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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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zwei strömte rasch unter dem Netz hindurch. Jeweils zwei Rekruten krochen nebeneinander ans andere Ende, wo sich die Mannschaft rasch sammelte. Der einzige Ausrüstungsgegenstand, der mit auf die andere Seite befördert wurde, war eines der fünf Seile. Matim, Tyrrak und zwei andere waren zurückgeblieben und hatten eiligst die übrig gebliebenen vier Seile an die beiden Griffe der Trage und die beiden Baumstämme gebunden, während sich die anderen auf die andere Seite durchgekämpft hatten. Als die Enden der Seile sicher an der Ausrüstung befestigt waren, wurden die anderen Enden den vier Rekruten um die Hüften gebunden und auch sie robbten in Paaren unter dem Netz hindurch.
    Das erste der letzten beiden Paare war an die Trage angebunden. Das zusammengelegte schlaffe Seil rollte sich nach und nach ab, während die Rekruten durch den Matsch zum anderen Ende des Netzes gelangten. Als sie hinten angekommen waren, standen sie auf, ergriffen das Seil und rannten weiter, die Trage wie einen Schlitten hinter sich her ziehend. Die Trage glitt mühelos unter dem Netz hindurch, und in kurzem Abstand folgte ihr das letzte Rekrutenpaar mit den Baumstämmen im Schlepptau. Sechs Mannschaftsmitglieder halfen, die schweren Pfähle auf die andere Seite zu ziehen, und in null Komma nichts hatte sich
Trupp zwei gesammelt, die Ausrüstung losgebunden und Trupp drei im Matsch strampelnd zurückgelassen.
    Mit Erreichen der Ziellinie ließ Calvyn seine Mannschaft die Ausrüstung ordentlich zusammenlegen, sich zackig formieren und strammstehen. Dann machte er eine halbe Kehrtwendung, marschierte zu Sergeant Brett, salutierte und brachte so viel Dezibel auf, wie er nur konnte, um zu verkünden, dass Trupp zwei seine »Aufgabe erledigt« habe.
    »Gut, Truppführer. Ihr könnt euch rühren«, erwiderte Sergeant Brett nüchtern.
    »Sergeant«, salutierte Calvyn und macht erneut kehrt, um sich seinem Trupp zuzuwenden. »Trupp zwei, rührt euch!«
    Die Rekruten waren völlig außer Atem, sahen aber vergnügt, wie Trupp drei sich zur Ziellinie kämpfte, während Trupp eins eben erst das Netz in Angriff nahm.
    Korporalin Derra schritt den Hügel am Fluss hinauf, wo ihre Aufgabe als Kampfrichterin nun beendet war. Mit katzengleicher Anmut kam sie auf Calvyn und die anderen zu.
    »Verdammt! Kann sie nicht einmal lächeln?«, murmelte jemand hinter Calvyn.
    Wie zur Antwort nahm Derras Gesicht einen weicheren Ausdruck an, und statt der zornigen Falten zeigte sie ein verschmitztes Grinsen, als sie vor ihrem Trupp stehen blieb.
    »Gut gemacht, Trupp zwei. Wirklich gut«, sagte sie, und in ihrer Stimme lag eindeutig Heiterkeit. »Unten am Fluss dachte ich schon, ihr hättet alles vermasselt, aber diese Taktik am Netz war wirklich ausgezeichnet. Ich habe noch nie erlebt, dass die Seile auf diese Art eingesetzt wurden, aber ich vermute mal stark, dass ich es von nun an öfter sehen werde. Ihr könnt wetten, dass Trupp drei gleich wünschen wird, ihnen wäre das auch eingefallen«, fügte sie hinzu und
deutete mit dem Kopf den Hügel hinab, wo Korporal Beren entschlossen auf seinen Trupp zusteuerte.
    »Wascht euch, den Rest des Nachmittags habt ihr frei. Trupp eins wird die Ausrüstung fortschaffen. Übungsschwerter und Bogen stehen in der Waffenkammer zur Verfügung, falls jemand für das morgige Turnier trainieren möchte. Bring die Gruppe zurück zu den Unterkünften, Truppführer.«
    »Jawohl, Korporal. Trupp zwei! Stillgestanden! Links um! Im Gleichschritt, marsch!«
    Calvyn führte Trupp zwei durch das Haupttor und zur Tür der Unterkunft. Dann ließ er die Rekruten abtreten. Sie zogen die dreckigen Stiefel aus und stellten sie neben den Eingang. Sobald alle in der Stube waren, war alle militärische Strenge verflogen und der Raum hallte wider von Gelächter und Triumphschreien. Aufgeregt diskutierten sie die Einzelheiten des Rennens und überboten sich dabei gegenseitig an Lautstärke.
    »Wie wär’s später mit einem letzten Übungskampf, Bek?«, fragte Calvyn seinen Freund und klopfte ihm freundlich auf den Rücken.
    »Gerne. Gib mir eine Stunde, damit ich mich waschen kann und den gröbsten Dreck von meinen Klamotten bekomme. Wenn du willst, kämpfe ich, bis die Sonne untergeht«, entgegnete Bek mit einer übertriebenen Verbeugung.
    Calvyn lachte.
    »Ich bin froh, wenn ich zehn Minuten durchhalte nach dieser Strapaze! Außerdem will ich meine Kräfte sparen, damit ich dich armseliges Häufchen morgen beim Turnier schlage.«
    »Haha!«, rief

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