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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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blitzschnell. Beinahe ohne nachzudenken, wehrte er Tyrraks Hieb ab, und im nächsten Augenblick setzte er nicht nur einen, sondern gleich zwei entscheidende Schläge. Dann stoppte er die Schwertklinge seines Gegners, der noch einmal zum Gegenschlag ausgeholt hatte.
    Die Begegnung hatte nur einige Sekunden gedauert, und Tyrrak konnte nur schwer begreifen, dass man ihn so schnell bezwungen hatte. Nach den entscheidenden Schlägen sprang Calvyn zurück und salutierte, aber Tyrrak griff weiter an. Also fing Calvyn nochmals die Klinge seines Gegners ab und ließ sie an seinem Schwert hinuntergleiten, bis Heft an Heft stieß und die Rekruten mit ineinander verhakten Waffen einen zähen Kampf um die Überlegenheit der Kräfte begannen.
    »Hör auf, du Idiot! Es ist vorbei!«, stieß Calvyn zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Halt!«, rief der Sergeant eine Sekunde später. »Der Sieger ist Rekrut Calvyn.«
    Trupp zwei und viele Rekruten aus anderen Trupps brachen in Jubel aus. Tyrrak hatte offenbar nicht viele Anhänger unter seinen Kameraden.
    Widerstrebend trat er zurück und stapfte mit flüchtigem Gruß davon. Calvyn salutierte also vor dem Rücken seines Gegners, weigerte sich aber, den Moment seines Triumphes
so schnell verstreichen zu lassen. Darum wandte er sich dem Baron zu und salutierte nochmals, während die Rekruten durch lautes und begeistertes Klatschen, Rufen und Pfeifen ihre Bewunderung für den schnellen Sieg kundtaten.
    »Beeindruckend!«, rief Jenna, als sie auf Calvyn zurannte, nachdem er den Kampfplatz verlassen hatte. »Ich glaube, nicht einmal Bek wäre so rasch mit Tyrrak fertig geworden!«
    »Doch, natürlich. Tyrrak hat nur dieselbe Arroganz an den Tag gelegt wie sonst auch«, ließ Calvyn in nüchternem Ton wissen. »Der Kerl will nichts dazulernen. Aber ich schon, und ich wollte ihn nicht noch einmal mit derselben Taktik davonkommen lassen, mit der er mich schon beim letzten Mal bezwungen hat.«
    »Diese Niederlage vergisst er nicht so bald, die wird noch eine Weile schmerzen – besonders, da er sie in so hoher Gesellschaft eingesteckt hat«, antwortete Jenna und deutete mit dem Kopf in Richtung des Barons.
    Calvyn folgte der Bewegung und sah, dass der Baron ihn immer noch mit undurchdringlicher Miene musterte. Beinahe schuldbewusst wandte Calvyn den Blick ab und sah wieder zu Jenna, deren Gesicht vor Begeisterung strahlte. Ihre großen braunen Augen waren sehr anziehend mit diesem freudigen Funkeln darin, dachte er, aber dann gab er sich einen Ruck, weil er sich ärgerte, dass er sich so leicht hatte ablenken lassen.
    »Hast du Beks Gesicht gesehen nach deinem Sieg?«, flüsterte Jenna.
    Calvyn schüttelte beinahe unmerklich den Kopf und zwang sich, nicht gleich nach Bek Ausschau zu halten.
    »Nach seiner Prahlerei beim Mittagessen ist er jetzt etwas zur Vernunft gekommen«, fuhr sie fort. »Er war offenbar froh, dass du gewonnen hast, aber da schwang auf
jeden Fall auch Überraschung mit. Ich glaube, er macht sich Sorgen. Aber siehe da, wenn man vom Teufel spricht …«
    »Ein toller Sieg, Calvyn. Da hast du enorme Schnelligkeit bewiesen.«
    »Ich hatte einen guten Lehrer.«
    »Ja, und der Lehrer fühlt sich jetzt herausgefordert. Ich freue mich umso mehr auf unser Aufeinandertreffen«, antwortete Bek. Seine Stimme klang etwas weniger überzeugt als sonst, und als Bek ihm die Hand schüttelte und gratulierte, sah Calvyn einen Funken Selbstzweifel in den Augen seines Freundes aufblitzen.
    Die nächste Begegnung stand an und Jubelrufe für die Kontrahenten brachen aus. Calvyn aber hing seinen Gedanken nach, während der hart ausgefochtene Schwertkampf Höhepunkt und Ende erreichte. Der Gewinner, ein Geldarian aus Trupp eins, war ebenfalls ein Liebling der Menge und wurde mit großem Jubel bedacht, als er zum Ende salutierte.
    »Rekruten Tondi und Kaan«, rief Sergeant Brett und riss Calvyn aus seinen Tagträumen.
    »Gib’s ihm, Tondi!«, schrie jemand und brachte die Menge zum Lachen.
    Die üblichen Höflichkeiten wurden ausgetauscht und der Wettkampf begann. Calvyn, Jenna und alle aus Trupp zwei unterstützten ihre Kameradin in maximaler Lautstärke, aber obwohl sie ihre Sache recht gut machte, war Tondi von Anfang an unterlegen. Das unvermeidliche Ende zog sich länger hin, als es nach Calvyns Empfinden nötig gewesen wäre. Kaan schien sich vor der Menge produzieren zu wollen und spielte noch ein wenig mit seinem Opfer, bevor er es erledigte. Ein gefährliches Spiel, dachte

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