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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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fragte Chorain und musterte Hammar mit scheinbarer Gelassenheit auf der anderen Seite des Tisches.
    Hammar ließ sich nicht täuschen. Chorain war nervös. Der Waffenmeister konnte die Anspannung des Kommandanten förmlich spüren.
    »Besser als gedacht«, erwiderte Hammar achselzuckend. »Aber ich bin nicht so dumm, darauf zu setzen, dass er Serrius jetzt schon besiegen könnte.«
    Chorain hatte ihr Treffen arrangiert, um zu erfahren, wie sich seine »Investition« entwickelte. Hammar dachte sich bereits, dass Chorains Abmachung mit ihm einen früheren Plan retten sollte, der nicht ganz so gelaufen war wie vom Kommandanten gewünscht. Chorain schien sich selbst überzeugen zu wollen, dass er sein Vorhaben immer noch voll und ganz unter Kontrolle hatte. Wenn sein Plan aber davon abhing, dass Bek einen Sieg gegen Serrius errang, dann gab sich der Mann einer Täuschung hin. In der Arena war nichts sicher. Einer von zahllosen unvorhersehbaren Faktoren genügte, um einen Kampf komplett umschlagen zu lassen. Die einzige scheinbare Konstante in der Arena war Serrius, und Chorain versuchte, genau diese Konstante zu Fall zu bringen. Aber nur ein Dummkopf würde darauf wetten, dass jemand ihn besiegte, selbst wenn dieser Jemand Bek hieß.
    Bek war bereits ein guter Kämpfer gewesen, als Hammar
ihn zum ersten Mal in der Arena gesehen hatte. Nach dem intensiven Training, das die beiden in letzter Zeit absolvierten, würde Hammar ihn sogar als exzellenten Kämpfer bezeichnen. Doch viele exzellente Männer waren in der Vergangenheit gegen Serrius angetreten und gescheitert, und es gab keinerlei Garantie, dass es Bek anders ergehen würde. Doch in Bek steckte eine besondere Eigenschaft, die Hammar nicht eindeutig benennen konnte, aber die vielleicht den Unterschied ausmachte. Auf diese Ahnung würde Hammar kein Gold setzen und ganz gewiss nicht die Goldsumme, die Chorain ihm zahlen würde, wenn es Bek tatsächlich gelingen sollte, den besten Kämpfer der Arena zu bezwingen.
    »Wird er morgen antreten?«, fragte Chorain.
    Hammar nickte. »Zweimal, wenn es bei der ersten Begegnung läuft, wie geplant.«
    »Gut. Je eher die Sache vorbei ist, desto besser. Ich brauche den Thrandorier, und zwar schnell«, erklärte Chorain forsch. »Sieh zu, dass er in einem Stück bleibt, Hammar.«
    »Ich werde weiter mein Bestes geben, dessen seid versichert, Kommandant. Ich kann aber nichts versprechen. Ihr seid ein erfahrener Soldat. Ihr solltet wissen, weshalb.«
    Chorain lächelte Hammar milde an. »Jeder Feind hat einen Schwachpunkt, Hammar. Das sagt mir meine militärische Erfahrung. Man muss ihn nur erkennen und geschickt ausnutzen, dann fällt auch der mächtigste Feind.«
    »Na wunderbar«, erwiderte Hammer mit ironischem Unterton. »Dann zeigt mir mal den Schwachpunkt in Serrius Verteidigung und ich stecke eigenhändig das Messer hinein, dann kann sich Bek die Mühe sparen. Diese Regeln haben nie für Serrius gegolten, aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen. Kennt Ihr eine Schwäche an ihm?«
    Chorains Miene verfinsterte sich vor Wut. Er war es gewohnt, dass die Leute ehrerbietig an seinen Lippen hingen – vor allem wenn er diesen Menschen große Summen für ihre
Dienste zahlte. Hammar entsprach jedoch kaum dem typischen Diener und in seinem Verhalten zeigte sich ganz offensichtlich die fehlende militärische Ausbildung.
    »Nein, die kenne ich nicht. Deswegen bezahle ich dich ja. Werde nur nicht vorlaut, Hammar. Sorge einfach dafür, dass der Thrandorier am Leben bleibt, damit er mir noch etwas nützt. Ist das klar?«
    »Natürlich, Kommandant. Wie gesagt, wenn ich scheitere, dann nicht aus mangelndem Ehrgeiz.«
    »Gut.«
    Damit erhob sich Chorain abrupt und schritt aus dem Raum. Der Wut, die aus seiner Haltung sprach, schenkte Hammar keine Beachtung. Der Waffenmeister hatte sein ganzes Leben lang gefährliche Feinde gehabt. In seinem Beruf wäre es auch schwierig gewesen, keine zu haben. Der Kommandant war in vielerlei Hinsicht gefährlich, doch solange er solche Mengen Gold zahlte, war der Waffenmeister gern bereit, das Risiko auf sich zu nehmen, mit so einem Mann zu tun zu haben. Eines aber würde Hammar nicht tun: Er würde nicht seine Stellung in der Arena gefährden und etwas für Chorain deichseln, nur um an sein Gold zu gelangen. Wenn Bek Serrius besiegen sollte, dann auf ehrliche Weise.
    Chorain eilte die Treppen hinab und stürzte an der Wache vorbei aus der Arena. Etwa hundert Schritte weiter wurde er auf der Straße

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