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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Schwert, dass Beks Handgelenk schmerzte, und der darauf folgende schnelle Schlagabtausch war härter als erwartet. Der einzige Treffer, den Bek landen konnte, strich harmlos über den Lederschutz am Unterarm seines Gegners. Der Umstand, dass Bek jeden Schlag abgewehrt hatte und sogar einen eigenen, wenn auch folgenlosen Hieb setzen konnte, ließ in den Augen des gerüsteten Kämpfers einen Funken Zweifel aufblitzen.
Die beiden Gegner sprangen zurück und umpirschten sich erneut. Die wilden Rufe der Menge nahmen sie überhaupt nicht wahr.
    Während dieser ersten Begegnungen der Spiele gab es kaum ernst zu nehmende Kämpfe. Normalerweise war es ein einziges Abschlachten. Blut floss in rauen Mengen, jedoch nie bei den eigentlichen Kämpfern. Die meisten Leute betrachteten diese Begegnungen als bloßes Aufwärmen für das, was sie eigentlich sehen wollten: das Aufeinandertreffen der ausgebildeten Kämpfer. Auf Letztere wurden hohe Wetten abgeschlossen und jede Woche wechselten große Summen Goldes ihre Besitzer. Auch die Kämpfe der Anfänger wurden mit Interesse verfolgt, aber niemand wettete auf die Begegnungen vor den eigentlichen Spielen, bei denen doch nur die unerwünschten kriminellen Elemente Shandars abgeschlachtet wurden. Es war kaum einem Zuschauer der Spiele bewusst, dass die meisten, die zum Sterben in die Arena geschickt wurden, nur harmlose Kleinkriminelle waren. Und bisher war noch nie vorgekommen, dass einer dieser Männer mit derartigem Können und Selbstvertrauen zurückschlug. Als nun einer der Neulinge unter den ausgebildeten Kämpfern von einem schlaksigen rothaarigen Mann besiegt und ein ranghoher Kämpfer von einem unscheinbaren jungen Mann mit dunklen Haaren getötet wurde, heizte das die Emotionen der Menge an bis zur Raserei.
    Beim zweiten Aufeinandertreffen ergriff Bek die Initiative und führte mehrere kurz aufeinanderfolgende Hiebe, die den gerüsteten Kämpfer zurückdrängten und ihm blutende Schnittwunden an beiden Oberarmen zufügten. In seinen Augen schimmerte die Angst, als Beks kalter graublauer Blick ihn ohne einen Hauch Mitgefühl musterte.
    Doch die beiden hielten nicht lange inne, denn Bek entschied, dass er seinem Gegner keine Zeit lassen würde, sich erneut zu sammeln. Mit überwältigender Schnelligkeit sprang
er dem Kämpfer entgegen und landete mehrere härtere Stöße. Die Gegenhiebe des Mannes wehrte er dabei mühelos ab. Der Kämpfer trat zurück, da er Beks Geschwindigkeit nichts entgegensetzen konnte. Beim Rückzug stolperte er leicht, und bevor er wieder sein Gleichgewicht fand, durchbrach Bek seine Verteidigung und trieb sein Schwert unterhalb des Brustpanzers in den Körper seines Gegners.
    Der Mann ließ sein Schwert fallen und starrte entsetzt auf das Heft, das vorn aus seinem Bauch ragte. Seine Augen glänzten, als der Tod über ihn kam. Er fiel vor Beks Füßen auf den sandigen Boden.
    Die Leute auf den Rängen waren aufgesprungen und donnernder Applaus und Jubel schallten durch die Arena.
    Bek schenkte dem keine Beachtung.
    Stattdessen hob er das Schwert seines Gegners auf und betrachtete es. Die Waffe war länger, als er es kannte, und der für zwei Hände gedachte Griff fasste sich ungewohnt an. Erstaunlicherweise war das Schwert aber nicht viel schwerer als das Kurzschwert, mit dem er gekämpft hatte.
    Zur Probe führte er mehrere gekonnte Schwünge aus. Wenn er das Schwert nur mit einer Hand hielt, musste sein Handgelenk sich mit jeder Richtungsänderung stark abknicken, was ihn langsamer und unbeweglicher machen würde. Natürlich würde man ihm die Waffe niemals überlassen und doch war es nützlich gewesen, sie einmal auszuprobieren – wenn auch nur, um nach und nach zu begreifen, welche Grenzen die bevorzugten Waffen der Arenakämpfer hatten.
    »Heiliger Shand! Thrandorier! Du bist flink und viel geschickter, als du gesagt hast«, rief Selek bewundernd und trat an seine Seite. »Ich dachte, dein Sieg gegen Barrock sei reines Glück gewesen, aber ich nehme doch stark an, dass der Kampf denselben Ausgang genommen hätte, auch wenn er rechtzeitig erkannt hätte, was in dir steckt. Komm. Der Kampfleiter hat wohl entschieden, dass er für heute genug
Kämpfer durch dich verloren hat. Lass das Schwert liegen. Schnell raus hier, bevor er es sich noch anders überlegt!«
    Bek zuckte die Schultern und stieß das Schwert mit der Spitze zuerst neben dem toten Kämpfer in den Sand. Die Wachen schleiften Barrock aus der Arena und vier Männer umringten mit gezückten

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