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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Meister?«
    »Von niemand anderem als Vandar persönlich.«
    »Vandar? Den Namen habe ich noch nicht gehört«, erwiderte Calvyn und schüttelte den Kopf. Dann wurde ihm bewusst, dass dies auch nicht weiter verwunderlich war, denn er kannte schließlich keinen einzigen Handwerksmeister aus der Gegend.
    »Du kennst Vandar nicht?«, rief Jenna verwundert aus.
»Er ist der angesehenste Bogner im Norden von Thrandor – wenn nicht in ganz Thrandor.«
    »Ach«, entfuhr es Calvyn langsam. »Der Vandar.«
    »Du …!«
    Da ihr kein geeignetes Schimpfwort einfiel, versetzte Jenna ihm einen freundschaftlichen Stups und nahm ihm den Bogen ab. Sie strich ein letztes Mal liebevoll und bedauernd über das edle Holz und gab die Waffe zurück an den Händler.
    »Leider übersteigt der Preis meine Möglichkeiten«, sagte sie mit einem enttäuschten Lächeln.
    Der Händler nickte.
    »Ich hab noch andere Bogen, die vielleicht geeignet sind …«, bot er an.
    Jenna hob die Hand, damit er erst gar nicht damit begann, seine Ware anzupreisen. »Ein andermal. Heute möchte ich einfach ein bisschen weiterträumen«, erklärte sie. »Ich komme bestimmt noch einmal an Euren Stand.«
    Calvyn nickte dem Händler zu und die beiden liefen weiter über den Marktplatz. Als sie so durch die Gänge schlenderten, fiel Calvyn plötzlich auf, wie die Leute, die an den verschiedenen Ständen Besorgungen machten, respektvoll zur Seite traten, damit Jenna und er ungehindert vorbeilaufen konnten. Der Stolz, mit dem ihn seine Uniform erfüllte, wurde mit jedem Schritt größer. Noch nie war man ihm mit einer solchen Achtung entgegengetreten, und er beschloss, dass er dieses Gefühl genoss. Ob es daran lag, dass sie Uniformen trugen oder dass sie offensichtlich bewaffnete und gut ausgebildete Kämpfer waren, war ihm dabei gleich. Er fühlte sich bedeutend und das war ein erhebendes Gefühl.
    »Und, möchtest du heute noch etwas kaufen, Calvyn?«, fragte Jenna.

    »Das hängt vom Preis ab, aber ich möchte nach Silber Ausschau halten.«
    »Silber? Was für Silber?«
    »Na, Silber halt. Du weißt schon … das Metall.«
    »Was willst du denn damit? Erzähl mir nicht, du betätigst dich in deiner Freizeit als Silberschmied.«
    »Nein! Ich nicht. Ich brauche das Silber, damit mir jemand daraus etwas fertigt. Ich denke schon lange darüber nach, und … nun ja, es ist so eine verrückte Idee, die ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Ich möchte ein eigenes Schwert haben. Nicht, dass dies hier nicht ausreichend wäre, aber ich möchte ein Schwert, das eigens für mich gemacht wurde, und ich dachte, ich könnte Gerran bitten, mir eines zu schmieden.«
    »Wenn das so ist, will ich doch hoffen, dass er das Silber als Lohn erhält, sonst bekommst du ein Schwert, das etwa so brauchbar ist wie ein Feuerschutz aus Zunder.«
    Calvyn lächelte und nickte.
    »Ja, ich weiß, wie weich Silber ist, aber bevor ich zum Militär gegangen bin, hat mir ein alter Freund ein Geheimnis anvertraut, das Abhilfe bringen soll, und ich möchte gerne wissen, ob es funktioniert. Im Grunde ist es ein Experiment.«
    »Für mich klingt das wie eine riesige Geldverschwendung, aber wenn du zu viel Geld hast, bin ich die Letzte, die deinem Drang nach Wissen im Weg steht«, spottete Jenna.
    Calvyn verstand, dass Jenna nicht tatenlos zusehen wollte, wie er sein Geld für etwas völlig Nutzloses hinauswarf, aber er konnte die Idee nicht so einfach aufgeben. Er hatte in den vergangenen Monaten während seiner Meditationen oft darüber nachgedacht und konnte keinen Grund erkennen, warum der Versuch scheitern sollte. Die größte Schwierigkeit bestand darin, Gerran davon zu überzeugen,
dass man ein Schwert auf diese Weise schmieden könnte. Der Meisterschmied würde bestimmt ernste Bedenken haben und war nicht gerade dafür bekannt, sich leicht überzeugen zu lassen. Calvyn aber glaubte fest daran, dass er den skeptischen Handwerksmeister schon dazu bringen könnte, seine ungewöhnliche Idee in die Tat umzusetzen.
    »Na los, Jenna. Hilf mir, einen Juwelier zu finden, der sich von einem Barren Silber trennen möchte, und dann spendiere ich uns beiden ein Stück gebratenes Fleisch.«
    »Ich nehme dich beim Wort«, stimmte Jenna begeistert zu, denn der Duft, der von den Bratenspießen ausging, war wirklich verführerisch. »Ich gehe hier lang, und du dort. Wir treffen uns dann in zehn Minuten am Bäckerstand, einverstanden?«
    Die beiden erkundeten den gesamten Markt und fanden schließlich heraus, dass an

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