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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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sollte, bevor ich dir eine Antwort gebe?«
    Calvyn dachte eine Weile darüber nach.
    »Nun, Herr, ich habe kein Handwerk erlernt, aber ich habe mit meinem Vater auf einem Hof gearbeitet und in den vergangenen zwei Jahren bin ich als Markthändler durch die Lande gezogen.«
    »Deine Kleider sehen ganz so aus, als wärest du vor allem umhergezogen«, spottete der Kaufmann. »Kennst du dich mit Schwert oder Bogen aus?«
    »Nein, Herr. Das heißt, ich weiß es nicht. Ich habe weder das eine noch das andere je gebraucht«, antwortete Calvyn wahrheitsgemäß.
    »Dann kann ich dich nicht brauchen, und auch niemand sonst aus meiner Gilde«, stellte der Kaufmann trocken fest. »Wir benötigen derzeit dringend Kämpfer, damit wir unsere Wagen vor den plündernden Horden dieser verdammten Shandeser schützen können. Sie stecken überall und richten auf den nördlichen Handelsrouten schlimmen Schaden an. Wenn ich dir einen Rat geben darf, Junge, dann tu dir den Gefallen und geh zum Militär. Für einen ausgebildeten Soldaten gibt es immer Arbeit.«
    »Und wo bekomme ich eine solche Ausbildung?«, fragte Calvyn zweifelnd.
    »Bei allen Gutsherren. Die haben alle ihr kleines Privatheer«, erklärte der Kaufmann kurz angebunden und wedelte
mit der Hand, um Calvyn zu verscheuchen, bevor er sich wieder seinem Kummer und seinen entgangenen Profiten widmete.
    Calvyn lief zurück über die Straße zu den angebundenen Pferden. Seit er sich vor drei Tagen von Perdimonn getrennt hatte, machte sich Calvyn viele Gedanken über seine Zukunft. Er hatte es genossen, mit dem alten Mann zwischen den Dörfern und Städten im Herzen Thrandors umherzuziehen, aber sie hatten nirgendwo so lange angehalten, dass er Freunde finden konnte. Die Landstraße war einsam ohne Perdimonns Begleitung, und schon der Gedanke, als fahrender Händler allein unterwegs zu sein, schien wenig verlockend. Im Augenblick ging es ihm finanziell gesehen noch recht gut, aber Calvyn war bewusst, dass das Geld schnell dahinschwinden würde, wenn er nicht bald Arbeit fand, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
    Ein Leben beim Militär erschien Calvyn nicht gerade verlockend. Alles, was er darüber gehört hatte – das schlechte Essen, die langen Wachdienste, der Drill und die Mannschaftsunterkünfte – war dem Jungen, der bisher ein so freies Leben geführt hatte, ein Dorn im Auge. Aber leider war es ihm in jedem Dorf und jeder Stadt ähnlich ergangen: Niemand wollte jemanden einstellen, der nicht ein Handwerk erlernt hatte oder ein ausgebildeter Kämpfer war. Seine Möglichkeiten schienen begrenzt.
    Calvyn versuchte, dem Militär doch noch etwas abzugewinnen, und überlegte sich, dass er als Fußsoldat in einem Privatheer zwar nicht zum unbesiegbaren Ritter seiner Kindheitsträume würde, die Ausbildung ihm aber die Grundlage für einen gefragten Beruf verschaffen würde. Zudem war es in dieser Gegend sicherlich nicht von Nachteil, wenn man sich mit einem Schwert oder einer anderen Waffe verteidigen konnte. Vom Hörensagen wusste er, dass die meisten
Lords nur zwei Jahre Dienst im Gegenzug für die Ausbildung verlangten. Er wäre also nach dem Dienst in der Armee erst achtzehn oder neunzehn und könnte dann wieder frei herumreisen. Wenn man die Sache so betrachtete, schien es doch gar keine schlechte Idee.
    Obwohl er sich nun widerstrebend mit der Notwendigkeit einer militärischen Ausbildung abgefunden hatte, konnte Calvyn es nicht lassen, sich weiter nach anderen Arbeitsmöglichkeiten umzuhören. Gleichzeitig erkundigte er sich von nun an jedoch immer auch nach dem Ansehen der einheimischen Lords. Den Auskünften zufolge waren besonders zwei Adlige hoch angesehen, denn sie waren ehrbare Männer und verfügten über bestens ausgebildete Truppen.
    Der erste der beiden, Lord Valdeer, hatte sein Ausbildungslager in der Nähe, nur einen Tagesritt in Richtung Südwesten entfernt. Doch Calvyn entschied, sich bei Baron Keevan vorzustellen, denn dessen Werber waren erst am Vortag abgezogen. Also würden mehrere neue Rekruten mit der Ausbildung beginnen. Es hatte keinen Sinn, das Unvermeidliche zu vertagen, und also ritt Calvyn gen Osten und machte sich auf die Suche nach der Burg des Barons.
    Wie sich herausstellte, war es nicht schwer, die weitläufige Anlage zu finden. Calvyn erschien der Ausdruck »Burg« leicht übertrieben für die von einer Mauer umgebenen Gebäude. Vielleicht wurde das Ganze aber auch nur Burg genannt, weil Keevan ein Baron war, entschied Calvyn, als er auf

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