Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
Vom Netzwerk:
der Schlange zuschlenderte.
    Jenna war ihm dicht auf den Fersen und zeigte ein Grinsen, das ihr Gesicht in zwei Hälften zu schneiden drohte.
    »Platz da, aus dem Weg! Der ehrenvolle Erste Bogenschütze
wünscht zu dinieren«, neckte Calvyn mit lauter Stimme und deutete einen Kniefall vor ihr an.
    Alle ringsum lachten und spielten mit. Sie verbeugten sich ehrerbietig vor der schrecklich verlegenen Jenna.
    »Genug! Ihr könnt mir schöntun wie ihr wollt, sobald ich meinen knurrenden Magen mit etwas Essen besänftigt habe. Ich bin halb verhungert«, schimpfte Jenna, scheuchte die Meute mit einer Handbewegung fort und bemühte sich, ihrer Stimme einen überheblichen Klang zu geben und eine herrische Haltung anzunehmen.
    »Das ist nicht die Jenna, die ich vor fünf Monaten kennengelernt habe! Oh nein!«, seufzte Calvyn theatralisch.
    »Nein! Du hast recht! Sie ist eine Hochstaplerin«, gab Bek zurück. »Los, schnappt sie euch!«
    Ein rasch erhobener Zeigefinger ließ Bek und Calvyn innehalten, und Jenna warf ihnen einen warnenden Blick zu, aber sie konnte die ernste Miene nur einige Sekunden beibehalten, bis sie lachen musste. Erst Calvyn und dann Bek beglückwünschten sie mit einer Umarmung.
    »Du warst beeindruckend«, versicherte Calvyn begeistert. »Der arme Tamar traute seinen Augen nicht, als du in der langen Distanz alle drei beweglichen Ziele hintereinander getroffen hast! Er sah aus, als hätte dein Pfeil sich direkt in sein Herz aus Eis gebohrt!«
    »Tamar? Wer ist das?«, fragte Jenna unschuldig.
    Alle lachten.
    »Aber du warst auch nicht schlecht, Calvyn. Ich hab zufällig mitbekommen, dass ein paar deiner Pfeile ebenfalls ihr Ziel getroffen haben. Wo bist du denn schließlich gelandet?«
    »Oh, an fünfter Stelle, glaube ich«, antwortete Calvyn bescheiden.
    »Fünfter von einundsechzig, das ist keine Schande«, meinte Jenna.

    »Du warst Fünfter beim Bogenschießen!«, rief Bek erstaunt. »Und beim Schwertkampf bist du unter den ersten acht! Heute ist dein Tag!«
    »Ja, ich kann mich nicht beklagen. Zudem trete ich gleich nach dem Mittagessen im Viertelfinale gegen Tyrrak an und dieses Mal schätze ich meine Chancen gar nicht so schlecht ein.«
    »Das wird ein sehenswerter Kampf!«, gluckste Jenna freudig. »Ich möchte zu gerne sehen, wie du ihm eins verpasst, nachdem er so schrecklich protzen musste, als er dich das letzte Mal besiegt hat.«
    »Wenn du ihn schlägst, bist du nicht nur weitergekommen als jemals zuvor bei einem Turnier, sondern hast zudem noch einmal das Vergnügen mit mir«, meinte Bek grinsend und wackelte herausfordernd mit den Augenbrauen.
    »Nicht so großspurig, mein Freund. Du musst erst noch Garret besiegen und der ist kein schwacher Gegner«, warnte ihn Calvyn.
    Bek rümpfte verächtlich die Nase und dachte kurz nach, bevor er antwortete.
    »Da hast du natürlich recht, aber ich habe nicht vor, gegen irgendjemanden zu verlieren, und ganz bestimmt nicht gegen Garret.«
    »Und wie ist es dir mit dem Schwert ergangen, Jenna?«, fragte Calvyn. »Ich habe leider nicht gesehen, wie du gekämpft hast.«
    »Oh, ich bin in der zweiten Runde auf Kaan gestoßen. Es hat nur ein paar Sekunden gedauert. Er war wie der Blitz«, erwiderte sie achselzuckend. »Aber Tondi hat die Fahne für uns Mädchen hochgehalten.«
    »Ist sie noch dabei?«, fragte Calvyn überrascht.
    »Ja. Sie hat den großen Kerl aus Trupp eins in der dritten
Runde geschlagen. Der war ganz schön platt, als sie ihn entwaffnet hat«, berichtete Jenna freudig.
    »Das glaub ich gern!«, meinte Calvyn und grinste. »Dann sind vier der letzten acht im Schwertkampf aus Trupp zwei. Eine stolze Leistung, würde ich sagen.«
    »Bemuttert da die alte Glucke Calvyn ihre flügge gewordenen Küken?«, spottete Bek.
    Ein paar Rekruten kicherten, aber Calvyn biss nicht an und ignorierte sie gelassen.
    »Dann trifft Tondi im Viertelfinale auf Kaan«, meinte er nachdenklich.
    Jenna nickte.
    »Tja, eigentlich ist ja Kaan der Favorit, aber das soll mich nicht davon abhalten, Tondi anzufeuern. Es wäre doch das Ereignis des Turniers, wenn sie es schafft, ihn zu besiegen.«
    »Das kannst du laut sagen«, stimmte Jenna zu. »Es wäre ein kleines Wunder, aber es sind schon unwahrscheinlichere Dinge geschehen.«
    Die drei Freunde hatten nun den Anfang der Schlange erreicht. Sie holten sich ihr Essen und setzten sich an einen der langen Tische. Das Gespräch beim Mittagessen drehte sich weiter darum, wer wen im Schwertkampf besiegt und wer welche

Weitere Kostenlose Bücher