Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
Vom Netzwerk:
weil sie Beutetiere für Jenna aufgescheucht hatte. Sie kam schlitternd zum Stehen, und ihre Spannung wich einer besorgten Miene, als sie sah, dass Jenna nicht einmal den Bogen schussbereit hielt.
    Alix war so stolz gewesen, dass Gedd den Einwänden Kerys widersprochen hatte, als Alix mit Jenna jagen gehen wollte.
    »Alix wird erwachsen, Kerys«, hatte ihr Vater gesagt. Seine haselnussbraunen Augen hatten einen feierlichen Ausdruck angenommen, als er Alix’ Mutter unterbrochen hatte. »Lass sie gehen. Es wird ihr guttun, ihre Unabhängigkeit etwas auszuweiten. Jenna passt auf sie auf.«
    Kerys wollte offensichtlich nicht so schnell klein beigeben, aber Gedds Überzeugung, dass Jenna ihre Tochter beschützen würde, hatte schließlich die Oberhand gewonnen. Es war nicht so, dass sie Jenna kein Vertrauen schenkte, doch ihre Besucherin war Vorbotin eines furchtbaren Unheils in Gestalt eines mächtigen Dämonen gewesen. Der Dämon war inzwischen tot, aber vorher hatte er Gedd eine böse Verletzung zugefügt und einen Fremden getötet, den Jenna als einen guten alten Freund bezeichnet hatte.

    Gedd hatte sich so weit erholt, dass er wieder ganz munter war. Die Kopfverletzung, die er sich beim Kampf mit dem Gorvath zugezogen hatte, war längst verheilt, aber immer mal wieder quälten ihn aus heiterem Himmel Schwindelanfälle. Kerys konnte sich diese Anfälle nicht erklären und befürchtete, dass Gedd eine innere Verletzung davongetragen hatte, an der ihre Heilkunst nicht herankam. So war sie ständig in Sorge um Gedds Gesundheit.
    Jenna dagegen war hin und her gerissen, seit sie den Dämonen getötet hatte. Sie verspürte den starken Wunsch, sich auf die Suche nach Calvyn zu machen, aber nachdem sie Demarr in der Nähe des Zaubererturms begraben hatte, sah sie sich gezwungen, zuerst Gedd nach Hause zu bringen. Der Wunsch, ihm und seiner Familie zu helfen und sich auf diese Weise für die ihr entgegengebrachte Freundlichkeit erkenntlich zu zeigen, hatte sie bisher davon abgehalten, das Dorf zu verlassen.
    Der Schlag, den der Dämon ihm versetzt hatte, hatte Gedds rechte Gesichtshälfte stark anschwellen lassen. Sein rechtes Auge war komplett zugeschwollen gewesen und er hatte eine schwere Gehirnerschütterung gehabt. Er hätte es nie allein nach Hause geschafft. Und sogar mit Jennas Hilfe hatten sie vier Tage für den Weg gebraucht, den sie hinwärts innerhalb von nur zwei Tagen bewältigt hatten.
    Kerys und Alix waren bereits ganz krank vor Sorge gewesen, als sie endlich zurückgekehrt waren. Als Jenna und Gedd im Dorf ankamen, waren einige Männer aus der nahegelegenen Siedlung im Bauernhaus der Familie versammelt gewesen. Vier Tage, nachdem sie verschwunden waren, hatte Kerys anscheinend zwei junge Jäger, Sam und Dreythus, aus dem Dorf angesprochen und ihnen erzählt, was Gedd und Jenna vorhatten. Dreythus versuchte Kerys zu überzeugen, dass Gedd schon nichts geschehen würde, da er der beste Jäger weit und breit sei und auch schon gegen Dämonen gekämpft
habe. Doch Kerys war nicht dumm und hatte sehr wohl bemerkt, dass die beiden Männer besorgte Blicke wechselten, als sie den Gorvath erwähnte.
    Nach weiteren zwei Tagen hatte Kerys dann die jungen Männer überredet, einen Suchtrupp auszuschicken, der sich dem Dämon bewaffnet entgegenstellen sollte. Eben dieser Trupp war im Bauernhaus versammelt gewesen, als Jenna und Gedd die Stube betreten hatten. Den beiden wurde ein Heldenempfang bereitet. Da Gedd nicht in der Lage war, für die Familie jagen zu gehen, hatte Jenna sich verpflichtet gefühlt, seine Rolle zu übernehmen, bis er wieder gesund wäre. Das erschien ihr das Wenigste, was sie tun konnte, nachdem Kerys so fürsorglich die schlimmen Wunden geheilt hatte, die ihr der Dämon bei einer früheren Begegnung zugefügt hatte. Nun aber, nachdem mehrere Wochen vergangen waren, fühlte Jenna sich durch diese Verpflichtung wie gefangen.
    »Alix, sei still«, verlangte Jenna und hob abwehrend die Hand.
    Seltsam. Gerade noch hätte Jenna schwören können, dass sie eine Männerstimme gehört hatte, die ihren Namen rief. Sie hatte wie Perdimonns Stimme geklungen, die aus großer Entfernung zu ihr drang. Ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter, als ihr bewusst wurde, dass sie ganz in der Nähe des Ortes war, wo sie der Gorvath überlistet hatte, indem er eine ihr bekannte Stimme imitiert hatte. Der Dämon hatte Calvyns Stimme und Erscheinung benutzt, um sie herauszulocken und anzugreifen.
    Jenna nahm den kleinen

Weitere Kostenlose Bücher