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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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gelassen und fuhren durch Schleswig-Holstein. Sheila spürte in sich eine große Gleichgültigkeit. Jetzt wünschte sie sich doch, sie hätte zu Hause bleiben können. Die Fröhlichkeit der anderen, ihre lauten aufgeregtenStimmen gingen ihr auf die Nerven. Sie zog ein Buch aus dem Rucksack und versuchte zu lesen, aber sie konnte sich nicht konzentrieren. Schließlich schloss sie die Augen und döste vor sich hin.

4. Kapitel
    Das Nachtmeer
    Ricardo tauchte und hob mit seinem Delfinschnabel die Spieluhr vom Boden auf. Er durfte sie auf keinen Fall verlieren. Nur mit dem Gefäß konnte er das Herz der Vergangenheit transportieren. Ohne die Spieluhr wäre der ganze Plan zum Scheitern verurteilt.
    Die Spieluhr sicher im Schnabel schwamm Ricardo weiter ins Meer hinaus. Er musste versuchen, den Zugang nach Talana zu finden. Das war schwierig. Er konnte sich noch ungefähr daran erinnern, wo das Tor das letzte Mal aufgetaucht war. Allerdings war sein Orientierungsvermögen ganz schön lausig …
    Ricardo fand, dass unter Wasser alles ziemlich gleich aussah. Es gab keine Landstraßen, keine Ortsschilder, keine markanten Gebäude. Nur Wasser. Sehr viel Wasser. Wie sollte man sich da zurechtfinden? Suchend schwamm er im Kreis und versuchte sich zu erinnern, welchen Weg er bei seinem ersten Versuch genommen hatte. Wenn man genau aufpasste, gab es schon Möglichkeiten, sich unter Wasser zu orientieren, doch Ricardo fand das mühsam. Er war nicht besonders gern ein Delfin und hasste es, seinen Sonarsinn zu benutzen, mit dem er Gegenstände »hören« konnte. Er meinte dann immer, sein Kopf müsse platzen, wenn plötzlich in seinem Gehirn »gehörte« Bilder auftauchten.
    Dort zum Beispiel … Auf dem Meeresgrund lagen die Reste eines alten Fischerboots, über und über mit Muscheln und Seepocken bewachsen. Ein eindeutiger Orientierungspunkt. Ricardo hieltsich links und schwamm in einen Sardinenschwarm, der vor ihm flüchtete. Jetzt merkte Ricardo, wie hungrig er war. Am liebsten hätte er ein paar Fische gejagt, aber dazu hätte er die blöde Spieluhr ablegen müssen – und das traute er sich nicht. Vielleicht würde dann jemand auf die Idee kommen, die Uhr zu stehlen – und wenn es nur ein wilder Delfin war, der mit dem Glitzerding spielen wollte. Nein, das durfte er auf keinen Fall riskieren. Er würde schon nicht verhungern – und genau genommen mochte er rohe Sardinen sowieso nicht. Er mochte überhaupt keinen rohen Fisch. Wahrscheinlich war seine menschliche Seite einfach stärker als seine Delfinseite …
    Die Sardinen waren verschwunden. Ricardo schwamm weiter, durch Seegraswiesen, in denen allerlei Getier hauste. Eine Muräne tauchte zwischen zwei großen Steinen auf und sah ihn mit bösen Augen an, bevor sie sich wieder in ihr Versteck zurückzog.
    Wo war nur dieses verdammte Weltentor, durch das man nach Talana gelangen konnte? Ricardo war sich sicher, dass er jetzt die Stelle erreicht hatte, wo Zaidons schwimmender Palast meistens gelegen hatte. Der Palast war kein Gebäude gewesen, sondern ein toter Wal, aus dem Zaidon mit seinen Zauberkräften eine Mischung aus Tier und U-Boot gemacht hatte.
    Zaidon selbst wurde mittels einer komplizierten Apparatur am Leben erhalten. Ricardo interessierte es brennend, wie der Lord der Tiefe es geschafft hatte, ein Alter von über sechstausend Jahren zu erreichen, aber Zaidon hatte ihm sein Geheimnis nie verraten.
    Jetzt wies nichts mehr auf den ehemaligen Palast hin, es gab keineSpuren und Ricardo schwamm ratlos im Kreis. Noch immer war er überzeugt, dass er den Platz wiedererkannte. Hier ganz in der Nähe hatte sich das Weltentor geöffnet. Es musste einen Zugang zu Talana geben. Er musste ihn nur finden …
    Die Atemluft wurde knapp, und Ricardo entschied sich, an die Oberfläche zu schwimmen.
    Als er auftauchte und ein paar Sprünge machte, entdeckte er in der Ferne ein Kreuzfahrtschiff. Etliche Passagiere standen auf den Decks, die zu winken und zu schreien anfingen, als sie den Delfin sahen. Ricardo ärgerte sich und tauchte sofort wieder ab. Er hatte keine Lust, Aufmerksamkeit zu erregen. Am Ende bemerkte noch jemand die Spieluhr in seinem Schnabel, machte ein Foto – und dann würde Ricardo in der Zeitung lesen, dass es neuerdings Delfine gab, die auf Schatzsuche gingen. Darauf konnte er verzichten.
    Unter Wasser fiel ihm ein grauer Fisch auf, der ihn zu beobachten schien. Ricardo wunderte sich ein bisschen, denn meistens ergriffen Fische die Flucht, weil sie

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