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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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diesem Tag zwei Juweliere auf dem Platz waren. Calvyn feilschte länger mit beiden Händlern und entschied sich schließlich gegen einen von ihnen, weil ihn eine ungute Ahnung beschlich. Das Gespräch mit dem anderen Juwelier verlief direkt und ehrlich und Calvyn hielt am Ende einen kleinen Barren Silber in der Hand. Er hatte das zufriedene Gefühl, einen gerechten Handel abgeschlossen zu haben.
    Wie versprochen ging Calvyn dann mit Jenna herüber zu den großen offenen Feuerstellen, über denen man mehrere Fleischstücke am Spieß röstete. Die beiden Freunde standen etwas abseits und unterhielten sich, während sie sich durch die riesigen Portionen Bratenfleisch arbeiteten, die Calvyn für sie besorgt hatte. Anfangs sprachen sie über die erinnerungswürdigen Ereignisse ihrer Ausbildung, dann aber kamen sie rasch zu ihren Erlebnissen auf den Patrouillen, die sie entlang der Handelsrouten im nördlichen Grenzgebiet von Thrandor durchführten.

    »Was meinst du, würde Derra tun, wenn wir auf eine dieser Plündererbanden aus Shandar treffen?«, fragte Jenna, nagte noch ein saftiges Stückchen Fleisch vom Knochen ab und wischte sich einen Tropfen Bratensaft vom Kinn.
    »Wenn ich daran denke, wie die ausgeraubte Karawane gestern auf der Handelsstraße östlich des Mistian aussah, hätte sie wohl keine andere Wahl, als zu kämpfen«, antwortete Calvyn.
    »Aber die Karawane muss von einem ziemlich großen Plünderertrupp überfallen worden sein. Glaubst du, Derra scheut einen Kampf, wenn unsere Chancen schlecht stehen?«
    »Du meinst, ob Derra uns in einen Kampf schicken würde, den wir aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überleben? Nein. Es sei denn, es gibt keinen anderen Ausweg. Aber wir sind nicht Soldaten geworden, um zu kämpfen, wenn es uns passt. Wir sind Soldaten geworden, um die Menschen hier zu beschützen«, erklärte Calvyn und deutete mit dem Fleischknochen über den Marktplatz. »Wir tragen Verantwortung für die Güter von Baron Keevan und für alle Menschen, die hier leben und sich nicht selbst verteidigen können.«
    Jenna sah ihn überrascht an.
    »Hast du wieder diese Rührseligtinktur geschluckt, oder was?«, fragte sie lachend. »Sag mir nicht, du bist dem Militär aus uneigennützigen Gründen beigetreten, Calvyn. Sieh doch mal klar. Wir alle hatten egoistische Motive. Einige waren sicher egoistischer als andere, aber ich wette alles Geld, das ich besitze, dass niemand aus unserem Jahrgang zu uns gestoßen ist, um die Schwachen zu beschützen.«
    »Also gut, vielleicht hab ich mich etwas schwülstig ausgedrückt«, gab Calvyn mit einem Grinsen zu. »Aber ob du
willst oder nicht, wir tragen nun eine Verantwortung, die wir nicht einfach abschütteln können. Derra hat eine wenig beneidenswerte Aufgabe. Ihr obliegt es, die Situationen richtig einzuschätzen, in die wie geraten. Sie muss harte Entscheidungen treffen. Und für jede Entscheidung, die sie trifft, muss sie den Sergeanten und Hauptleuten Rechenschaft ablegen. Kannst du dir vorstellen, dass sie Brett oder Dren berichtet, wir hätten untätig zugesehen, wie Plünderer unschuldige Händler töteten und ihre Waren stahlen, weil die Bande den Eindruck machte, sie könnte uns ernsthaft etwas anhaben? Es braucht schon eine Menge Plünderer, um es mit unserem Trupp aufzunehmen. Wir haben erfahrene Soldaten und herausragende Kämpfer.«
    »Ja, ich weiß. Ich fand es wirklich schade, dass unser Trupp nach der Ausbildung aufgeteilt wurde, aber seit die alten Hasen bei uns sind, habe ich eine Menge dazugelernt. Außerdem bin ich froh, dass Derra weiterhin unser Korporalin ist. Bei ihr weiß ich, wo ich dran bin.«
    »Bestimmt«, pflichtete ihr Calvyn mit einem wissenden Lächeln bei. »Derra ist nicht so leicht zufriedenzustellen, aber es ist gut, ein paar Konstanten zu haben, an denen man sich festhalten kann. Ich wünschte nur, Bek wäre uns zugeteilt worden. Ich vermisse seine Gesellschaft.«
    »Apropos Derra … da kommt sie schon«, warnte Jenna mit einem leichten Kopfnicken in die Richtung der sich nähernden Korporalin.
    »Und, wie gefällt euch euer Leben als Gefreite?«, erkundigte sich Derra mit einem freundlichen Lächeln, das auf dem ernsten Gesicht jener Person, die Trupp zwei in den vergangenen Monaten so hart an die Kandare genommen hatte, vollkommen fehl am Platz wirkte.
    »Wunderbar. Danke, Korporalin«, antwortete Calvyn ein
wenig vorsichtig, da er nicht wusste, ob das Lächeln ehrlich gemeint war oder ein verschleierter Vorbote für

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