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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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festgelegt. Da nichts darauf hindeutete, dass sie unmittelbar bevorstand,
ging Calvyn, nachdem er sich angekleidet hatte, noch einmal in die große Eingangshalle. Als er das Bild genau so vorfand, wie er es am Abend zuvor verlassen hatte, war er enttäuscht. Nach der unruhigen Nacht hatte er im Stillen gehofft, es hätte sich irgendetwas verändert – und wenn es nur eine Kleinigkeit gewesen wäre.
    Nach dem Frühstück ging es Calvyn etwas besser, doch die Magier belegten ihn sofort wieder mit Beschlag. Ständig war einer der Meister an seiner Seite und versuchte, ihm etwas beizubringen. Hätten sie sich nur an der Akademie seiner so angenommen, dachte Calvyn bitter, dann hätte er mehr gelernt und könnte etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken. So aber hatte er das Gefühl, dass von den neuen Lektionen rein gar nichts hängen blieb. Calvyn wünschte sich, sie ließen ihn einfach in Ruhe, damit er sich mit dem Gedanken vertraut machen könnte, wieder an vorderster Front zu stehen.
    Als die vier Hüter, Calvyn, Jenna und die vier verbliebenen Magier aus Terilla den Palast zu Pferde verließen, wurden sie am Tor vom König, seiner Familie, Baron Anton und zahlreichen Adligen verabschiedet.
    »Viel Glück, Sir Calvyn. Ich erwarte bei eurer Rückkehr einen ausführlichen Bericht«, sagte König Malo laut und lächelte zu Calvyn hinauf.
    »Ich werde Euch nicht enttäuschen«, erwiderte Calvyn und grüßte zackig.
    »Von Euch anderen erwarte ich, dass Ihr ihn nach besten Kräften beschützt«, ermahnte der König den Rest der Gruppe. »Bringt ihn mir unbeschadet wieder!«
    »Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, Eure Majestät«, versicherte Perdimonn. Er winkte dem König noch einmal zu, ließ das Haupttor hinter sich und ritt der Gruppe voran den Berg zum Stadttor hinab.

    »Hast du eine Ahnung, wo es genau hingeht?«, fragte Jenna Calvyn auf dem Weg durch die Stadt.
    »Zum Thron der Götter«, erwiderte Calvyn grinsend.
    Jenna hob vielsagend eine Augenbraue. Mehr brauchte es nicht.
    »Das Gleiche habe ich Perdimonn beim Frühstück auch gefragt«, hob Calvyn eilig an zu erklären. »Es handelt sich wohl um einen riesenhaften, aus Stein gemeißelten Thron. Er liegt im Gebirge an der Südgrenze Thrandors auf einem der niedrigeren Berggipfel, ganz in der Nähe des Weißwasserpasses, wenn dir das weiterhilft.«
    »Nicht besonders«, gab Jenna zu. »So weit südlich von Mantor war ich noch nie.«
    »Ich auch nicht, abgesehen von meinem Abstecher nach Kortag. Aber damals hatte ich keine Zeit für Ausflüge.«
    Weiter konnten sie ihre Unterhaltung nicht führen, während sie durch die Stadt ritten, denn Meister Jabal setzte sich neben Calvyns Pferd und bombardierte seinen Schüler mit Magierwissen. Jenna hörte gut zu, denn obwohl sie die Lektionen noch nicht umsetzen konnte, war sie wild entschlossen, bereits jetzt möglichst viel zu lernen. Die Meister würden ihr Wissen vielleicht nie wieder so großzügig weitergeben wie jetzt.
    Als sie die Stadt verließen, bemerkte Jenna vier Reiter, die ihnen auf der Straße von Norden her entgegenkamen. Obwohl die Entfernung zu groß war, als dass sie Einzelheiten hätte erkennen können, kamen Jenna die vier irgendwie bekannt vor. Ihr Blick folgte ihnen unwillkürlich, als sie nach Westen zur Brücke über den Fallow abbogen.
    »Entschuldigt, Meister Jabal, wenn ich unterbreche. Diese Reiter da drüben, kennen wir die vielleicht, Calvyn?«
    Calvyn kniff die Augen zusammen und spähte nach rechts hinüber. Vielleicht war es die aufrechte Haltung im
Sattel, jedenfalls erinnerte Calvyn die Gestalt auf dem ersten Pferd an Derra.
    »Ich bin mir nicht sicher, Jenna«, antwortete Calvyn, »aber wir sollten das nachprüfen. Meister Jabal, würdet Ihr uns einen Augenblick entschuldigen? Es könnte wichtig sein. Wenn wir länger als ein paar Minuten weg sind, könntet Ihr dann auf der anderen Seite der Brücke auf uns warten? Vielen Dank!«
    Calvyn wartete die Antwort nicht ab, sondern wendete sein Pferd und galoppierte auf die vier Reiter zu. Jenna folgte ihm. Die beiden trieben ihre Pferde an und näherten sich schnell. Bald konnten sie erkennen, dass es tatsächlich Derra war, gefolgt von Fesha. Die beiden Reiter dahinter waren nicht so gut zu sehen, doch als einer der beiden sein Pferd plötzlich antrieb und an Derra und Fesha vorbeijagte, hüpfte Calvyns Herz vor Freude. Jetzt erkannte er den dunkelhaarigen Reiter.
    »Bek!«, brüllte er und trieb Hakkaari noch

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