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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Barriereriff Panik ausgebrochen war. Man hatte natürlich Gegenmaßnahmen ergriffen, aber die halfen nur wenig. Zu groß war die Übermacht der Dornenkronenseesterne, die sich mit Magie und Fortunatus’ Geschick so leicht vermehren ließen.
    Zaida lächelte, als sie sich die großen Flächen bleicher Korallenskelette vorstellte. Das Wissen, das dort seit Jahrtausenden gesammelt wurde – es löste sich einfach auf in den Verdauungssäften der Seesterne! Dieses Problem würde niemand so schnell lösen können!
    Zaida kaute auf dem Nagel herum. Hoffentlich wurde der richtige Bereich zerstört, sodass Irden und seine Begleiter keine Antwort auf ihre Fragen finden würden!
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein«, sagte Zaida.
    Ricardo kam ins Zimmer, auf seinem Gesicht lag ein breites Grinsen. »Ich habe wundervolle Nachrichten für dich, du Königin des Nachtmeers und des Gesangs! Du bist wieder in eine Talkshow eingeladen, diesmal von einem französischen Sender. Per Satellit kann die Sendung überall auf der Welt empfangen werden.«
    Zaida fand Talkshows inzwischen etwas langweilig. Langweilig und anstrengend. Zuerst verbrachte man Stunden in der Maske, wo einem fingerdick Make-up und Puder aufs Gesicht gestrichen und endlos an den Haaren herumgefummelt wurde. Und dann stellten die Moderatoren vor laufender Kamera immer dieselben Fragen: Ob Zaida von ihrem kometenhaften Erfolg überrascht sei. Was sie in ihrer Freizeit mache. Ob sie sich politisch engagiere. Ob es einen Mann in ihrem Leben gebe. Wie wichtig ihr Umweltschutz sei. Und ob sie glaube, dass die Menschheit die Klimaerwärmung noch rechtzeitig in den Griff bekomme.
    Hin und wieder schob der Moderator eine hinterhältige Frage dazwischen und erkundigte sich mit lächelndem Gesicht, woher Zaida komme und ob es unter ihren Vorfahren auch Künstler gegeben habe. Zaida antwortete auf solche Fragen stets ausweichend.
    Ricardo behauptete, Zaidas neue CD »Stella di mare« sei sofort an der Spitze der internationalen Charts gelandet. Die Anzahlder Downloads sei unglaublich und täglich kämen Tausende von Autogrammwünschen. Jedes Kind auf der Welt würde inzwischen Zaida de la Mer kennen. Ihr Aufstieg sei wahrhaft kometenhaft.
    Zaida hörte sich Ricardos Bericht an und nickte gleichgültig. Freuen konnte sie sich nicht über ihren Erfolg. Sie konnte sich überhaupt nicht freuen. Diese Gefühlsregung war ihr völlig unbekannt. Sie spürte höchstens eine gewisse Zufriedenheit, wenn sie ihrem Ziel näher gekommen war. Aber dieser Zustand währte nicht lange. Meistens wurde sie gleich wieder von ihrem Ehrgeiz gepackt. Sie musste noch mehr erreichen, in noch kürzerer Zeit …
    »Wann soll die Talkshow denn sein?«, fragte Zaida gelangweilt.
    »Übermorgen, um sechzehn Uhr in Paris«, sagte Ricardo, der vor ihr stand und einen kleinen elektronischen Notizkalender in der Hand hielt. »Die Sendung wird aufgezeichnet und am gleichen Abend ausgestrahlt. Du kannst es rechtzeitig schaffen, es gibt einen Flug um zwölf Uhr, natürlich fliegst du First Class  …«
    Aber Zaida winkte ab. »Kein Interesse. Lass mich in Ruhe. Ich mag keine Talkshows mehr.«
    Ricardo war einen Moment sprachlos. »Warum? Der Auftritt ist wichtig. Er wird deine Popularität erhöhen! Deine CD wird sich noch besser verkaufen. Du kannst nicht einfach kneifen, das wäre dumm! Außerdem möchte der BBC eine Homestory über dich bringen. Wir müssen sehen, dass wir dafür eine Villa anmieten, denn wir können die Reporter ja schlecht unter Wasser empfangen, haha. Wenn du willst, organisiere ich das.«
    »Hast du mich nicht verstanden?«, fragte Zaida mit gefährlich leiser Stimme. »Ich will meine Ruhe haben, nichts weiter.«
    Ricardo schluckte. Inzwischen kannte er die Anzeichen, und er war nicht scharf auf einen von Zaidas Wutanfällen. »Na gut.« Er nickte. »Ich gebe Bescheid, dass du nicht in die Talkshow kommst, weil du … weil du …«
    »… keine Lust hast«, schlug Zaida vor.
    Ricardo schüttelte den Kopf. »Weil du andere Termine hast«, sagte er und machte sich eine kleine Notiz. »Und über den BBC reden wir ein anderes Mal. – Brauchst du etwas? Ich habe dir die neuesten Zeitungsberichte ausgedruckt und im Speisesaal auf den Tisch gelegt.«
    »Lass mich jetzt bitte allein«, forderte Zaida.
    Ricardo verneigte sich leicht. »Ganz wie du möchtest.« Er machte kehrt und ging zur Tür.
    »Warte!«, rief Zaida ihm nach. »Kannst du herausfinden, wo die NEW CALYPSO zurzeit

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