Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
entfernt und war seines Weges geschwommen. Hoffentlich blieb er unbehelligt!
»Sheila macht mir Sorgen«, hörte sie Irdens Stimme. »Das Beste ist, du bringst sie an Land, Mario. Sie muss sich ausruhen und neue Kräfte schöpfen.«
»Ja, sie gefällt mir gar nicht«, sagte Mario. »Ich mache mir Sorgen.«
»Sie kommt schon wieder in Ordnung«, versicherte ihm Irden. »Sie braucht nur eine Pause. Ich werde allein zur Korallenbibliothek schwimmen und dort nach einer Lösung suchen, was Zaida angeht. Ihr beide kümmert euch um Sheila. Ich komme so schnell wie möglich zurück.«
»Aber wenn dir unterwegs etwas zustößt?«, wandte Mario ein. Es war ihm nicht recht, dass sich Irden allein auf die weite Reise machen wollte. »Wohin sollen wir Sheila bringen? Wo treffen wir uns wieder?« Sheila konnte die Unruhe in seiner Stimme heraushören.
»Ich werde euch finden, wo immer ihr seid«, antwortete Irden. »Sucht einen ruhigen Platz für Sheila, wo sie ungestört schlafen kann. Gebt ihr etwas zu essen und sorgt für sie. Sie muss sich erholen. In zwei, drei Tagen bin ich zurück.«
Sheila bekam nur verschwommen mit, dass sich der Magier verabschiedete. Dann waren sie nur noch zu dritt.
»Also los, Sheila«, sagte Mario aufmunternd zu ihr. »Versuch, noch ein bisschen wach zu bleiben. Wir suchen eine Insel für dich.«
Eine Insel – das klang gut. In Sheilas Kopf tauchten sofort Bilder auf: weißer Sandstrand mit Palmen, dazwischen eine Hängematte … Aber ob es in der Nähe überhaupt eine Insel gab? Oder würden sie erst wieder zig Kilometer schwimmen müssen? Sheila wusste nicht, ob sie dafür noch genügend Energie hatte.
»Gib mir das Amulett«, forderte Mario sie auf. »Dann aktiviere ich die HUNDERTKRAFT. Du brauchst dich nur an meine Flosse zu hängen – und wir sind ganz fix bei einer Insel, auf der du dich ausruhen kannst.«
Sheila strengte sich an, das Amulett abzustreifen. Spy half ihr dabei. Als die Kette um Marios Delfinhals hing, gestand Sheila: »Ich hätte nie gedacht … dass es so anstrengend ist, Wallace zu helfen.«
Daraufhin wollte Mario wissen, was denn genau passiert sei.Sheila erzählte es ihm. Sie berichtete ihm von dem Licht, das in Wallace’ Kopf eingedrungen war und dort die dunklen Stellen zerstört hatte.
»Das hört sich nach einem sehr starken Zauber an, den Zaida da über Wallace gelegt hat«, sagte Mario nach kurzer Überlegung. »Sonst wäre Irden sicher allein zurechtgekommen und hätte deine Hilfe nicht gebraucht.«
»Ich befürchte auch, dass Zaida sehr mächtig ist«, sagte Sheila mit einem Seufzer. So erschöpft, wie sie im Moment war, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie Zaida je besiegen würden. Mutlosigkeit wollte sie überkommen, aber da versetzte ihr Mario einen freundschaftlichen Knuff.
»Jetzt lass nicht den Kopf hängen, Sheila. Irgendwie wird das schon alles werden. Komm, jetzt suchen wir erst mal eine Insel für dich.«
Sheila hängte sich an Mario, während sich Spy an ihre Rückenflosse klammerte.
»Aber schlaf unterwegs bloß nicht ein!«, sagte Mario zu ihr.
»Ich werd es versuchen«, versprach Sheila.
Mario murmelte den Spruch, der die HUNDERTKRAFT in Gang setzte. Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, ging es schon los. Die Umgebung flitzte an ihnen vorbei, so schnell, dass Sheila die Halme der Seegraswiese nicht mehr erkennen konnte. Es war nur noch eine grüne Fläche, die unter ihnen vorüberzog.
Schließlich wurde der Untergrund braun und sandig … und das Meer immer flacher …
»Land in Sicht!«, verkündete Mario.
4. Kapitel
Zaidas Traumbotschaft
Zaida war nervös. Sie fühlte eine tiefe Unzufriedenheit. Eigentlich hatte sie gehofft, ihre Ziele viel schneller zu erreichen. Es half nichts, dass Ricardo ihr immer wieder sagte, dass sie doch schon eine ganze Menge auf die Reihe bekommen hatte. Ricardo war ein Schmeichler, er redete ihr nach dem Mund und machte ihr ständig Komplimente. Fortunatus war da zum Glück etwas sachlicher, obwohl er sie gelegentlich auch bewundernd anstarrte.
Unruhig ging Zaida in ihrem Schlafzimmer auf und ab. In der letzten Zeit hatte sie begonnen, an ihren Fingernägeln zu nagen – eine dumme, sehr menschliche Angewohnheit. Aber es half ihr dabei, einen klaren Kopf zu bekommen. Manchmal waren ihre Gedanken messerscharf, und dann wusste sie genau, was sie zu tun hatte.
Die Vernichtung der Korallenbibliothek hatte begonnen. Sie hatte Rückmeldung von einem ihrer Spione, dass am Großen
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