummelten. Die Kraken hatten unterschiedliche Farben, es waren große und kleine Tiere dabei. Auf einem Tisch neben dem Aquarium lag allerhand Spielzeug, das so aussah, als sei es für kleine Kinder gedacht: große bunte Schrauben und Knöpfe zum Drehen. Puzzleteile aus Kunststoff, die in bestimmte Öffnungen gesteckt werden sollten. Kästchen, auf denen man einen Hebel hin und her bewegen konnte.
    Ein übergroßes Handy.
    »Sicher macht es dir Spaß, unsere Kraken ein bisschen zu trainieren«, sagte Zaida. »Kraken sind sehr intelligente Tiere und sie langweilen sich leicht. Deswegen haben wir uns ein paar Beschäftigungen für sie ausgedacht.« Sie nahm eine Plastikschraube in die Hand und drehte die dazugehörige Kunststoffmutter fest.»Die Kraken müssen erst lernen, wie man mit diesen Sachen umgeht. Du sollst es ihnen beibringen. Immer wenn die Tiere etwas richtig gemacht haben, gibst du ihnen eine kleine Belohnung – diese Fleischbröckchen.« Sie zeigte auf eine Metallschüssel, in der lauter kleine Fleischwürfel lagen.
    »Das ist alles?«, fragte Sheila verwundert. Mehr sollte sie nicht tun? Das war ja längst nicht so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    »Ja.« Zaida nickte und lächelte. »Eine hübsche Übung, nicht wahr? Du wirst sehen, dass die Kraken sehr schnell lernen. – Ach ja, noch etwas: Bitte notiere in dem blauen Notizbuch, wann die Kraken die Übungen begriffen haben und wie lange sie dafür brauchen.« Sie deutete auf ein Buch, das neben dem Spielzeug auf dem Tisch lag.
    »Gut.« Sheila nahm einen Würfel und ein Puzzleteil und näherte sich dem Aquarium. Ein

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