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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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seine Mörder ausschickte, Euch zu töten,
ist es Euch irgendwie gelungen, den Spieß umzudrehen – er starb und Ihr habt ihn ersetzt. Ich weiß auch, dass Barrathos die Dämonen herauf beschworen hat, die Ihr hinter Lord Shanier hergeschickt habt. Was Ihr vielleicht nicht wisst: Shalidar hat nicht nur den verstorbenen Kaiser verraten, sondern auch Euch. Diesmal allerdings bin ich recht angetan von seinem Auftraggeber, denn Shalidar tut dem Reich damit offenbar einen Gefallen.«
    »Wer?«, keuchte Vallaine. Er zuckte und zitterte mittlerweile am ganzen Körper, doch aus seinen tief eingesunkenen Augen blitzte nach wie vor die Bosheit.
    »General Surabar natürlich, wer sonst?«, erklärte Femke gelassen.
    »Was?«, riefen Vallaine und Surabar wie aus einem Mund.
    »Ich bitte Euch, General. Sie werden es doch nicht abstreiten? Ich habe Shalidar in das Haus gehen sehen, aus dem Ihr ein paar Stunden später herauskamt. Und ein andermal bin ich ihm zu Eurer Unterkunft gefolgt. Wie lässt sich das sonst erklären?«
    Der General sah sie aufrichtig entsetzt an und wollte schon etwas erwidern, als er sich plötzlich mit beiden Händen an den Kopf griff und vor Schmerz aufschrie. Femke fragte sich noch, was den General so quälte, da durchzuckte sie ebenfalls ein stechender Schmerz, als hätte ihr jemand eine lange Nadel in die Stirn und quer durch den Kopf getrieben. Sie fiel auf die Knie und presste ihre Hände so fest wie möglich an den Kopf. Wie durch einen Nebel konnte Femke Vallaine an seinen Schreibtisch gelehnt sehen, vornübergebeugt, sich mit den Händen abstützend und heftig zitternd. Sein Gesicht war verzerrt vor Anspannung, Hass und Bosheit. Der Anblick erfüllte Femke mit Angst. Vallaine konnte offenbar immer noch auf seine Zauberkräfte zurückgreifen. Wenn sie nicht schnell etwas unternahm, würde
man später im Arbeitszimmer des Kaisers nicht eine, sondern drei Leichen finden.
    Lord Vallaine trotzte mit den letzten Kräften, die er aufbringen konnte, der Wirkung des Gifts und presste durch seine zusammengebissenen Zähne: »Ihr … werdet … meinen … Ruin … nicht … feiern.«
    Der Schmerz in Femkes Körper steigerte sich ins Unerträgliche.
    »Oh … doch«, stöhnte Femke, nicht minder entschlossen. Blitzschnell zog sie das Wurfmesser aus ihrem Stiefel. Schon flog es durch die Luft und drang mit einem Übelkeit erregenden Geräusch in Vallaines Körper ein.
    Femke hatte nicht besonders gut gezielt und traf den Zauberlord nur an der Schulter. Die Verwundung war nicht tödlich, hatte aber die erwünschte Wirkung. Lord Vallaine strauchelte mit lautem Getöse vom Schreibtisch zurück und fasste mit den heftig schlotternden Händen nach der Schulter. Seine Konzentration war dahin. Vallaines Glieder zuckten hinter dem Tisch noch völlig unkontrolliert, als die Tür zum Arbeitszimmer aufgerissen wurde und die beiden Wachmänner hereinstürzten, dicht gefolgt von Shalidar.
    »Nehmt diesen Mann fest!«, befahl Surabar und zeigte auf Shalidar. »Er steht im Verdacht, Hochverrat begangen zu haben.«
    Die Wachmänner hielten verwirrt inne, denn das hatten sie als Letztes erwartet. Diesen kurzen Augenblick nutzte Shalidar. Ehe sie sich’s versahen, hatte er die beiden Wachmänner mit der Faust niedergeschlagen. Dann zog er plötzlich einen Dolch, den er nach Surabar warf. Zu Femkes Überraschung gelang es dem General, sich rechtzeitig zu ducken. Femke zog rasch ihr zweites Wurfmesser, doch auch Shalidar war schneller. Das Messer verfehlte ihn um Haaresbreite und blieb zitternd im Türrahmen stecken.

    Shalidar war weg.
    Vallaines Zuckungen ließen nach. Einer der Wachleute lag stöhnend am Boden, der andere schien bewusstlos zu sein.
    Femke spürte General Surabars Blick auf sich, drehte den Kopf und sah zu ihm hoch.
    »Komm, junge Dame, ich helfe dir auf«, bot er ihr an.
    Femke scheute sich, die ausgestreckte Hand zu ergreifen, denn ungeachtet der freundlichen Worte war der Ton des Generals hart wie Granit und in seinen Augen las sie Ärger und eine Menge unausgesprochene Fragen. Sie hatte die Beziehung zwischen dem General und Shalidar offensichtlich falsch eingeschätzt, das war Femke mittlerweile klar.
    Femke ergriff Surabars Hand, ließ sich von ihm hochziehen und machte sich auf harsche Worte gefasst. Zu ihrer Überraschung blieben sie jedoch aus. Der General hatte sich weiterhin eisern im Griff, und als er ihr die erste Frage stellte, war seine Stimme ruhig und gefasst.
    »Nun, Femke, für eine so

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