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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Vergnügen bereitet. Alle spendeten begeistert Applaus. Mit einem Mal schwappte Calvyn der brandende Lärm entgegen, und die Jubelrufe seiner Kameraden drangen in sein Bewusstsein vor.
    »Eine Zeitlang habe ich mir gewünscht, wir beide hätten nicht so viel trainiert«, meinte Bek lachend, als sie vom Kampfplatz schritten. »Das war einfach Pech zum Schluss, als du gestolpert bist.«
    »Aber dann musstest du immer noch den entscheidenden Hieb setzen und du hast verdient gewonnen. Es war ein guter Kampf. Und jetzt sieh zu, dass du im Finale keinen Fehler machst, ja?«
    »Alles klar, Truppführer!«
    Kurz darauf sah sich Calvyn im Mittelpunkt des Interesses, denn viele der Rekruten äußerten ihr Bedauern über seine Niederlage. Alle sprachen davon, wie nah er dem Sieg gewesen war. Nach fünf Monaten Ausbildung war Calvyn nun von allen Rekruten am nächsten dran gewesen, Bek in einem Einzelschwertkampf zu besiegen. Calvyn war ein
wenig überwältigt von den Ereignissen und deshalb mehr als erleichtert, als der Beginn des Halbfinales die Aufmerksamkeit seiner Kameraden von ihm ablenkte.
    Der restliche Verlauf des Wettkampfs war vorhersehbar. Kaan stellte Geldarian vollkommen in den Schatten, und obwohl im Finale zwischen Bek und Kaan hart gekämpft wurde, war das Ergebnis unabwendbar. Es war, als ob Kaan sich daran gewöhnt hatte, den Endkampf gegen Bek zu verlieren, und trotz seiner Schnelligkeit und Geschicklichkeit trat er nie wie ein Gewinner auf. Bek verteidigte also ein weiteres Mal den Titel des Ersten Schwertkämpfers.
    Nach dem Finale zogen sich der Baron und seine Hauptleute wieder in den Bergfried zurück, wobei sie sich angeregt unterhielten und lachten. Dann wurden die Paarungen für das Turnier im Nahkampf ohne Waffen bekannt gegeben und in jeder Ecke des Waffenübungsplatzes Kreise markiert. Kurz darauf begannen die Kämpfe, die dann bis zum frühen Abend andauerten. Das Finale wurde zwischen zwei Rekruten aus Trupp drei entschieden, die sich schon den gesamten Wettkampf hindurch überlegen gezeigt hatten. Bek und Calvyn verloren jeweils gegen einen der Finalisten, Bek in der zweiten und Calvyn in der dritten Runde. Auch Jenna verlor in der dritten Runde, aber gegen den anderen Finalisten. Er hatte ihr einen betäubenden Schlag auf die rechte Wange versetzt und sie damit geradewegs aus dem Kampfring katapultiert. Später am Abend, als sie Calvyn den Kampf noch einmal schilderte, betonte sie jedoch, dass das blaue Auge, das ihr siegreicher Gegner im Finale getragen hatte, ihm mit den besten Empfehlungen ihres linken Stiefels verpasst worden war.
    »Mit dem Stiefel!«, rief Calvyn erstaunt.
    »Ja, ich konnte einen verteufelt guten Sprungtritt landen, der selbst einen Bären niedergestreckt hätte. Aber dieser
Kerl hat einen härteren Schädel als ein Bär und mein erhoffter Siegesschlag war nicht mehr als ein kleines Ärgernis für ihn. Der Mann ist aus Stein, und er war nicht gerade erfreut über meinen Versuch, ihn mit dem Vorschlaghammer zu zertrümmern!«, erzählte Jenna lachend, zuckte dann aber zusammen, weil ihre geschwollene Wange nicht zu einem Grinsen verzogen werden wollte.
    »Du überraschst mich immer wieder!«
    »Du bist offenbar leichter zu überraschen als er. Leider, denn wie sich herausstellte, hatte das recht unglückliche Folgen für mich«, sagte sie und strich vorsichtig über die Schwellung.
    »Ich habe eine Salbe, mit der die Schwellung abklingt. Sie ist beim Quartiermeister. Sollen wir mal schauen, ob er noch da ist?«
    »Noch so ein Wundermittel aus deinen Vorräten? Worauf warten wir? Dann mal los.«

    »Bei Tarmin! Sieh dir das an! Gerade, als ich dachte, uns wären ein paar Tage erträgliches Wetter gegönnt, fegt hier ein Sandsturm an! Kannst du mal die Alarmglocke schlagen, Cieran?«
    Cieran murmelte etwas Unverständliches und lief gähnend zu der großen Glocke in einer Ecke des Wachturms. Er ergriff einen dicken Metallstab, der an der Wand lehnte, hielt die linke Hand über das linke Ohr und schlug dann etwa ein Dutzend Mal kräftig auf die Glocke. Die alte Glocke gab immer noch einen lauten und klaren Ton von sich, obwohl sie im Laufe jahrelanger Vernachlässigung gerissen und verrostet war. Der Schlägel im Innern war längst abgebrochen, und der Griff, mit dem man früher den
Schwingmechanismus betätigt hatte, war inzwischen so eingerostet, dass man ihn beim besten Willen nicht mehr bewegen konnte. Doch die treue alte Alarmglocke erfüllte immer noch ihre Pflicht, und

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