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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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sich die höheren Posten und wechseln sich jedes Jahr ab. Um ehrlich zu sein, sind sie ein ziemlich hartgesottener Haufen, und wenn es drauf ankommt, sind sie im Grunde alle gleich.«
    Als sie an der Seitenwand der Waffenkammer und der Ställe entlangliefen, tauchte zur Rechten der Waffenübungsplatz auf.

    Dort waren mehrere Soldatenhaufen in Scheingefechte verwickelt und kämpften mit hölzernen Waffen auf dem sandigen Untergrund. Calvyn wollte stehen bleiben und zusehen, aber Jez zog ihn fort.
    »Davon kriegst du noch mehr als genug. Du willst dich hier doch ein wenig auskennen, bevor es Mittag gibt«, erklärte der schlaksige Gefreite. »Hier neben Dren sind die Archive. Wenn du schreiben kannst, wird man dich in der Erntezeit vielleicht abkommandieren, um dem Archivar zu helfen. Die Tür dahinter führt zur Schreibstube des Ausbildungsoffiziers. Ich hab gehört, du bist bei Sergeant Brett. Das ist natürlich Pech!«
    »Pech? Warum?«, erkundigte sich Calvyn, dem immer noch ein wenig unbehaglich zumute war. Wieder einmal fragte er sich, worauf er sich hier eigentlich einließ.
    »Ach, weiß nicht. Wahrscheinlich hätte ich das bei jedem anderen auch gesagt«, scherzte Jez. »Da hab ich dir doch einen kleinen Schreck eingejagt, was?«
    Calvyn setzte ein schwaches Lächeln auf. Trotz seiner zahlreichen Warnungen vor den »bösen« Sergeanten wirkte Jez nicht im Geringsten besorgt, und Calvyn beschloss, nicht alles, was der Gefreite ihm erzählte, für bare Münze zu nehmen.
    Jez hielt vor Drens Schreibstube an und zeigte auf die wichtigen Stellen an der Ostseite der Burg.
    »In der letzten Schreibstube hinten links sitzt der Zahlmeister. Als Rekrut bekommst du aber keinen Sold, also kann dir das eigentlich gleichgültig sein. Das lange Gebäude am Ostwall ist die Unterkunft der Hauptleute, und dahinter liegt ein Übungsplatz mit Zielscheiben, dort wird Bogenschießen auf kurze Distanz trainiert. Das Schießen auf größere Distanz wird außerhalb der Burgmauern auf einem Areal östlich von hier geübt. In dem Gebäude am
Südwall sind Lagerräume und eine Schreinerwerkstatt. Und dort …« Jez stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte in die südöstliche Ecke der Burg. »Nein, von hier kann man es nicht sehen, aber da hinten«, sagte Jez und deutete zur Ostseite der Lagerräume, »sind die Stufen, die hinunter in den Kerker führen.«
    »Kerker?«
    »Ja. Glaub mir, es lohnt sich nicht, hier irgendwelchen Ärger zu riskieren.«
    »Das glaube ich gern«, erwiderte Calvyn. Er fragte sich, was man sich wohl zuschulden kommen lassen musste, um in ein unterirdisches Verlies gesperrt zu werden, schwor sich aber zugleich, dass er es nie herausfinden wollte.
    Sie wandten sich um, und Jez führte Calvyn an den großen Burgtoren vorbei, die nun wieder geschlossen waren. Als sie den Westteil der Burg betraten, stießen sie gleich rechts auf die Schmiede. Die beiden jungen Männer schauten kurz hinein, um dem Schmied bei seiner harten Arbeit zuzusehen.
    »Der Baron kann sich glücklich schätzen, einen Schmied wie Gerran zu haben. Er ist der beste seiner Zunft«, erklärte Jez und strich zärtlich über das Heft seines Schwerts. »Wer nichts von Metallarbeit versteht, wird es nicht beurteilen können, aber dieser Mann ist ein Genie.«
    Mit seiner großen Gestalt, Armen wie Baumstämmen und dem beinahe kahlen Kopf wirkte Gerran wie der typische Schmied. Von seinem roten Gesicht rann Schweiß, während der riesenhafte Mann ein glühendes Stück Metall mit dem Hammer bearbeitete. Doch Calvyn wusste nichts über das Schmiedehandwerk – er kannte nur die Dinge, die es hervorbrachte. Er konnte also nur glauben, was Jez ihm über die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Mannes berichtete.
    Eine große, mit Steinen gepflasterte Freifläche an der
Westseite der Burg stellte sich als Exerzierplatz heraus. Die Steine am Boden sahen aus wie poliert, denn sie waren von den unzähligen Rekruten glatt geschliffen worden, die dort das perfekte Marschieren geübt hatten.
    In einem großen Gebäude, das sich fast über die gesamte Länge des Westwalls zog, befanden sich die Mannschaftsunterkünfte. Die Waschräume lagen südwestlich davon und grenzten an den Speisesaal, der neben der Krankenstube an den Südwall gebaut war. An der Nordwestseite schließlich sah man die Unterkünfte der Hauptleute und Sergeanten, welche sich zwischen der Schmiede und den Mannschaftsquartieren an die Mauer schmiegten.
    Jez begleitete Calvyn zu einer der

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