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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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verlangte, dass Calvyn die Taschen vollständig leerte und sämtliche Gegenstände auf das Pult legte. Sein Gehilfe hakte jedes einzelne Stück auf einer Liste ab und verstaute Calvyns Besitztümer dann sorgfältig in einer Kiste, auf die in großen Lettern Calvyns Name geschrieben wurde.
    Calvyn wurde verweigert, seine alte Flöte zu behalten, auf der er gerne während der freien Zeit gespielt hätte. Der Quartiermeister meinte, mit dem Lärm würde er doch nur seine Kameraden belästigen. Außerdem machte er Calvyn unmissverständlich klar, dass er während der Rekrutenausbildung sowieso zu tun haben würde. Er könne aber gerne kommen und seine Flöte an seinen wenigen freien Tagen ausleihen.
    Irgendwie hatte der kleinliche alte Lagermeister Perdimonns Zauberbuch vollkommen übersehen. Calvyn konnte es unbemerkt unter sein Hemd stecken, als er seine Geldbörse hervorholte und in Verwahrung gab. Als Calvyn später deswegen vor sich hin lachte, verfiel er zum hundertsten Mal ins Grübeln und fragte sich, was wohl aus dem alten Magier geworden war. Ihm lief immer wieder ein Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte, wie Selkor aus der Vision im Teich auf ihn gezeigt hatte, und er ertappte sich dabei, wie er sich verängstigt umschaute, als könnte der dunkle Fremde direkt hinter ihm stehen.

    Nachdem Calvyn all seine Besitztümer abgegeben hatte, war Jez beim Quartiermeister aufgetaucht.
    »Sergeant Dren hat mir aufgetragen, dich ein wenig durch die Burg zu führen und dir dann die Unterkunft zu zeigen, bevor es Mittag gibt«, erklärte ihm der Gefreite mit dem gleichen freundlichen Lächeln, das er schon bei Calvyns Ankunft gezeigt hatte. »Wir haben eine gute halbe Stunde bis zum Essensruf. Bist du hier fertig? Dann sollten wir noch das meiste sehen können.«
    Calvyn bedankte sich beim Quartiermeister und folgte der schlaksigen Gestalt aus dem dürftig erleuchteten Lagerraum ins strahlende Sonnenlicht. Calvyn schirmte die Augen mit der Hand ab und sah sich um. Als er vorhin durch das Tor in der Nordmauer geritten war, hatte er vor den Ställen gestanden, die groß genug schienen, um mindestens zwanzig Pferde bequem unterzubringen. Rechts neben der Stallreihe lag eine große Sattelkammer, in der Sättel, Zaumzeug und andere Reitutensilien aufbewahrt wurden. Draußen verlief über die gesamte Länge der Stallungen ein in Hüfthöhe angebrachter Balken zum Anbinden der Pferde. Das Lager des Quartiermeisters befand sich hinter der Sattelkammer und teilte sich eine dicke Steinmauer mit der Rückseite der Ställe.
    Als die beiden vor der nach Süden zeigenden Tür des Quartiermeisters standen, wurde Calvyns Blick wie magisch von den mächtigen steinernen Pfeilern und burgähnlichen Mauern des Bergfrieds angezogen, der sich direkt vor ihm erhob.
    »Beeindruckend, nicht?«, meinte Jez mit einem Grinsen. »Tut mir leid, aber der Sitz des Barons gehört nicht zu unserem Rundgang. Da kommst du nur rein, wenn du es bis zum Sergeanten schaffst. Dren hat erzählt, dass man am Tag der Ernennung mit den Hauptleuten am Tisch des
Barons speisen darf. Aber komm, wir gehen erst mal hier entlang.«
    Jez führte Calvyn nach links und zeigte ihm die Waffenkammer, die sich neben dem Lager des Quartiermeisters und ebenfalls an der Rückwand der Ställe befand. Das dreigeteilte Gebäude, das Waffenkammer, Lager und Ställe umfasste, war neben dem Bergfried des Barons das einzige frei stehende Bauwerk innerhalb der Burg. Alle anderen Räume und Gebäude waren an die Befestigungsmauer gebaut worden, die das große rechteckige Areal umgab. Der Schutzwall war über die gesamte Länge mit Zinnen versehen und besaß sieben Wachtürme: einen an jeder Ecke, einen in der Mitte der langen Südmauer und zwei an der Nordmauer zu beiden Seiten des Burgtores. Als die beiden sich hinter der Waffenkammer nach links wandten, sah Calvyn auf die Schreibstube von Sergeant Dren. Jez erklärte ihm, dass Dren derzeit für die Rekrutierung zuständig war und fünfzig bis sechzig neue Gesichter für die beiden Ausbildungseinheiten verpflichten musste, die in diesem Jahr stattfinden würden. Die Ausbildung dauerte fünf bis sechs Monate – je nachdem, wann der ausbildende Sergeant beschloss, dass die Rekruten nun für den Dienst als einfache Soldaten bereit wären.
    »Dren war letztes Jahr mein Ausbilder und er war ein verdammt gemeiner Hund«, flüsterte Jez und kicherte, während sie in die Richtung von Drens Schreibstube gingen. »Die Sergeanten teilen

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